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ObduktionsergebnisMutter von Geiselnehmer aus Dresden mit Kopfschuss getötet

12. Dezember 2022, 13:28 Uhr

Eine tote Frau, ein toter Täter, mehrere Geiseln und ein versuchter Überfall auf einen Radiosender: Dresden hat sich am Sonnabend einen ganzen Vormittag lang im Ausnahmezustand befunden. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln die genauen Tatabläufe und nennen erste Einzelheiten.

Die Staatsanwaltschaft Dresden und die Polizeidirektion Dresden ermitteln weiterhin gegen den Geiselnehmer von Dresden wegen Totschlags. Der 40-Jährige war bei dem Polizeieinsatz am Sonnabend ums Leben gekommen. Zuvor soll er seine Mutter in deren Wohnung in Dresden-Prohlis getötet haben. Laut Staatsanwaltschaft starb die 62-Jährige an den Folgen eines Kopfschusses. Das habe die Obduktion der Leiche ergeben.

Ermittler rekonstruieren Tathergang

Ermittler hätten begonnen, die genauen Abläufe des Tattages zu rekonstruieren und gingen dabei auch Hinweisen nach, dass der 40-Jährige weitere Menschen in der Dresdner Innenstadt bedroht haben soll, hieß es weiter. "Die Ermittlungen zur Herkunft der Pistole, die der Beschuldigte mit sich führte, sind noch nicht abgeschlossen." Die Waffe habe der Mann aber nicht legal besessen.

Die Waffe befand sich nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht legal im Besitz des Beschuldigten.

Staatsanwaltschaft Dresden

Im Zuge der Ermittlungen wird auch der Schusswaffeneinsatz der Polizei bei der Befreiung der Geiseln, der zur Tötung des Beschuldigten führte, untersucht. Die wegen der Geiselnahme abgeriegelte Altmarkt-Galerie hat seit Montag wieder für Kunden geöffnet. Die Vor-Ort-Ermittlungen seien abgeschlossen.

Der benachbarte Striezelmarkt konnte bereits am Sonnabendnachmittag wieder öffnen, wenn auch zunächst mit eingeschränktem Programm. Am gestrigen Sonntag war auf dem berühmten Weihnachtsmarkt hingegen schon nichts mehr von den Ereignissen des Vortrags zu spüren.

Einkaufscenter ist wieder geöffnet

Ein bewaffneter Mann hatte Sonnabend einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Nach bisherigen Erkenntnissen soll der 40-Jährige am Morgen seine Mutter getötet und danach versucht haben, mit Waffengewalt beim Sender Radio Dresden in der City einzudringen. Dann soll er sich mit dem Kind einer Bekannten im Büro eines Geschäfts in der Altmarkt-Galerie verschanzt und noch eine Angestellte als Geisel genommen haben. Am Mittag war der Deutsche von Polizisten überwältigt worden und wenig später an seinen dabei erlittenen Verletzungen gestorben. Die Ermittler gehen davon aus, dass er psychisch krank war, die Hintergründe und das Motiv der Tat sind bislang unklar.

MDR (lam)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 12. Dezember 2022 | 19:00 Uhr