Nothilfe aus Dresden Arche Nova erhält von Globalfoundries 5.000 Euro für Nothilfe in Beirut

12. August 2020, 12:36 Uhr

Die gewaltige Explosion in Beirut zerstörte das komplette Hafenviertel der libanesischen Stadt mit verheerender Bilanz: 171 Tote, 6.000 Verletzte, 300.000 Obdachlose. Für die Nothilfe in der zerstörten Stadt hat die Dresdner Hilfsorganisation "Arche Nova" jetzt eine Spende von 5.000 Euro vom Dresdner Chiphersteller "Globalfoundries" erhalten. Damit sollen Toiletten und Duschen für die Notunterkünfte in Beirut bereitgestellt werden, erklärte die Organisation.

Die Not im Libanon ist groß. Umso dankbarer sind wir, dass Globalfoundries so schnell reagiert hat und unsere Soforthife in Beirut mit einer großzügigen Spende unterstützt. Wir freuen uns über jede Unterstützung, damit können wir in der krisengeplagten Region des Nahen Ostens eine Menge bewirken.

Mathias Anderson Geschäftsführer "Arche Nova" Dresden

Waschanlagen für Sammelunterkünfte mit je 3.000 Menschen

Der Organisation zufolge hat das Libanesische Rote Kreuz auf Anfrage mitgeteilt, dass Toiletten und Duschen dringend gebraucht würden. Mit der Spende könne sofort reagiert und vielen Menschen schnelle Hilfe ermöglicht werden, erklärte Wolfram Lorenz, Projektreferent für Libanon und Syrien bei "Arche Nova". Die mobilen Waschanlagen sollen Sammelunterkünfte mit einer Kapazität von jeweils 3.000 Menschen versorgen. Sie werden vorerst für zwei Monate eingerichtet. Zudem verteile die Organisation Desinfektionsmaterialien für die Menschen, die ihr Zuhause verloren haben und auf eine Unterkunft in den Notzelten angewiesen sind.

Globalfoundries: Jede Hilfe zählt

Der Dresdner Chiphersteller engagiert sich regelmäßig mit Spenden in der Region. "Jede Hilfe zählt. Im Libanon und Beirut bündeln sich die großen Krisen unserer Zeit - vom anhaltenden Flüchtlingsdrama aus dem zerrütteten Syrien, dem Zerfall staatlicher Ordnung und wirtschaftlicher Chancen bis hin zur Corona-Pandemie", erklärte Sprecher Jens Drews auf Facebook. "Die schreckliche Explosion im Beiruter Hafen lenkt jetzt die Aufmerksamkeit vieler auf die bedrückenden Verhältnisse im Mittelmeerland. Wir sind froh, unseren bewährten Partner "Arche Nova" bei seiner verdienstvollen Arbeit vor Ort zu unterstützen“.


Arche Nova: Besorgniserregende Zustände

Nach der verheerenden Explosion herrschen weiterhin besorgniserregende Zustände in Beirut. Während die Aufräumarbeiten voranschreiten, ist die Gefahr längst nicht vorbei: Hochhäuser und Hochstraßen sind einsturzgefährdet, immer wieder fällt die Strom- und Trinkwasserversorgung aus und auch die Corona-Gefahr ist in überfüllten Notunterkünften präsent und gefährlich. Den Angaben zufolge setzt die Hilfsorganisation im Libanon seit Monaten Präventionsmaßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 auch im Libanon um, ebenso wie unter anderem in Syrien, Myanmar und Ostafrika. Auch hierfür habe es mehrfach finanzielle Unterstützung von Globalfoundries gegeben. Insgesamt hat das Dresdner Unternehmen 15.000 Euro für die Corona-Nothilfe von "Arche Nova" gespendet, hieß es.

13.000 Hygienepakete für Flüchtlinge

Seit März wurden in den Flüchtlingslagern im Norden des Landes und in der Beeka-Ebene mehr als 13.000 Hygienepakete mit Seife, Putz- und Desinfektionsmaterialien verteilt, ebenso wie Lebensmittel für die bedürftigsten Familien, hieß es. Die Not treffe neben den libanesischen Familien auch die syrischen Geflüchteten, die im Libanon teilweise schon zehn Jahre leben und geduldet werden. Der Libanon hat etwa 1,5 Millionen syrische Geflüchtete aufgenommen. Das Land hat selbst nur sechs Millionen Einwohner.

Trotz akuter Notsituation in Beirut setze die Hilfsorganisation ihre Hilfe auch in den bisherigen Projektgebieten fort - unter anderem in den Gemeinden in Akkar und im Nordlibanon. Dort verteile Arche Nova Hygienematerialien an Geflüchtete und repariere Wassertanks und Toiletten.

Quelle: MDR/kt

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