Ein Mann balanciert mit ausgestreckten Armen auf einer Metallstange im Freien. Weitere Stangen sind im Vordergrund.
Die Stadt Dresden hat sich für den Bau der Parkour-Anlage von Sportlern beraten lassen. Bildrechte: MDR/Adam Beyer

Urbane Sportart Beton, der entzückt - Freude über Dresdens erste Parkour-Anlage

10. November 2024, 09:00 Uhr

Steinharte Betonblöcke und kalte Metallstangen klingen nicht gerade einladend, doch die Dresdner Parkour-Szene ist davon entzückt. Anfang November wurde die erste Parkour-Anlage der Stadt eröffnet. Der Kletterpark im Brutalismuslook wurde von der Stadt mit dem Unternehmen ParkourOne konzipiert und auf einem Spielplatz gebaut.

Jonas Jung trainiert bereits seit 17 Jahren die Sportart Parkour. Mittlerweile betreibt er auch eine private Parkour-Schule in Dresden. Er und seine Kollegen berieten die Stadt bei der Bauplanung der neuen Sportanlage. Nun steht der Parkour-Experte vor dem Neubau. Die Möglichkeiten zum Klettern und Springen scheinen unzählig.

Ein Mann sitzt auf einem Betonblock und grinst in die Kamera. Ringsherum stehen weitere Betonelemente und Metallstangen.
Jonas Jung hat Parkour bereits 2006 als Hobby für sich entdeckt und es dann zu seinem Beruf gemacht. Bildrechte: MDR/Adam Beyer

Nach einer gründlichen Aufwärmung geht der Profi ans Werk: Er nimmt Anlauf, springt über einen der massiven Steinblöcke, macht zwei schnelle Schritte und schwingt seinen Körper über noch zwei weitere. Auf den diversen Metallstangen wiederum steht der Sportler konzentriert und balanciert wie ein Hochseilartist.

Es ist eine sehr schöne Möglichkeit sich kreativ mit seiner Umgebung auseinanderzusetzen.

Jonas Jung Parkour-Experte

Zwei Füße in Sneakern balancieren auf einer Metallstange. Im Hintergrund sieht man herbstbliche Bäume.
Laut Experte ist Körperbeherrschung essenziell für den Sport. Bildrechte: MDR/Adam Beyer

Beim Parkour lernt man seinen Körper kennen

Gerade beim Turnen an neuen Hindernissen achtet er genau darauf, was seine Füße und Hände machen. "Ich schaue darauf, wie ich schnell und effizient in eine neue Bewegung komme." Dafür turnt er mehrmals dieselbe Strecke entlang, um den besten Weg und die richtigen Bewegungsabläufe herauszufinden. Das Ziel von Parkour sei es, die Fähigkeiten des eigenen Körpers zu testen und sich mit ihnen so perfekt wie möglich fortzubewegen.

Diverse geometrische Elemente von Betonblöcken und Stahlstangen stehen angeordnet beieinander. Der Boden sieht gelb und gummiartig aus. Ein Mann schwingt im Vordergrund an einer der Metallstangen.
Im Gegensatz zu den harten Kletterelementen ist der Boden weich und soll schweren Verletzungen vorbeugen. Bildrechte: MDR/Adam Beyer

"Es ist eine sehr schöne Möglichkeit sich kreativ mit seiner Umgebung auseinanderzusetzen und im Alltäglichen kleine sportliche Herausforderungen zu finden", berichtet Jung. Es sei ihm aber auch die Gemeinschaft bei dem Sport sehr wichtig.

Neubau kommt gut an

Neben Jonas Jung tummeln sich bereits am Morgen nach der Eröffnung einige andere Menschen auf dem neuen Hindernispark. Mehrere Eltern stehen am Rand und schauen zu, wie ihre Kinder die grauen Blöcke hinaufklettern. Ein Vater scheint besonders entzückt darüber und feuert seinen Sohn an. Er stellt sich als Richard Wagner vor und erzählt positiv von der neuen Attraktion. "Wir haben jetzt schon lange gewartet, dass diese Parkour-Anlage fertig wird und haben uns gefreut, dass sie hier errichtet wurde."

Dass die Tage nun langsam kälter werden, findet Jonas Jung nicht so schlimm. Er trainiere bei jedem Wetter, denn bei Parkour gehe es ja gerade darum, sich jeglichen Bedingungen anzupassen. Deshalb sei es auch okay, dass die Anlage jetzt im Herbst eröffnet wurde. Seine Hoffnung ist, dass die neue Anlaufstelle hier für mehr Sichtbarkeit der Sportart führt und Parkour so noch bekannter wird.

Die Stadt Dresden hat nach eigenen Angaben 335.000 Euro für die Anlange ausgegeben, die auf dem Spielplatz an der Haenel-Clauß-Straße zu finden ist. Sie sei "für alle Personen ab etwa acht Jahren, sowohl für Anfänger als auch für Könner" und könne auch für andere Fitness- und Kletterübungen genutzt werden.

2 Kommentare

Maria A. vor 3 Wochen

Manche sagen so, andere so...

Pattel vor 3 Wochen

Sehr schöne Anlage,sagt aber nichts über die haltbarkeit. Ach stimmt ja ist bestimmt kein Spannbeton.
Sport frei

Mehr aus Dresden und Radebeul

Mehr aus Sachsen

Sichere Fenster 3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK