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JuwelendiebstahlEinbruch in Grünes Gewölbe: Verteidiger fordert Freispruch

14. Juni 2022, 18:18 Uhr

Im Prozess um den Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden hat ein Verteidiger einen Freispruch für seinen Mandanten gefordert. Das Verfahren gegen den 24 Jahre alten Tatverdächtigen solle abgetrennt werden, erklärte Rechtsanwalt Andreas Boine am Dienstag vor dem Landgericht. Der Erfolg der Spürhunde bei den Ermittlungen zum Einbruch im Grünen Gewölbe war zuvor angezweifelt worden.

Verteidiger: Geruchsspur hat keinen Beweiswert

Die Geruchsspuren, die im Frühjahr 2021 gefunden worden sein sollen, hätten "keinerlei Beweiswert", sagte Rechtsanwalt Boine. Dabei verwies er auf die Erklärungen von Sachverständigen, die am vergangenen Freitag vor Gericht aussagten. Demnach verfliegt der Geruch eines Menschen schon nach 24 Stunden.

Boine hält das Beweisprogramm der Staatsanwaltschaft in Bezug auf seinen Mandanten daher für erschöpft. Die eine Wochen nach der Tat in einem Auto genommene DNA-Spur sei wegen Vermischung nicht identifizierbar, außerdem sei sein Mandant am Tatmorgen in einer Berliner Klinik gewesen. Zudem sei der Haftbefehl im Fall Grünes Gewölbe schon im Oktober 2021 aufgehoben worden, so Boine.

Mandant auch am Goldmünzen-Diebstahl beteiligt


Der 24-Jährige verbüßt derzeit eine Jugendstrafe wegen Tatbeteiligung am Goldmünzen-Diebstahl aus dem Bode-Museum 2017 in Berlin. Durch seine Verhaftung im Fall des Grünen Gewölbes im Sommer 2021 hat er laut Boine seinen Platz im offenen Vollzug und die Ausbildung verloren, was nicht im Sinne der Jugendstrafe sei. Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt.

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MDR (bb)dpa