Investitionen Globalfoundries will Chipherstellung mehr als verdoppeln

03. Februar 2021, 14:19 Uhr

Eine Frau in Schutzkleidung hält in einem Automatisierungslabor einen Test-Wafer
Wafer sind die Grundlage für die Herstellung von Mikrochips. Ohne die geht in der digitalisierten Welt nichts mehr. Sowohl Autos als auch Handys, Tablets, Smartphones und viele andere Anwendungen sind auf Chips angewiesen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Der Dresdner Chip-Hersteller Globalfoundries will seine Produktionsmenge mehr als verdoppeln. Wie das Unternehmen mitteilte, sollen künftig pro Jahr bis zu einer Million Siliziumscheiben - sogenannte Wafer - hergestellt werden. "Es gibt eine große Knappheit von Chips in der Autoindustrie. Aber auch in allen anderen Bereichen, die die Mikroelektronik benötigen, erfreuen sich starker Nachfrage: Die Digitalisierung der Verwaltung, der Schulen, der Homeoffices sorgt für große Nachfragen und davon profitieren wir auch in Dresden", sagte der Dresdner Globalfoundries-Sprecher Jens Drews.

Für die Umsetzung des Vorhabens, hofft Globalfoundries auf öffentliche Förderung seiner Investition. Drews erklärte: "Wir sind in Gesprächen mit der Bundesregierung, wie wir das im Rahmen eines großen europäischen Programms in Dresden realisieren können. Die Gespräche laufen seit einigen Monaten und sehr gut. Wir sind sehr zuversichtlich."

Unabhängigkeit von Asien stärken

Deutschland möchte die europäische Halbleiterindustrie stärken und sie von Asien sowie den USA unabhängiger werden lassen. Dafür hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) ein "Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) im Bereich von Mikroelektronik und Kommunikationstechnologien angekündigt. Erst im Dezember hatten die 19 EU-Mitgliedsstaaten zugesichert, mit dem IPCEI-Projekt Mikroelektronik die europäische Halbleiterindustrie innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre mit bis zu 145 Milliarden Euro fördern zu wollen.

Das größte Halbleiterwerk Europas

Davon könnte jetzt auch Globalfoundries profitieren - vorbehaltlich der Zustimmung durch die EU-Kommission. Die hiesige Chipfabrik ist mit mehr als 3.000 Beschäftigten das größte Halbleiterwerk Europas. Zuerst hatte der Dresdner Wirtschafts- und Forschungsblog "Oiger.de" über die geplanten Investitionen berichtet. Dort hieß es, es würden "deutlich mehr als eine Milliarde Euro" investiert. Manfred Horstmann, Geschäftsführer von Globalfoundries Dresden sagte den Bloggern: "Wir wollen am Standort um den Faktor 2,5 wachsen - auf rund eine Million Waferstarts pro Jahr. Die Auftragslage gibt das her. Einen Teil der zusätzlichen Ausrüstungen können wir in unserem heutigen Reinraum unterbringen. Aber am Ende wird wahrscheinlich auch ein Anbau notwendig sein."

Quelle: MDR/kt

Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 03.02.2021 | ab 12:30 Uhr in den Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden

1 Kommentar

KalterBrunnen am 04.02.2021

Wäre vielleicht ganz sinnvoll nicht alles aus China zu holen, auch im Hinblick auf Spionage

Mehr aus Dresden und Radebeul

Mehr aus Sachsen

Ein Polizeiauto steht vor einem Wohnhaus 2 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/Robert Michael
2 min 24.04.2024 | 14:09 Uhr

Spionage-Verdacht, Teddykrankenhaus, Bierabsatz- Drei Themen vom 24. April. Das SachsenUpdate kurz und knackig. Präsentiert von Christine Pesch.

MDR SACHSEN Di 23.04.2024 18:02Uhr 01:59 min

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/video-spionageverdacht-teddykrankenhaus-bier-sachsenupdate-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video