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LandwirtschaftBauern protestieren vor Frauenkirche Dresden gegen Pestizid-Verbot

31. August 2022, 19:10 Uhr

Rund 200 Landwirte aus Sachsen haben am Mittwoch in Dresden ihrem Ärger Luft gemacht. Aus dem ganzen Freistaat seien die Bauern mit Dutzenden Traktoren dem bundesweiten Aufruf zum Protest gefolgt, teilte der Veranstalter "Land schafft Verbindung Sachsen" mit. Die Bauern lehnen geplante EU-Bestimmungen ab und stellten Forderungen auf.

Landwirte aus ganz Sachsen haben am Mittwoch in Dresden gegen die EU-Bestimmungen bei Pflanzenschutzmitteln protestiert. Diese will die EU deutlich reduzieren. Bauern seien mit Dutzenden Traktoren dem bundesweiten Aufruf zum Protest gefolgt, teilte der Veranstalter "Land schafft Verbindung Sachsen" mit. Der Ackerbauer aus dem Raum Oschatz, Robert Erdmann, dazu: "Wir wollen, dass mit uns gesprochen und nicht über unsere Köpfe hinweg entschieden wird."

Die Bauern sind vor allem wegen der Pläne der EU-Kommission besorgt, konventionelle und Bio-Pflanzenschutzmittel auf "empfindlichen Flächen" weitgehend zu verbieten. Ein generelles Verbot von Pestiziden in den Schutzgebieten könnte für viele Betriebe mit Obst-, Wein- und Gemüseanbau sowie Ackerbau das Aus bedeuten, argumentieren die Betroffenen: "Wir sorgen für das Essen und stehen vor allem für regionale Produkte."

Bauern wollen keine pauschalen Verbote

Die Protestierenden verlangten, dass Pestizide in geschützten Gebieten nicht pauschal reduziert und verboten werden dürften. Sie forderten außerdem eine wissenschaftlich basierte Landwirtschaftspolitik, so der Sprecher von "Landwirtschaft verbindet Deutschland", Anthony Lee: "Beim Thema Nitrat in unseren Messbrunnen bestehen wir auf eine ehrliche Betrachtung und eine wahrheitsgemäße Meldung der Messwerte nach Brüssel sowie ein echtes Verursacherprinzip." Demnach müssten Nitrat-Quellen außerhalb der Landwirtschaft, wie etwa Kläranlagen, ebenso mit in die Betrachtung einbezogen werden.

Bauern mit Dutzenden Traktoren erschienen

Bei der Demonstration waren am Mittwoch in Dresden 200 Bauern mit 50 Traktoren erschienen. In ganz Deutschland waren Landwirte auf die Straße gegangen, um auf dieses Problem aufmerksam zu machen. Nach Angaben des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit rund 950 Pestizide zugelassen, in denen rund 280 Wirkstoffe zum Einsatz kommen. Die Mittel bekämpfen Landwirte beispielsweise Insekten oder andere Tiere, Pilze oder Unkraut.

MDR (phb)/mit dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 31. August 2022 | 14:00 Uhr