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ErmittlungenPolizei sucht nach Gasexplosion in Dresden-Friedrichstadt Zeugen

23. März 2023, 16:35 Uhr

Einen Tag nach der Gasexplosion in Dresden-Friedrichstadt ist die Unglücksstelle sowohl für Autos und Lkw als auch für den ÖPNV gesperrt. Fußgänger und Radfahrer dürfen den Bereich ebenfalls nicht queren. Ein Brandursachenermittler hat sich am Donnerstag vor Ort ein Bild von der Lage gemacht. Die Polizei sucht jetzt Zeugen, die beobachtet haben, wie der Brand entstanden ist.

Nach dem Brand und Explosionen an einer Gasleitung in der Dresdner Friedrichstadt kommt es am Donnerstag weiterhin zu Behinderungen. Die Unglücksstelle bleibt nach Polizeiangaben bis zum 28. März für den kompletten Verkehr gesperrt. Auch Radfahrer und Fußgänger dürfen den Ort nicht queren. Derzeit könne die Verkehrssicherheit im Bereich der Hamburger Straße, Schäferstraße und Waltherstraße nicht gewährleistet werden, teilte ein Sprecher der Polizei mit.

Umleitungen für den Straßenverkehr- Verkehr Hamburger Straße in Fahrtrichtung Ost / stadteinwärts über Bremer Straße, Waltherstraße, Magdeburger Straße, Weißeritzstraße
- Verkehr Schäferstraße in Fahrtrichtung West / stadtauswärts über Schweriner Straße links in Löbtauer Straße, Fröbelstraße, Emerich-Ambros-Ufer, Flügelweg
- Verkehr Waltherstraße in Fahrtrichtung Süd / Ri. Waltherstraßenbrücke über Friedrichstraße, Weißeritzstraße, Löbtauer Straße, Fröbelstraße
- Verkehr Waltherstraße in Fahrtrichtung Nord / WaltherstraßenbrückeQuelle: Stadt Dresden

Tram-Oberleitungen als Unsicherheitsfaktor

Auch der Nahverkehr ist von den Folgen der Explosionen betroffen. Laut Polizei ist unklar, ob die Oberleitungsmasten der Straßenbahnen nach dem Feuer noch standfest sind. Die Stadtverwaltung warnte ebenfalls vor möglichen Gefahren: "Es ist nicht auszuschließen, dass Bauteile herunterfallen, umkippen oder anderweitig die Verkehrsteilnehmer gefährden könnten."

Am Donnerstag hatten Brandursachenmittler die Unglücksstelle in Dresden-Friedrichstadt begutachtet. "Die Ermittler mussten erst mal abwarten, bis der Brandort abgekühlt ist", hieß es von der Polizei.

Umleitungen der Straßenbahnen wegen der Brandschäden- Umleitung der Linie 1 in beide Richtungen ab Bahnhof Mitte über Tharandter Straße zur Endhaltestelle Wölfnitz.
- Die Haltestellen zwischen Bahnhof Mitte und Leutewitz können in beide Richtungen durch die Linie 1 nicht bedient werden.
- Die Bus-Linie 68 wird in beiden Richtungen zwischen Bahnhof Mitte und Flügelweg umgeleitet über Magdeburger Str. - Bremer Str.
- Die Haltestellen auf der Umleitungsstrecke werden bedarfsorientiert angefahren.Quelle: Dresdner Verkehrsbetriebe

  • Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des Herbeiführens einer Brandgefahr und sucht nach Zeugen, die etwas beobachtet haben. Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden unter der Rufnummer 0351 - 483 22 33 entgegen.

Gasleitung von Bagger beschädigt

Am Mittwochnachmittag hatte kurz nach 14 Uhr eine Gasleitung gebrannt. Wie die Polizei mitteilte, war die Leitung bei Baggerarbeiten beschädigt worden. Dies habe an der Ecke Waltherstraße/Schäferstraße mehrere Explosionen ausgelöst. Gegen 15 Uhr teilte die Feuerwehr mit, dass das Feuer gelöscht "und die Lage unter Kontrolle" sei. Am späten Abend beendete die Feuerwehr ihren Einsatz und twitterte, dass das Gasleck vollständig abgedichtet worden sei. Verletzt wurde niemand. Mehrere Fahrzeuge sowie ein Bagger wurden erheblich beschädigt. Die Polizei sperrte die Unglücksstelle ab.

Es ist ziemlich viel beschädigt worden.

Feuerwehr Dresden

DVB: Schaden in sechsstelliger Höhe an Tram-Trasse

Sowohl der Autoverkehr als auch der Öffentliche Nahverkehr kamen in dem Bereich zum Erliegen. Die Straßenbahnen der Linie 1 und Busse der 68 mussten umgeleitet werden. Durch den Brand hingen die Fahrleitungen der Straßenbahnen auf mehreren hundert Metern durch, teilten die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) mit. Ein Straßenbahnzug war im stromlosen Abschnitt zeitweise gestrandet, konnte aber schon am Mittwoch geborgen werden.

Wann die Strecke repariert werden kann, hänge davon ab, wann die Unglücksstelle wieder zugänglich sei und wie hoch die Schäden tatsächlich seien, hieß es. Die Experten der DVB gehen derzeit von einem Schaden in sechsstelliger Höhe aus. 

Polizei verschaffte sich per Hubschrauber Überblick

Rund 65 Einsatzkräfte von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr waren am Mittwoch an der Unglücksstelle. Die Polizei setzte einen Hubschrauber ein, um sich einen Überblick zu verschaffen. Zunächst hatten sich die Einsatzkräfte wegen der Explosionen nicht der Unglücksstelle nähern können. Der Einsatzleiter Michael Klahre berichtete MDR SACHSEN von einer "unfassbar großen Hitzeentwicklung". Erst nachdem der Netzbetreiber die Gaszufuhr gestoppt hatte, seien die Flammen nach und nach kleiner geworden.

Es war eine riesengroße Feuerwand zu sehen, eine starke Rauchentwicklung und eine unfassbar große Hitzeentwicklung.

Michael Klahre | Einsatzleiter Feuerwehr Dresden

Brandbereich weiträumig abgesperrt

Die Feuerwehr hatte die Menschen dazu aufgerufen, den Bereich unweit der Innenstadt weiträumig zu umfahren. Anwohner wurden zudem gebeten, in einem Umkreis von 500 Metern Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Klima- und Lüftungsanlagen abzustellen. Über die Warnapp Nina wurde eine Warnung herausgegeben, zwei Stunden später aber aufgehoben.

MDR (kk/sth/lam)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 23. März 2023 | 06:30 Uhr