
Nationalpark "Abhängen" in der Sächsischen Schweiz: Zehn Fledermausarten nachgewiesen
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20. August 2023, 16:24 Uhr
Sie sehen mit den Ohren, fliegen mit den Händen und schlafen mit dem Kopf nach unten. Fledermäuse sind streng geschützt. Naturfreunde wollten nun wissen, welche Arten in der Sächsichsen Schweiz zu Hause sind. Eine Zähl- und Bestimmungsaktion brachte Licht ins Dunkel.
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Tierfreunde haben im Nationalpark Sächsische Schweiz zehn der 25 in Deutschland vorkommenden Fledermausarten nachgewiesen. Wie die Parkverwaltung mitteilte, gab es ein sogenanntes "Fledermaus-Camp" mit etwa 30 Tierkundlern aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Tschechien. In zwei Nächten wurden Fledermäuse kurzzeitig gefangen, bestimmt und dann wieder freigelassen. "Dabei kommen haarfeine, meterhoch aufgespannte Netze zum Einsatz, die durch die Tiere trotz deren Echoortung kaum wahrgenommen werden", erklärte Ronny Goldberg, in der Nationalparkverwaltung für Arten- und Biotopschutz zuständig.
Insgesamt seien mehrere Hundert Tiere bei der Aktion am Kuhstall und im Elbtal ins Netz gegangen. Auch seltene Arten wurden dokumentiert, wie die Mopsfledermaus und die Kleine Hufeisennase.
Zur "Batnight" selbst Fledermäuse in Sachsen beobachten
Fledermäuse sind streng geschützte Tiere. Das dramatische Insektensterben wirkt sich auch negativ auf ihre Bestände aus. Denn anders als so manche Gruselfans meinen, ernähren sich Fledermäuse nicht von menschlichem Blut, sondern ausschließlich von Insekten.
Wer Fledermäuse einmal selbst unter fachkundiger Begleitung beobachten möchte, kann in Sachsen in den nächsten Wochen an Fledermaus-Exkursionen oder Fledermausnächten teilnehmen, die der Naturschutzbund Deutschland (NABU) organisiert. Die nächsten Termine sind am kommenden Mittwoch in Niederau oder am kommenden Sonnabend in Kichberg, Borna, Großenhain oder Hirschfeld.
MDR (kav)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 18. August 2023 | 17:30 Uhr