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Der Abriss der Carolabrücke in Dresden wird seit Mittwoch fortgesetzt, wie hier auf der Neustädter Elbseite. Ein Bagger beräumt den Schutt der bereits abgebrochenen Brückenabschnitte. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Neubau als finanzielle BelastungAbriss der Carolabrücke in Dresden geht weiter

25. September 2024, 12:23 Uhr

Die Abrissbagger können wieder zur teilweise eingestürzten Carolabrücke anrücken. Die Rückbauarbeiten mussten wegen Hochwasser unterbrochen werden. Ein Brückenneubau könnte viele Millionen Euro kosten, wobei bereits jetzt ein millionenschweres Loch in der Dresdner Stadtkasse klafft. Andere Großprojekte sollen deswegen auf den Prüfstand kommen.

Der weitere Abriss der eingestürzten Carolabrücke in Dresden wird aktuell vorbereitet. Nachdem der Hochwasserpegel unter 4,50 Meter gesunken ist, können die verbliebenen Brückenteile abgerissen werden, teilte die Stadt Dresden mit. Der Abriss erfolge von der Altstädter Seite aus. Derzeit werde die Baustelle eingerichtet und Schutzmaterial für die Flächen unterhalb der noch stehenden Brückenteile angeliefert.

Der weitere Abriss der Carolabrücke in Dresden wird seit Mittwoch vorbereitet. Bildrechte: MDR/Philipp Brendel

Weiterer Abrissplan steht fest

Nach Anhaben der Stadt wird ab kommender Woche Montag, 30. September, ein "Fallbett" am Terassenufer eingerichtet, das das schräg hängende Brückenteil auf der Altstädter Seite auffangen soll. Die eigentlichen Abbrucharbeiten starten am Montag, 7 Oktober. Nebenbei arbeite die Stadt an einem Detailplan, der unter anderem die Sicherung der Medienleitungen am Terassenufer beinhaltet. Zudem sollen Materialbohrungen an den eingestürzten Brückenteilen Erkenntnisse zur genauen Ursache des Brückeneinsturzes geben.

Die Abrissarbeiten waren wegen des Hochwassers an der Elbe, das in Dresden Warnstufe 3 erreichte, eingestellt worden. Zuvor lief der Abriss der wenige Tage zuvor eingestürzten Brücke auf der Neustädter Seite im Akkord, um eine potentielle Gefahrenquelle bei ansteigendem Hochwasser zu verhindern.

Großprojekte für Brückeneubau auf dem Prüfstand

Die eingestürzte Elbquerung verschärft unterdessen die Haushaltsplanungen von Dresden. Die Gesamtkosten für einen Brückenneubau schätzt die Stadt auf 100 bis 120 Millionen Euro. Deswegen schlägt die Verwaltung angesichts der angespannten Haushaltssituation vor, im Zuge der Beratungen zum Doppeletat 2025/2026 andere Großprojekte auf den Prüfstand zu stellen. Nach dem Entwurf von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) sind das die Wiederbelebung des Fernsehturms, die Sanierung der Robotron-Kantine oder die Bundesgartenschau.

Das seien bisher nur Überlegungen, betonte eine Rathaussprecherin. Zudem gehe es nur um eine Verschiebung der Projekte. Wenn die Fördermittel für diese Vorhaben umgewidmet und für die Wiederherstellung der Carolabrücke verwandt werden könnten, "hätten wir mit Eigen- und Fördermitteln sowie dem Geld für die Sanierung etwa 40 Millionen Euro, um vielleicht die Planungen anzuschieben und an einen Neubau zu denken", sagte die Rathaussprecherin.

Minus von mehr als 100 Millionen Euro in der Stadtkasse

Dennoch bleibe der städtische Haushalt angespannt. "Die drei Projekte allein helfen nicht, unseren Haushalt zu retten, wir sind über 100 Millionen Euro im Minus", sagte die Stadtsprecherin. Nur erhebliche Einsparungen ermöglichten einen ausgeglichenen Etat und Investitionen etwa in Schulen und Straßen. Die Stadt müsse bei stetig steigenden Personal- und Energiekosten, unzureichendem Ausgleich von Bund und Freistaat für Sozialleistungen und Asylkosten sowie sinkenden Steuereinnahmen und Schlüsselzuweisungen sparen.

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MDR (phb)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 24. September 2024 | 21:00 Uhr