Schwerer Bahnunfall Wollten nach AC/DC-Konzert heim: 20-Jährige in Dresden von Güterzug erfasst
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18. Juni 2024, 05:37 Uhr
In Nachgang des AC/DC-Konzerts am Sonntag in Dresden ist es zu einem schweren Bahnunfall gekommen. Eine junge Frau war beim Übertreten der Bahngleise von einem Güterzug erfasst worden. Die Deutsche Bahn warnt in diesem Zusammenhang vor dem Betreten von Gleisanlagen. Es ist lebensgefährlich und verboten.
In Dresden hat sich am späten Sonntagabend ein schwerer Bahnunfall ereignet. Wie die Bundespolizei bestätigt, liefen vier Leute über die Gleise am Haltepunkt Dresden-Kemnitz. "Die Gruppe, die zuvor das AC/DC-Konzert besucht hatte, beabsichtigte, von der Richtung des Elberadweges kommend, die Regionalbahn nach Cossebaude zu erreichen", so ein Bundespolizeisprecher auf Nachfrage von MDR SACHSEN.
Die Gruppe, die zuvor das AC/DC-Konzert besucht hatte, wollte die Regionalbahn nach Cossebaude erreichen.
Dabei bemerkten sie offenbar einen sich nähernden Güterzug nicht. Nach Angaben der Bundespolizei stolperte eine junge Frau im Gleisbett und fiel hin. Der Containerzug konnte nicht rechtzeitig bremsen und die 20-Jährige wurde von ihm erfasst.
20-Jährige mit lebensbedrohlichen Verletzungen
Nach dem Unfall leisteten Ersthelfer sofort Hilfe, bis die Schwerverletzte von Einsatzkräften der Rettungsdienste unter dem Waggon hervorgeholt werden konnte. Die 20-Jährige wird in einem Krankenhaus behandelt. Ihr Gesundheitszustand war am Montagmittag unverändert kritisch, so die Bundespolizei.
Ihre männlichen Begleiter im Alter von 22, 25 und 54 Jahren blieben nach Angaben der Dresdner Feuerwehr unverletzt. Sie hätten unter Schock gestanden und seien in die Obhut eines nachgeforderten Kriseninterventionsteams gegeben worden.
Die Bahnstrecke zwischen Dresden-Friedrichstadt und Coswig war am Sonntagabend gesperrt. Die Bundespolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Bahn warnt vor dem Betreten der Gleise
Angesichts des Unglücks in Dresden weist die Deutsche Bahn noch einmal darauf hin, dass das Betreten und Überschreiten der Gleise lebensgefährlich und verboten ist. "Gerade Jugendliche, aber auch Menschen anderer Altersgruppen, unterschätzen aus Unwissenheit, Leichtsinn oder Übermut die Gefahren an Gleisanlagen oder Orten, wo Züge abgestellt werden", sagte Bahnsprecher Jörg Bönisch.
Das Einzäunen des gesamten Streckennetzes ist aufgrund der Größenordnung von 34.000 Kilometern Streckenlänge nicht möglich.
Auf Anfrage von MDR SACHSEN inwieweit die Bahn hier Vorkehrungen treffen kann, heißt es, man setze auf Aufklärung zum richtigen Verhalten an Bahnanlagen. Oftmals würden Forderungen erhoben, Bahnanlagen einzuzäunen. "Das Einzäunen des gesamten Streckennetzes ist – wie bei Wasserstraßen und Autobahnen auch – aufgrund der Größenordnung von 34.000 Kilometern Streckenlänge nicht möglich", so der Bahnsprecher.
Vandalismus an gefährlichen Punkten
Besonders sensible Stellen entlang der Schienen sichere die Deutsche Bahn jedoch gesondert ab, beispielsweise an Hochgeschwindigkeitsstrecken. Dazu nutze man Wälle, Lärmschutzwände, Schilder, Bepflanzungen bis hin zu Zäunen. Leider sei immer wieder zu beobachten, dass Zäune mutwillig niedergetrampelt, Bepflanzungen zerstört und Warnschilder umgestürzt oder mit Graffitis besprüht werden.
MDR (ama)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 17. Juni 2024 | 06:30 Uhr