Mahnende Worte Erste Bücherverbrennungen vor 88 Jahren in Dresden
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Mit Blick auf die Bücherverbrennungen im März 1933 in Dresden hat Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) gemahnt, Kultur vor Angriffen und ideologischer Instrumentalisierung zu schützen. "Die schändlichen Bücherverbrennungen mahnen uns alle, immer wieder für die Freiheit der Kunst einzustehen", erklärte sie am Sonntag.
Erster Schritt zur Gleichschaltung
Dresden gehörte deutschlandweit zu den ersten Städten, in denen von den Nationalsozialisten inszenierte Bücherverbrennungen stattfanden. Die Stadt war damit trauriger Vorreiter, bevor es auch in vielen anderen Städten dazu kam.
Am 7. und 8. März 1933 fanden auf dem Wettiner Platz erstmals Bücherverbrennungen statt. SA-Trupps zündeten Bücherstapel an, unter anderem aus den Beständen der einstigen Volksbuchhandlung auf der Großen Meißner Straße und dem Verlagshaus der einstigen "Dresdner Volkszeitung". Ziel war es, die Medien sowie das kulturelle und wissenschaftliche Leben gleichzuschalten. Am 8. März stürmte die SA das Verlagsgebäude der "Dresdner Volkszeitung" am Wettiner Platz, die Schutzpolizei sperrte den Platz ab. Verbrannt wurden Zeitungen und Belletristik, Werke von politisch missliebigen Autoren, aber auch Flugblätter und Akten.
Kritisches Denken bewahren
Nicht nur politische Gegner waren den Nazis ein Dorn im Auge, sondern kritisches Denken überhaupt. "Kritisches Denken lässt sich aber nicht vernichten. Es ist vielmehr unverzichtbar für die Entwicklung einer freien Gesellschaft", so Klepsch anlässlich des Gedenkens.
Erst kürzlich hatte die Technische Universität Dresden angekündigt, sich intensiv mit ihrer Rolle in der Nazi-Zeit zu beschäftigen. Im Laufe des Jahres soll unter Einbeziehung auch internationaler Experten unter anderem eine Historikerkommission gebildet werden:
Quelle: MDR/bj/dpa
Dieses Thema im Programm bei MDR SACHSEN MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 07.03.2021 | 13:00 Uhr in den Nachrichten