Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
SachsenSachsen-AnhaltThüringenDeutschlandWeltLeben

ErmittlungenDresden: Feuerwehr löscht weiter Glutnester nach Großbrand - Musiker fürchten um Equipment

27. Juni 2022, 13:32 Uhr

Die Feuerwehr löscht immer noch Glutnester nach dem Großfeuer in Dresden. Das Brandgelände bleibt gesperrt. Betroffene Musiker wissen nicht, wie es um ihre Instrumente und ihre Tontechnik steht. Auch die Suche nach neuen Proberäumen bereitet Kopfzerbrechen. Die Solidarität in der Szene ist dennoch groß.

Nach dem Großbrand auf einem Industrie- und Veranstaltungsgelände in Dresden hat die Feuerwehr auch am Montag noch Glutnester bekämpft. Die Einsatzkräfte seien auf dem Areal weiter vorangekommen. Es gebe aber noch immer einsturzgefährdete Bereiche, die sie nicht betreten könnten, sagte Feuerwehr-Sprecher Michael Klahre. Es würden Trümmer beseitigt, unter denen das Feuer wieder kurz aufflamme. Die Feuerwehr habe immer noch keine gesicherten Erkenntnisse, wo auf dem Areal der Brand ausgebrochen sein könnte.

Besonders stark betroffen war die Abfallsortierung einer Entsorgungsfirma, aber auch der Club "Sektor Evolution" wurde in Mitleidenschaft gezogen sowie Probenräume von Bands. Verletzte gab es bei dem Großbrand nicht.

Behörden heben Warnung an Bevölkerung auf

Am Montagmorgen wurde die Warnung der Bevölkerung aufgehoben. Die Rauchentwicklung sei nur noch minimal. Die Feuerwehr hatte die Anwohner zuvor tagelang aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten, Klimaanlagen abzuschalten und möglichst wenig ins Freie zu gehen. Über vielen Stadtteilen lag Brandgeruch.

Brandursachenermittler haben ihre Arbeit aufgenommen


Messungen im Stadtgebiet am Wochenende hätten aber keine erhöhte Schadstoffbelastung ergeben, hieß es. Das Feuer war am Freitagabend ausgebrochen. Zeitweise waren mehr als 100 Feuerwehrleute im Einsatz. Wie hoch der Schaden ist, war weiterhin unklar. Laut Polizei sind Brandursachenermittler bereits seit dem Wochenende im Einsatz. Zur Entstehung des Feuers könnten aber noch keine Angaben gemacht werden, hieß es.

Betroffene Band sorgt sich um Probemöglichkeiten und Equipment

Zu den betroffenen Bands gehört "Alice Roger". Bandmitglied Friedemann Spindler sagte MDR SACHSEN, in den Probenräumen lagerten Instrumente und Tontechnik im Wert von rund 40.000 Euro. Inwieweit diese durch Feuer, Ruß oder Löschwasser in Mitleidenschaft gezogen wurden, wissen die Musiker bislang nicht. Eine für Sonntag anberaumte Begehung fand nicht statt, wie Spindler sagte. Drohnenaufnahmen würden allerdings Hoffnung machen, dass noch etwas vom Equipment zu retten sei. Aus finanziellen Gründen hatten die Musiker auf eine Versicherung verzichtet.

Das Hauptproblem sieht Friedemann Spindler in fehlenden Proberäume. Es gebe generell zu wenig davon in Dresden. Das Feuer habe die Lage verschlimmert. Sicher weiß die Band "Alice Roger", dass der Mietvertrag nach dem Großbrand gekündigt wird. Innerhalb der Musikszene gebe es aber einen guten Zusammenhalt. Beispielsweise hat der Musiker und Producer Justus Schlät via Facebook angeboten, betroffenen Kollegen mit Instrumenten auszuhelfen. Für Nachfragen zur Resonanz war der Künstler zunächst nicht zu erreichen.

MDR (lam)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus Dresden | 27. Juni 2022 | 05:30 Uhr