austelle Priessnitzbrücke in der Dresdner Neustadt
Durch den Neubau der Prießnitz-Brücke in der Dresdner Neustadt kommt es ab dieser Woche zu größeren Verkehrseinschränkungen. Bildrechte: Landeshauptstadt Dresden

Brückenneubau Stadtverkehr eingeschränkt: Neubau der Prießnitz-Brücke in Dresden gestartet

03. Mai 2023, 05:00 Uhr

Auch zehn Jahre danach sind die Spuren des Hochwassers von 2013 an manchen Stellen in Dresden sichtbar. Für die stark reparaturbedürftige Prießnitz-Brücke in der Dresdner Neustadt wie auch einen Teil der Bautzner Straße startet nun die Verjüngungskur. Für Anwohner und Reisende ist Geduld gefragt, denn die Bauarbeiten sollen sich über mehrere Jahre hinziehen.

Seit Dienstag kommt es auf der Bautzner Straße zwischen Prießnitzstraße und Stolpener Straße zu größeren Verkehrseinschränkungen. Hintergrund ist die Rundum-Erneuerung der Prießnitz-Brücke und der anliegenden Bautzner Straße in diesem Bereich. Gedulden müssen sich nicht nur Autofahrer. Denn seit dem 2. Mai fahren keine Straßenbahnen mehr auf der Bautzner Straße, wovon die Linie 11 betroffen ist.

Mit rund 15.000 Fahrgästen täglich ist die Linie eine der meistgenutzten Straßenbahnverbindungen der Stadt. Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) stellen für den Zeitraum Busse als Schienenersatzverkehr bereit. "Der Schienenersatzverkehr wird entlang des Straßenbahnverlaufes vom Bahnhof Neustadt zum Ullersdorfer Platz geführt", erklärte DVB-Vorstandsmitglied Andreas Hemmersbach. "Für die Menschen, die in die Innenstadt wollen, braucht es dadurch einen Umstieg am Bahnhof Neustadt oder am Albertplatz."

Priessnitzbrücke in der Dresdner Neustadt
Zehn Jahre nach dem Hochwasser in Dresden muss die Prießnitz-Brücke runderneuert werden und bekommt ein Stahlbetongewölbe. Die schon jahrelang baufällige Brücke wurde durch das Hochwasser 2013 stark beschädigt, Steine im Mauerwerk hatten sich gelöst. Bildrechte: Landeshauptstadt Dresden

Verkehr bis Mitte 2025 beeinträchtigt

Während der Bauphase regeln mobile Ampeln den sonstigen Straßenverkehr. Stadtein- und -auswärts werden verschiedene Umleitungen an der Baustelle vorbeigeführt. "Wir werden den Verkehr landwertig über die Holzhofgasse schicken", sagte die Amtsleiterin des Straßen- und Tiefbauamts, Simone Prüfer. Bis mindestens Mitte 2025 müssen Anwohner und Reisende Verkehrseinschränkungen und Verzögerungen einplanen.

Stadt will Unfallschwerpunkt sicherer machen

Neben der neuen Brücke über dem Elbnebenfluss werden auch die vorhandenen Versorgungsleitungen, Kanäle und Schächte saniert und die Haltestelle am Diakonissenkrankenhaus barrierefrei ausgebaut. Zudem soll der Knotenpunkt an der Radeberger Straße und Bautzner Straße für alle Verkehrsteilnehmer durch eine verbesserte Straßenführung sicherer werden.

Die Stelle ist der Stadt bisher als ein Unfallschwerpunkt bekannt. Der Verkehr soll daher neu geordnet werden und Radwege hinzukommen, die an den vorhanden Wegen in Richtung der Waldschlößchenbrücke anschließen.

Die Gesamtbaukosten liegen bei rund sechs Millionen Euro. Etwa 1,6 Millionen Euro davon kommen den Angaben zufolge aus dem sächsischen Förderprogramm zur Beseitigung der Hochwasserschäden 2013.

Drei Personen halten auf einem Gehweg gemeinsam eine Straßenkarte in der Hand.
In Dresden werden die Bautzner Straße zwischen Prießnitzstraße und Stolpener Straße sowie die Prießnitz-Brücke umfassend saniert und erneuert. Stephan Berger vom Wirtschaftsministerium (r.), Simone Prüfer vom Tiefbauamt und Andreas Hemmersbach (l.) stellten im April die Baupläne vor. Bildrechte: MDR/Martin Dietrich

Großer Planungsaufwand nach Hochwasser

Die lange Wartezeit, bis die Reparaturen überhaupt beginnen konnten, erklärte der Sachgebietsleiter des Tiefbauamts, Frank Hering, mit den vielen Schritten von der Planung bis zur Durchführung, die bedacht werden mussten. "Für so ein Vorhaben auf einer Bundesstraße mit einer Straßenbahnanlage ist ein umfangreiches Genehmigungsverfahren erforderlich", sagt Hering.

"Und das dauert eben seine Zeit. Nach dem Hochwasser 2013 waren unzählige solcher Maßnahmen in Dresden nötig. Da braucht man eben die Planungskapazitäten und einen großen Abstimmungsprozess." 

Kurz nach dem Hochwasser wurden die Schäden an der Brücke auf 1,6 Millionen Euro geschätzt. Mittlerweile hat man die Kosten für das Bauwerk aber nach oben korrigiert: auf mehr als vier Millionen Euro. "Wir sind froh, dass die Brücke erneuert wird. Damit korrigiert man die bekannten Schäden und ist für die nächsten vielen, vielen Jahre leistungsfähig", ergänzte Andreas Hemmersbach von den DVB.

Neben der Prießnitz-Brücke will Dresden in Zukunft auch noch die Wehlener und Österreicher Straße ausbauen, die ebenfalls durch das Hochwasser 2013 beschädigt wurden.

MDR (mad/phb)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Dresden | 28. April 2023 | 14:30 Uhr

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