Corona Sächsischer Ärztetag: Mehr Aufmerksamkeit für Kindeswohl in Pandemien
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19. Juni 2022, 17:06 Uhr
Sachsens Regierung soll mehr auf das Wohl von Minderjährigen achten. Das forderte die sächsische Ärzteschaft bei ihrer Kammerversammlung. In der Corona-Pandemie hätten die Maßnahmen unter anderem zu mehr psychischen Krankheiten geführt.
Angesichts der negativen Auswirkungen der Corona-Beschränkungen sorgt sich Sachsens Ärzteschaft um die junge Generation. Bei ihrer Kammerversammlung in Dresden forderten die Mediziner die Landesregierung auf, dass Wohl der Kinder und Jugendlichen ganz besonders bei allen Entscheidungen im weiteren Pandemieverlauf zu berücksichtigen.
Ärztekammer: Folgeschäden nicht absehbar
Gerade kleine Kinder, aber auch Schulkinder und Jugendliche wiesen eine hohe Verletzlichkeit auf, hieß es. Durch Schul- und Kitaschließungen, Verlust von Freizeitaktivitäten und häusliche Isolation seien ihre Rechte auf Bildung und soziale Teilhabe stark eingeschränkt.
Die daraus resultierenden langfristigen Folgeschäden sind nicht absehbar.
Psychische Erkrankungen, Essstörungen, Diabetes im Kindes- und Jugendalter oder Fettleibigkeit nähmen zu.
Die Ärzte verlangen, über eingreifende Maßnahmen wie Schulschließungen nur nach Ausschöpfen aller anderen verfügbaren Maßnahmen und unter Einbeziehung fachlicher Expertise zu entscheiden. Die Aufarbeitung der Sekundärschäden bei Kindern und Jugendlichen und deren Familien müsse hohe Priorität haben. Nötig seien Programme, um die Folgen abzumildern oder auszugleichen, vor allem für sozial schwache Familien. Zudem gelte es, das Ehrenamt in Vereinen und Verbänden zu stärken und finanziell zu fördern, die entsprechende Angebote bereitstellen.
MDR (ma)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 18. Juni 2022 | 13:00 Uhr