Zum NachlesenArchiv | 13.9.2024: Ticker zum Abriss der Carolabrücke in Dresden
Die Nachrichten haben sich nach dem Teileinsturz der Carolabrücke in Dresden überschlagen. Im Archiv finden Sie alle Informationen von den Abrissarbeiten.
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Freitag, 13.9.2024
22:22 Uhr | Zusammenfassung des Tages
- Die Abrissarbeiten gehen auch in der Nacht weiter. Stärkster Gegner ist die Zeit bzw. das drohende Hochwasser.
- Dresden rechnet am Mittwoch mit Hochwasserwarnstufe 4. Es werden Wasserstände zwischen fünf und acht Metern erwartet.
- Es müssen mehrere Tausend Tonnen Material vom Neustädter Elbufer abtransportiert werden.
- Der in der Elbe liegende Teil der Brücke wird zunächst nicht abtransportiert. Auch die auf der Altstädter Seite stehenden Teile bleiben erst einmal stehen.
- Die Bundeswehr hat zwei Bergepanzer vom Typ "Büffel" geschickt. Am Sonnabend, 8:45 Uhr informiert die Bundeswehr in einer Pressekonferenz über den Einsatz. Auf MDR.DE ist ein Livestream geplant.
20:30 Uhr | Abrissarbeiten laufen in der Nacht weiter
Die Abrissarbeiten werden über Nacht mit Hochdruck fortgesetzt. "Die Zeit rennt uns weg", sagte Feuerwehrsprecher Michael Klahre am Abend. Eine Spezialfirma arbeite rund um die Uhr. Hintergrund ist das drohende Hochwasser. Bis Sonntagabend sollen die Trümmerteile am Neustädter Ufer beseitigt werden. Denn dann wird für die Elbe in Dresden ein Pegelstand von vier Metern erwartet. Bei dieser Höhe wird Alarmstufe 1 ausgerufen. Der normale Pegelwert liegt bei rund zwei Metern.
17:33 Uhr | Räumpanzer "Büffel" in Dresden angekommen
Die von der Bundeswehr bereit gestellten Räumpanzer sind mittlerweile in Dresden angekommen. Zum Einsatz kommen demnach zwei spezielle Bergepanzer vom Typ "Büffel". Nach Angaben von Oberstleutnant Robert Habermann vom Dresdner Landeskommando sollen sie am Neustädter Ufer stationiert werden und dann zum Einsatz kommen, wenn die zivile Räum- und Bergetechnik ausfällt. Falls Bedarf besteht, könnten sie auch bei der Beräumung der Trümmerteile helfen, hieß es.
Am Sonnabend, 8:45 Uhr informiert die Bundeswehr in einer Pressekonferenz über den Einsatz. Auf MDR.DE ist ein Livestream geplant.
17:18 Uhr | Pressekonferenz am Mittag als Video
Am Nachmittag hat die Stadt gemeinsam mit der Feuerwehr über den aktuellen Stand an der Carolabrücke informiert. Auch der Zeitplan der Abrissarbeiten wurde umrissen. Hier können sie die gesamte Pressekonferenz nachschauen.
16:41 Uhr | Unterstützungsangebote aus Berlin
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesumweltministerin Steffi Lemke haben am Freitag ihre Unterstützung für den Wiederaufbau der Carolabrücke zugesagt. Der Einsturz sei ein Alarmsignal. Für einen schnellen Neubau habe die Bundesregierung schon viele Möglichkeiten gesetzgeberisch geschaffen, so Habeck und Lemke. "Ersatzneubauten sollten und können sehr schnell genehmigt werden. Und wenn es noch irgendwo hakt, dann sehen wir zu, dass man das gelöst bekommt."
Wenn es irgendwo hakt, dann sehen wir zu, dass man das gelöst bekommt.
Das gelte nicht nur für die Brücke in Dresden, sondern für alle 4.000 Brücken in Deutschland, die repariert und ersetzt werden müssten. "Wir dürfen nicht zulassen, dass unser Land zerbröselt. Die Infrastruktur ist über Jahrzehnte vernachlässigt worden. Das können wir nicht hinnehmen. Das ist eine Frage der Sicherheit."
16:07 Uhr | Abrissarbeiten im Livestream
In Dresden läuft der Abriss der eingestürzten Carolabrücke auf Hochtouren. Das Interesse ist groß. Wie die Arbeiten vorangehen, können Sie ab sofort im Lvestream bei MDR SACHSEN verfolgen.
15:59 Uhr | Wetterlage in und um Sachsen angespannt
Seit Freitagmorgen sorgt ein Tiefdruckgebiet für ergiebigen Dauerregen in Österreich, Tschechien und Polen. Dort werden verbreitet 200 bis 300 Liter Regen auf den Quadratmeter in den kommenden zwei Tagen erwartet. Es besteht Überflutungsgefahr an Bächen und Flüssen. Am Rande dieses Tiefs kriegen auch Ostsachsen und Teile Bayerns noch große Mengen Regen ab. Das könnte auch für die Elbe zum Problem werden.
15:40 Uhr | Angespannte Verkehrslage am Wochenende
Mit der Carolabrücke ist auch eine der wichtigsten Verkehrsadern in Dresden zusammen gebrochen. Am Wochenende finden in der Dresdner Innenstadt mehrere Großveranstaltungen statt. Für den City-Biathlon und ein Konzert auf dem Theaterplatz werden zusätzlich weitere Straßen gesperrt. Betroffen sind das Terassenufer, die Devrientstraße, das Ostra Ufer, die Weißeritzstraße sowie die Pieschener Allee. Auch der Elberadweg zwischen Landtag und dem Sportpark Ostra ist zu. Eine Übersicht gibt es auf der Internetseite der Stadt.
15:12 Uhr | Rost als Ursache immer wahrscheinlicher
Nach den ersten Untersuchungen scheint sich fortschreitende Korrosion im Tragwerk der Brücke als mögliche Ursache zu bestätigen. "Was wir festgestellt haben, ist, dass Metallrohre in den Betonelementen Rost aufweisen", sagte Simone Prüfer vom Straßen- und Tiefbauamt der Stadt Dresden. Schwachpunkt war demnach offenbar ein Pfeiler. Auch die beiden noch stehenden Brückenzüge A und B werden weiter untersucht. "Beim Zug B haben wir Verschiebungen festgestellt", so Prüfer. Diese seien einzig auf den Einsturz zurück zu führen. Der Abbruch habe einen Querträger bewegt und damit auch die anderen Züge in Mitleidenschaft gezogen.
14:55 Uhr | Transportschiffe auf Elbe im Stau
Der Einsturz der Carolabrücke blockiert teilweise die Binnenschifferei auf der Elbe in Sachsen und Tschechien. Dem Hafenbetreiber SBO zufolge hängt ein Schwertransport im tschechischen Decin fest.
14:32 Uhr | Video zeigt Brückeneinsturz
Ein Video, das von einem Boot auf der Elbe den Einsturz der Brücke aufgezeichnet hat, hat die Polizei als authentisch bestätigt. "Im Rahmen der ersten Maßnahmen am Mittwoch haben wir neben Befragungen von Zeugen und Anwohnern auch im Wahrnehmbarkeitsbereich nach möglichen Videoaufnahmen gesucht." In diesem Rahmen sei der Polizei die Aufzeichnung bekannt geworden.
Man gehe nach wie vor keinem Ermittlungsverfahren wegen einer Straftat nach. "Anhaltspunkte für eine solche liegen nicht vor", so ein Polizeisprecher. Demnach finde auch keine tiefere Auswertung des Videos statt.
13:47 Uhr | Teile im Wasser sollen mit Bojen markiert werden
Die Wasserschutzpolizei wird die in der Elbe verbleibenden Teile der Brücke mit Bojen ausstatten, um sie im Hochwasserfall zu verorten. Statiker prüfen nach Angaben der Stadt Dresden gerade, was mit den schräg hängenden Teilen der Brücke auf der Neustädter Seite passiert. Bei steigendem Wasserstand der Elbe wäre es besser, diese würden flach im Wasser liegen.
Die noch stehenden Teile am anderen Ufer auf der Altstädter Seite bleiben zunächst stehen, soweit sie nicht von selbst fallen.
13:20 Uhr | Zehn Bagger brechen Brückenzug C ab
Mit zehn Baggern wird aktuell das Bauwerk abgetragen. Der Schutt wird zur Hafencity abtransportiert und dort zwischengelagert, wie Simone Prüfer vom Straßen- und Tiefbauamt mitteilt. Es handle sich um sehr schweren Beton. Das Ziel sei weiterhin, vor dem Hochwasser möglichst viele gefährdete Teile zu beräumen.
13:11 Uhr | Abbrucharbeiten bis Sonntag
Die Abbrucharbeiten sollen bis Sonntag abgeschlossen sein. Der Elberadweg ist ab Pieschener Hafen komplett gesperrt. Der Bereich muss laut Feuerwehrsprecher Michael Klahre freigehalten werden, damit die Laster den Schutt so schnell wie möglich wegfahren können. Man befinde sich wegen des Hochwassers in einem Wettlauf mit der Zeit, sagt Klahre. "Uns läuft hier wirklich die Zeit davon." Man wolle beim Abriss jede einzelne Minute ausreizen.
12:51 Uhr | Bundeswehr schickt Bergepanzer
Im Laufe des Nachmittags kommen zwei Bergepanzer der Bundeswehr in Dresden an. Wie Oberstleutnant Robert Habermann vom Dresdner Landeskommando dem MDR mitteilte, sind die beiden Panzer des Typs "Büffel" gerade auf Tiefladern auf den Autobahnen vom sächsischen Marienberg und Bad Frankenhausen in Thüringen in Richtung Landeshauptstadt unterwegs.
Die Bergepanzer sollen am Neustädter Ufer stationiert werden und im Falle einer Havarie zum Einsatz kommen, beispielsweise wenn ein Bagger bei Hochwasser den Halt verliert und in den Fluss stürzt. Auf Anforderung der zivilen Einsatzleitung werde man auch bei der Trümmerberäumung unterstützen können.
12:29 Uhr | Schaulustige lassen sich vom Regen nicht beirren
Mit Schirmen vor dem Regen geschützt, haben sich etliche Menschen an das Elbeufer gestellt. Sie beobachten die Abrissarbeiten. Es wird mit Handys gefilmt und fotografiert.
11:28 Uhr | Hochwasserstufe 4 in Dresden möglich
Stadtverwaltung und Einsatzkräfte in Dresden blicken mit Sorge auf die angekündigten Regenfälle in Tschechien. Für die kommenden Tage wird für die Elbe Hochwasser erwartet. Das birgt ein zusätzliches Risiko im Geschehen rund um das beschädigte Brückenbauwerk. Der Leiter des Umweltamtes, René Herold, sagte MDR SACHSEN, die Abschätzungen liegen derzeit bei erwarteten Pegelständen zwischen fünf und acht Metern ab Mitte kommender Woche.
"Zur Einordnung: Alarmstufe 4 gilt bei sechs Metern", so Herold. Man sei mit den tschechischen Kolleginnen und Kollegen ständig im Austausch. Die Vorhersagen würden regelmäßig aktualisiert.
11:15 Uhr | Greifer ziehen Schienen aus dem Beton
Schienen, Oberleitungsmasten und Fernwärmerohre werden am Vormittag mit großen Greifarmen aus den Betonresten herausgezogen und sortiert. Zwei Container stehen inzwischen für den Bauschutt am Elbufer. Die werden bei Weitem nicht ausreichen, berichtet vor Ort MDR-Reporter Florian Glatter. Denn es müssen mehrere Tausend Tonnen Material abtransportiert werden.
10:59 Uhr | Keine weiteren Sprengungen geplant
Wie die Stadtverwaltung mitteilt, sind keine weiteren Sprengungen geplant. Der Fokus liege auf den Abrissarbeiten auf der Neustädter Seite. Der Brückenabschnitt, der im Fluss liegt, werde noch nicht beräumt.
Hier gibt es Eindrücke von der Sprengung in der vergangenen Nacht:
10:20 Uhr | 100 Millionen Euro für Neubau nötig
Dresdens Baubürgermeister Stephan Kühn appelliert an eine schnelle finanzielle Unterstützung von Land und Bund, um eine neue Brücke bauen zu können. Man müsse die Verbindung zwischen Carolaplatz und Rathenauplatz wiederherstellen, sagt der Grünen-Politiker. Sie sei wichtig für die Menschen, für Wirtschaft und Tourismus.
Kühn geht nicht davon aus, dass der Brückenzug A, über den die Autos fuhren, von einem Prüfingenieur wieder freigegeben wird. Der Neubau der Carolabrücke werde mehr als 100 Millionen Euro kosten. Das könne Dresden allein nicht stemmen.
08:57 Uhr | Alles läuft nach Plan
Laut Feuerwehrsprecher Michael Klahre laufen die Abrissarbeiten weiter nach Plan. Man konzentriere sich zunächst auf die Neustädter Seite. Erste Informationen zu den nachfolgenden Schritten sollen am Vormittag bekannt gegeben werden.
08:43 Uhr | Stetiges Klopfen am Elbufer
Stetig klopfen die Presslufthämmer auf der Neustädter Seite der Carolabrücke. Viele Leute - mit orangenen Warnwesten bekleidet - arbeiten am Abriss der kaputten Brückenteile. Bisher steht ein Container auf der Elbwiese, der mit Schutt gefüllt wird. Dieser werde bei Weitem nicht ausreichen, bei den Mengen an Material, die es abzutransportieren gilt, sagt vor Ort MDR-Reporter Florian Glatter.
07:09 Uhr | Fünf Prozent der Brücke abgetragen
Bei den Abrissarbeiten an der teilweise eingestürzten Carolabrücke in Dresden sind nun zwei weitere Abschnitte eingebrochen. Es handelt sich um die bereits durchhängenden Segmente des Brückenzuges, über den sonst Straßenbahnen fahren. Dort hatte das Technische Hilfswerk zuvor in der Luft hängende Schienen sowie Fernwärmerohre mit gezielten Sprengungen getrennt.
"Es gibt noch viel zu tun. Schätzungsweise fünf Prozent der Brücke sind bisher abgetragen", so MDR SACHSEN-Reporter Florian Glatter.
06:37 Uhr | Dauerregen bis in den Sonnabend
Der Deutsche Wetterdienst warnt für Teile Sachsens vor ergiebigem Dauerregen. Dabei treten meist Niederschlagsmengen zwischen 30 und 50 Liter pro Quadratmeter auf, zum Teil kann es auch 70 Liter pro Quadratmeter geben. Die Warnung gilt zunächst bis Sonnabendmittag. Vor allem östlich der Elbe und im Osterzgebirge soll es kräftig regnen.
Im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wurden Kommunen und Einrichtungen alarmiert, um sich auf ein größeres Elbehochwasser vorzubereiten.
06:20 Uhr | Abriss im Akkord
Die Abrissarbeiten laufen. Inzwischen liegen weitere Segmente des betroffenen Brückenzuges C auf der Neustädter Elbseite am Boden. Gegen 02:50 Uhr war nach Angaben der Stadt das erste Brückenelement des C-Brückenzuges auf der Neustädter Seite zum Einsturz gebracht worden. Wenige Minuten später brach das zweite Brückenteil des C-Brückenzuges ein, welches sich bereits im Vorfeld immer weiter durchgebogen hatte.
Alle Teile sollen so schnell wie möglich mit Baggern und Presslufthämmern zerlegt und dann abtransportiert werden. Grund für die Eile ist das angekündigte Hochwasser der Elbe.
Mehr zum Brückeneinsturz in Dresden
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Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | SACHSENSPIEGEL | 11. September 2024 | 19:00 Uhr