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KlimaprotestUmweltaktivisten kleben sich an Sixtinische Madonna in Dresden

Anhänger der Umweltbewegung "Letzte Generation" haben eines der berühmtesten Bilder der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden für eine Aktion benutzt. Aus Protest gegen die Klimapolitik haben sich die beiden mit Sekundenkleber an den Rahmen des Gemäldes "Sixtinische Madonna" geklebt. Das Kunstwerk selbst wurde nicht beschädigt. Die Ausstellungsräume wurden vorerst geschlossen.

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In der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden ist es am Mittag zu einem Vorfall an einem der berühmtesten Werke der Sammlung gekommen. Zwei Mitglieder der Klimabewegung "Letzte Generation" haben sich nach Angaben der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) mit Klebstoff an den Rahmen des weltberühmten Gemäldes "Sixtinische Madonna" von Raffael geklebt. Wie eine Sprecherin auf Nachfrage von MDR SACHSEN sagte, wurde das Kunstwerk selbst nicht beschädigt, nur der nicht historische Rahmen. Restauratoren würden nun die Schäden sichten und zeitnah beheben.

Polizei hat Ermittlungen aufgenommen

Die Galerie wurde nach dem Vorfall zunächst geschlossen, alle Besucher mussten das Gebäude verlassen. Die Polizei bestätigte, dass Ermittlungen gegen einen 28 Jahre alten Mann und eine 21 Jahre alte Frau laufen.

Die Anhänger der Umweltbewegung wollen mit der Aktion nach eigenen Angaben gegen die Klimapolitik der Bundesregierung protestieren. Sie hatten ein Video zur Aktion am Dienstagmittag getwittert. Dazu schrieben sie: "Die Klimakatastrophe wird uns, wenn wir nicht sofort massiv umlenken, wahrscheinlich umbringen. Daher unterbrechen wir den täglichen Ablauf - auch in der Kunst."

Alarm ausgelöst - Sicherheitsleute räumen Ausstellungsraum

Für die Aktion überwanden die Anhänger der Klimabewegung die Absperrung vor dem gut vier Meter hohen und knapp drei Meter breiten Ölgemälde von 1512/13. Ein Alarm wurde ausgelöst, Sicherheitsleute räumten den Ausstellungsraum. In einem Video von der Aktion ist zu sehen, dass die junge Frau und der junge Mann ungehindert mindestens 40 Sekunden vor dem Ölgemälde stehen. Zweck der Aktion? Die Anhänger wollen zeigen, dass die Klimakatastrophe nicht mehr zu ignorieren sei, sagte die Sprecherin der Gruppe: "Alles was uns lieb ist, wird durch die Klimakatastrophe zerstört werden."

In diesem Jahr blockierten die Mitglieder der "Letzten Generation" bundesweit bereits Hunderte Straßen. Unter anderem in Leipzig und Dresden klebten sie sich immer wieder auf die Straße und behinderten damit den Verkehr. "Letzte Generation" fordert von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), dass sie sich stärker für den Ausbau der erneuerbaren Energien einsetzen.

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MDR (kk,sw)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 23. August 2022 | 14:30 Uhr