Archäologie
Wissenschaftler graben Hof des Dresdner Zwingers um
Ab Montag, den 8. Februar, untersuchen Archäologen ein Jahr lang den Hof des weltberühmten Dresdner Zwingers. Nach Angaben des Landesamtes für Archäologie findet die Untersuchung parallel zu dessen Sanierung statt. Die Experten wollen auf einer Fläche von 1,3 Hektar abschnittsweise graben. Das Areal soll dabei ebenso wie die Wege zu den Museen zugänglich bleiben. Bis Ende 2023 soll nach Angaben der Staatlichen Bauverwaltung der Innenhof erneuert werden. Die Kosten dafür wurden mit zehn Millionen Euro beziffert.
Suche nach geheimnisvollem Garten
Die Wissenschaftler gehen der Vermutung nach, dass der von Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann (1662-1736) geplante Barockgarten wirklich existiert hat. Dafür hoffen sie auf Belegfunde, sagte ein Landesamtssprecher. Bei Voruntersuchungen und Recherchen seit 2011 wurden bereits erste Spuren gefunden: von Unterbauten von Wegen und Beckenfundamenten, von Pflanzgruben, temporärer Architektur wie Tribünen, Podeste und Treppenreste sowie von Umgestaltungen aus den Jahren 1713 und 1718.
Pavillons für Macht und Kunst
Der Zwinger gilt als ein Hauptwerk europäischer Barockarchitektur. Das Ensemble in Dresden mit sechs durch mehrere Bogen- und eine Langgalerie verbundenen Pavillons um einen symmetrischen, mit Brunnen versehenen Hof wurde 1709 bis 1728 im Auftrag von Kurfürst August dem Starken (1670-1733) von dessen Baumeister Pöppelmann errichtet. Er diente als Ort der Repräsentation, für opulente Feste und zur Aufbewahrung der herrschaftlichen Sammlungen. Die Sanierung des Ensembles kostete seit 1991 viele Millionen Euro. Es beherbergt drei Museen der Staatlichen Kunstsammlungen.
Quelle: MDR/kk/dpa
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSENMDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 05.02.2021 | 18:30 Uhr in den Regionalnachrichten aus dem Regionalstudio Dresden