Personalmangel Keine Ende der S-Bahn-Ausfälle im Raum Dresden in Sicht
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09. November 2022, 11:15 Uhr
In Dresden fallen weiterhin etliche S-Bahnen wegen Personalmangels aus. Aushangfahrpläne datieren die Änderungen zunächst bis 10. Dezember. Das liegt aber nur am Fahrplanwechsel. Auch danach ist keine Entspannung in Sicht. Dann kommen nur neue Aushänge.
Auf dieser Seite:
- Auf der S1 fallen weiterhin viele Verstärkerzüge zwischen Meißen und Pirna aus.
- Die Bahn macht Corona und das 9-Euro-Ticket für Personalmangel durch Krankschreibungen verantwortlich.
- Im Dieselnetz Dresden gibt es leichte Entspannung.
Fahrgäste der S-Bahn im Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) müssen sich auf unbestimmte Zeit weiter auf Ausfälle einstellen. Aushänge an den S-Bahn-Stationen sind zunächst bis 10. Dezember datiert. Eine Bahnsprecherin sagte MDR SACHSEN auf Anfrage, das liege am Fahrplanwechsel. Dieser ist am 11. Dezember. Doch auch danach werden noch nicht alle S-Bahnen wie vom Verkehrsverbund bestellt fahren.
Viele Verstärker auf der S1 fallen weiter aus
Konkret fallen die meisten Verstärkerfahrten auf der Linie S1 zwischen Meißen und Pirna aus. Diese verdichten überlicherweise im Berufs- und Schülerverkehr morgens und nachmittags bis in den frühen Abend den Takt auf etwa 15 Minuten - allerdings auf absehbare Zeit mit großen Lücken. Die S2 fährt am Wochenende nur noch stündlich zum Flughafen, also halb so oft wie vom VVO bestellt. Die Triebwagen der RB33 nach Königsbrück werden zwischen Ottendorf-Okrilla Süd und Königsbrück weiter durch Busse ersetzt. Um wenigstens zwischen Dresden-Neustadt und Pirna mehr Platz für Pendler zu bieten, sollen alle Züge der S2 mit drei Wagen fahren. Zumindest am Dienstag war jedoch ein Zug nur mit zwei Wagen unterwegs, was der VVO nun überprüfen will.
Eine Bahnsprecherin stellt klar: "Die Einschränkungen werden bis auf Weiteres fortgesetzt." Weiter teilte sie mit: "Erst wenn sich die Personalsituation stabilisiert hat, können wir schrittweise das Angebot wieder ausweiten." Man wolle wieder ein verlässliches Angebot fahren und werde rechtzeitig informieren. Im Klartext: Die Bahn weiß nicht, wann sie die bestellten Leistungen wieder erbringen kann.
Verkehrsverbund pocht auf stabilen Fahrplan - notfalls ausgedünnt
Der Verkehrsverbund hatte wegen der anhaltenden Ausfälle unlängst die Notbremse gezogen und die Deutsche Bahn zur Ausdünnung des Angebots gedrängt. Zu viele Fahrgäste hatten sich über die ständig wechselnden Zugausfälle beschwert. Der VVO ist aktuell nicht gut auf die Deutsche Bahn zu sprechen. Ein Sprecher sagte, was die DB AG im Sommer ablieferte, sei inakzeptabel gewesen und entspreche in keinster Weise den vertraglichen Verpflichtungen. Mit dem nun ausgedünnten Angebot soll den Fahrgästen ein planbarer und stabiler Fahrplan geboten werden. Man könne nicht nachvollziehen, dass ein so großer Verkehrskonzern unter so massivem Personalmangel leide.
Die Bahnsprecherin erklärt das so: "Grund für die Angebotseinschränkungen ist ein sehr hoher Krankenstand bei den Triebfahrzeugführern. Wir führen den hohen Krankenstand auf die besonderen Belastungen unter anderem durch die Pandemie und das 9-Euro-Ticket zurück."
Wieder mehr Verbindungen im Diesel-Netz
Auf den Diesel-Strecken von Dresden nach Kamenz sowie Heidenau - Altenberg und Pirna - Sebnitz gibt es inzwischen offenbar wieder mehr Personal. Dort fahren alle Züge nach Plan. Die Bahnsprecherin betonte, die Verfügbarkeit der Triebfahrzeugführer hänge nicht etwa mit den eingesetzten Fahrzeug-Baureihen zusammen. Im Dieselnetz fahren Triebwagen der Reihe 642, sogenannte Desiros. S-Bahn-Züge werden mit ehemaligen Reichsbahnloks der Baureihe 143 oder Neubauloks der Reihe 146 bespannt. Gelegentlich verirrt sich auch einmal ein Talent-Elektrotriebwagen auf die S-Bahn, wenn reguläre Loks nicht einsatzbereit sind.
Eine MDR-Anfrage bei der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer vor einigen Wochen zum massiven Personalmangel blieb unbeantwortet.
MDR
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus Dresden | 09. November 2022 | 09:30 Uhr
O.B. am 09.11.2022
"Wir führen den hohen Krankenstand auf die besonderen Belastungen unter anderem durch die Pandemie und das 9-Euro-Ticket zurück."
Das sollte mal jemand erklären. Die haben alle Corona, liegen im Krankenhaus oder haben longcovid oder wie?
Dann hat das Ticket nicht den Fahrplan geändert sondern höchstens die Fahrgastanzahl. Heisst der jeweilige Lokführer hat seinen normalen Job gemacht es saßen nur mehr hinter ihm 🤔🤷♂️.
Dazu kommt das das Monate her ist.
Also diese Annahme ist doch sehr weit hergeholt wie ich meine.
ossi1231 am 09.11.2022
Die kluge Politik von Partei und Regierung wäre da auch im 73igsten Jahr der DDR zu lobpreisen.