#dd1302 Ticker: Lauter Gegenprotest gegen AfD-Aufzug in Dresden
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Mit zahlreichen Veranstaltungen ist am Sonntag in Dresden an die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg vor 77 Jahren erinnert worden. Mehr als 3.000 Menschen schlossen sich einer Menschenkette um die Altstadt an. Der Tag wurde aber auch von Rechtsextremen zum Aufmarsch benutzt. Die Polizei sicherte den 13. Februar mit einem Großaufgebot ab. Wir informieren Sie im Live-Ticker über die aktuellen Ereignisse.

22:40 Uhr | Tickerende
An dieser Stelle endet unsere Berichterstattung zu den Ereignissen, Versammlungen und zum Gedenken der Menschen in Dresden. Die Kolleginnen und Kollegen werden Sie ab morgen früh mit weiteren Berichten und Analysen zu den Abläufen rings um diesen Großeinsatz-Tag der Polizei in Dresden informieren. Vielen Dank für Ihr Interesse bis hierher.
22:26 Uhr | Polizei beendet Einsatz
Die Polizeidirektion Dresden hat ihren Großeinsatz am 13. Februar beendet. "Im Verlauf Sonntags waren insgesamt 1.821 Beamte im Einsatz", sagte ein Sprecher.
Zu den beiden Kundgebungen am Abend auf dem Altmarkt urteilte die Polizei: Sie habe den Protest in Hör- und Sichtweite gewährleistet und mit Kommunikationsteams deeskalierend gewirkt.
22:01 Uhr | Nacht der Stille beginnt
Nachdem die Glocken schweigen, hat in der Frauenkirche um 22 Uhr die "Nacht der Stille" begonnen. Die Einladung zum Wachen und Beten steht unter dem Bibelvers (Johannes 14, Vers 27): "Meinen Frieden gebe ich euch".
21:45 Uhr | Glocken erinnern an Zerstörung
Über Dresden tönen die Kirchenglocken der Stadt. Jedes Jahr um 21:45 Uhr erinnern sie an den ersten von mehreren Luftangriffen, der am 13. Februar 1945 um diese Zeit begann.
21:20 Uhr | Polizei öffnet anderen Zugang
MDR-Reporter berichten, dass die Polizei eine andere Stelle der Absperrung öffnet, damit Teilnehmende der AfD-Versammlung Kränze niederlegen können. Im Vergleich zum Gegenprotest ist die AfD-Versammlung überschaubar, beschreiben mehrere Beobachter bei Twitter die Lage am Altmarkt.
21:18 Uhr | Sitzblockade
Auf dem Altmarkt ist die Stelle für die Kranzniederlegungen umzäunt worden. Mehrere Protestierende gegen die AfD-Versammlung blockieren den Zugang zur Kranzniederlegung. Polizeibeamte haben die Gegendemonstranten umstellt.
21:05 Uhr | Lauter Protest gegen AfD-Aufzug
Mehrere hundert Menschen protestieren auf dem Altmarkt lautstark gegen einen Aufzug der AfD, der mit einer Kranzniederlegung beginnen soll. MDR-Reporter schätzen, dass sich 350 bis 400 Menschen zum Gegenprotest zusammengefunden haben.
19:58 Uhr | Versammlungsschwerpunkt Altmarkt
Kurz vor 20 Uhr ist die Lage auf dem Altmarkt ruhig. Etwa 150 Gegendemonstranten der Initiativen "Dresden stellt sich quer" und "Mahngang Täterspuren" haben sich versammelt und Musikbands spielen live. Die Gruppe protestiert gegen eine Versammlung der AfD, die am Abend stattfinden soll.
19:42 Uhr | Rückblick auf den Gedenktag in Dresden
19:13 Uhr | Diskussionen auf dem Altmarkt
Die sogenannte Menschenkette 2.0 hat sich aufgelöst. Das Bündnis "Dresden nazifrei" berichtet, dass die Polizei "soviel Druck auf die Menschen" gemacht habe, "dass diese sich zum Auflösen genötigt" sah. Bis 22 Uhr will das Bündnis aber auf dem Altmarkt eine angemeldete Kundgebung abhalten.
18:40 Uhr | Zweite Menschenkette am Abend
Aus der offiziellen Menschenkette der Stadt hat sich eine weitere Kette gebildet, twittert das Bündnis "Dresden nazifrei". Demnach steht die Kette namens "Menschenkette 2.0" auf dem späteren Kundgebungsort der AfD. Die hat für den Abend eine Versammlung auf dem Altmarkt angemeldet. Die Polizei verstärkt ihre Präsenz gerade am Altmarkt und baut weitere Absperrungen auf, berichtet ein MDR-Reporter.
18:38 Uhr | Mehr als 3.000 Menschen umschließen Dresdner Altstadt
Mehr als 3.000 Menschen haben sich nach Angaben der Stadt am Abend zur Menschenkette zusammengefunden. Dazu aufgerufen hatte die Stadt zusammen mit Kirchen, Institutionen, Vereinen und Initiativen. Die Menschenkette entstand auf dem Altmarkt, um den Kulturpalast und die wieder aufgebauten Quartiere, auf dem Neumarkt und rund um die Frauenkirche. Distanzbänder zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sollten den notwendigen Abstand zum Infektionsschutz gewährleisten.
18:12 Uhr | Spontaner Demozug Richtung Prager Straße
Nach Angaben von MDR-Reportern hat sich gerade ein spontaner Demozug an der Altmarktgalerie vorbeibewegt in Richtung Prager Straße. Die Teilnehmenden sollen dem linken Spektrum angehören.
18:02 Uhr | Politiker in der Menschenkette
Neben Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (links im Bild) und der TU-Rektorin Ursula Staudinger reihte sich auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer in die Menschenkette ein. Sie tragen kleine weiße Rosen aus Seide und erinnern damit an die Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg und an Opfer von Terror und Gewalt.
Als sich am 13. Februar 2010 erstmalig die Menschen die Hände reichten, um den Jahrestag der Zerstörung Dresdens nicht länger den Rechtsextremen und ihrer menschenverachtenden Ideologie zu überlassen, haben wir gemeinsam ein starkes Band geschaffen.
18:00 Uhr | Glocken läuten - Menschenkette umschließt Dresdner Altstadt
Punkt 18 Uhr haben die Kirchenglocken der Stadt angefangen zu läuten. Ihr minutenlanger Klang begleitet das Erinnern der Teilnehmer der Menschenkette.
17:57 Uhr | Bundespolizei bilanziert
Der Gedenktag in Dresden erreicht in wenigen Minuten aus Sicht der Stadt den Höhepunkt. Derweil hat die Bundespolizei ihren Einsatz heute mit 500 Beamten aus der gesamten Republik bereits zusammengefasst. Demnach kontrollierte sie die An- und Abreise von Versammlungsteilnehmern und den Schutz unbeteiligter Reisender, schwerpunktmäßig am Bahnhof Dresden-Mitte. "Aufgrund der starken Präsenz sowie des konsequenten Handelns der Einsatzkräfte mit Augenmaß, wurde eine störungsfreie An- und Abreise zu den angemeldeten Versammlungen gewährleistet", lautete das Fazit der Bundespolizei.
17:46 Uhr | Rechte Anhänger am Altmarkt
Während sich immer mehr Menschen an Neumarkt und Altmarkt zur Menschenkette einfinden, stehen auch rund ein Dutzend Rechtsextreme und Anhänger der Szene vor dem Einkaufszentrum Altmarktgalerie. Dort haben sie Kerzen abgestellt.
17:34 Uhr | Plädoyer für lebendige Erinnerungskultur
In ihrer Rede in der Kreuzkirche sagte die Mitorganisatorin und Versammlungsleiterin der Menschenkette, die Rektorin der TU Dresden, Ursusla Staudinger, dass gerade die Menschenkette symbolisch und konkret mit "dem Licht und menschlichen Band gegen die Spaltung und verhärteten Argumente auf den Straßen und Plätzen in unserer Stadt" stehe. Sie erinnerte daran, dass Dresdens Zerstörung ihren Anfang nahm mit einer "die Gemeinschaft zersetzenden Politik", die "die schlimmsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit hervorgebracht hat". Dieser "Zivilisationsbruch" und "die Veralltäglichung von Gewalt und des gewaltsamen millionenfachen Tods von Menschen fand in der Mitte unserer Gesellschaft statt und war auch Teil unserer Stadt", mahnte die TU-Rektorin.
17:00 Uhr | Auftakt zur Menschenkette: "Nie wieder Krieg"
Das zentrale Gedenken der Stadt hat mit der Auftaktveranstaltung in der Kreuzkirche begonnen. Oberbürgermeister Dirk Hilbert begrüßte Einwohner, Politiker und Gäste in der Kirche. Er erinnerte daran, dass auch 77 Jahre nach der Bombennacht in Dresden Bomben in der Stadt gefunden würden. "Auch nach mehr als 77 Jahren leiden jene, die die Bombennacht miterleben mussten", sagte Hilbert. Er verwahrte sich gegen jedwede Umdeutung der Geschichte, Zahlenverdreherei und Missbrauch von Symbolen, etwa bei Corona-Protesten. Gleichzeitig nahm er Bezug auf die aktuelle politische Lage und Kriegsängste im Konflikt um die Ukraine. Als Stadtoberhaupt einer vom Krieg schwer zerstörten Stadt und in Verbundenheit mit Partnerstädten wie Hamburg und Rotterdam, die ebenfalls zerstört wurden, betonte er: "Frieden ist zerbrechlich. Er ist nicht selbstverständlich."
Jeder neue Krieg wird neuen Schrecken bringen und neues Leid verursachen. Die Botschaft der Menschenkette ist: Nie wieder Krieg!
16:52 Uhr | Stilles Gedenken vor Frauenkirche
Stilles Gedenken: Auf zwei langen Tischen an der Frauenkirche liegen erste Kerzen, weiße Rosen und aus Papier gefaltete Kraniche zur Erinnerung an Opfer von Terror und Gewalt.
16:30 Uhr | Ausgabe der Distanzbänder für Menschenkette
Ab jetzt beginnt die Ausgabe der gelben Distanzbänder für die Menschenkette. Ordnerinnen und Ordner geben sie an Einlasszelten aus - zwei Zelte stehen am Neumarkt, zwei am Altmarkt. "Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ist erwünscht, um die Ansteckunsgefahr mit dem Corona-Virus möglichst gering zu halten", betonte die Stadtverwaltung. Wenn während der Aktion der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden könne, gelte Maskenpflicht.
16:12 Uhr | Debatte um Plakat in sozialen Medien
In sozialen Medien diskutieren Menschen und Verbände über den Umgang von Polizei und Staatsanwaltschaft Dresden mit einem Plakat, das auf der Versammlung des rechtsextremen Spektrums getragen wurde. Es wurde nicht einkassiert, weil es strafrechtlich nicht relevant sei, teilte die Polizei mit.
Vor einem Jahr hatte die Polizei Dresden so ein Plakat noch einrollen und prüfen lassen. Entsprechende Tweets aus dem vorigen Jahr wurden bei Twitter gezeigt.

16:01 Uhr | Omas gegen Rechts vor der Frauenkirche
Bereits seit dem Vormittag protestieren die Frauen von "Omas gegen Rechts". "Viele Menschen waren heute in Dresden gegen Geschichtsrevisionismus unterwegs und haben sich alten und neuen Nazis entgegengestellt", twitterte Dresdens 2. Bürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke). Sie nannte die "Omas gegen Rechts" in einem Tweet "meine Demonstrantinnen der Herzen".
15:20 Uhr | Zwischenbilanz der Polizei
Die Veranstaltungen auf den Dresdner Friedhöfen am Vormittag sind "allesamt störungsfrei" verlaufen, teilte die Polizei Dresden mit.
Gegen 15 Uhr sei der von Rechtsextremisten angezeigte Aufzug am Bahnhof Mitte zu Ende gegangen. "Anschließend liefen die Teilnehmer über die Ostra-Allee zum Postplatz und über die Freiberger Straße wieder zurück zum Bahnhof", so die Polizei. Und: "Gleichzeitig protestierten im Umfeld zahlreiche Menschen gegen den Aufzug." Es sei zu einer symbolischen Blockadeaktion auf der Ostra-Allee gekommen. Die Beamten hätten den Protest in Hör- und Sichtweite gewährleistet, ein Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Lager verhindert.
Einzelne Versuche von Gegenprotest-Teilnehmern, die Absperrungen der Polizei zu durchbrechen, seien unterbunden worden. "Dabei kam es auch zum Einsatz von Pfefferspray." Gegen zwei Männer (21 und 27 Jahre) wird wegen Landfriedensbruchs ermittelt, gegen einen 24-Jährigen wegen Widerstandes gegen Vollzugsbeamte.
15:05 Uhr | Starker Gegenprotest gegen rechte Demo in Dresden
Die ersten Teilnehmer der rechtsextremen Demo verlassen den Versammlungsort und werden von Polizeibeamten Richtung Bahnhof begleitet.
Seit 12:30 Uhr waren die Rechten durch die Innenstadt gezogen, anfangs zu Klängen mit Wagner-Musik. Hunderte Gegendemonstranten, unter anderem aus der linken Szene, kamen an mehreren Orten entlang der Demonstrationsroute zusammen und protestierten lautstark gegen diesen rechten Aufzug, der als "Schweigemarsch" inszeniert wurde. Bis zum Mittag seien die Demonstrationen "ruhig und friedlich" verlaufen, sagte ein Sprecher der Polizeidirektion Dresden dem Evangelischen Pressedienst.
14:53 Uhr | Aufruf der Staatsoperette
Die Staatsoperette Dresden hat alle Dresdnerinnen und Dresdner aufgerufen, die Menschenkette am Abend zu unterstützen. "Erinnern wir uns gemeinsam für eine Zukunft des friedlichen Miteinanders in Vielfalt!", twitterte die Staatsoperette.
14:46 Uhr | Rechtsextreme am Bahnhof Mitte
Nach Informationen von MDR-Reportern haben sich bislang mehrere hundert Personen an der Versammlung der Rechtsextremiste am Bahnhof Mitte versammelt. 1.000 sei die Maximalanzahl, sagte die Polizei Dresden. Noch mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmer würden auf die Bahngleise am Bahnhof Mitte geleitet, hieß es.
14:31 Uhr | Polizeihubschrauber kreist
Immer wieder kreist ein Polizeihubschrauber über der Altstadt, dem Areal von Zwinger, Semperoper und Residenzschloss und entlang der Elbe in Dresden.
14:22 Uhr | Sicht einer Dresdnerin
Ich bin Geschichtslehrerin und der Meinung, dass wir uns am Gedenken beteiligen müssen und nicht einfach nur zu Hause sind und die Medien konsumieren. Wichtig, dass wir alle Seiten betrachten und dieses einseitige Schuldzuschieben ein Ende hat und wir der Opfer gedenken, die es auf allen Seiten gegeben hat.
14:18 Uhr | Mahngang Täterspuren gestartet
Etwa 300 Menschen haben sich beim Mahngang Täterspuren von der Dresdner Johannstadt aus auf den Weg gemacht. Mit dabei sind auch die drei Oberbürgermeister-Kandidaten Albrecht Pallas (SPD), André Schollbach (Linke) und Eva Jähnigen (Grüne). Es wird an mehreren Stationen Halt gemacht, die exemplarisch für die Geschlechterpolitik der Nationalsozialisten stehen. Der Mahngang ist eine Hybridveranstaltung und kann auch als Livestream in Internet verfolgt werden.

14:00 Uhr | Stilles Gedenken in der Frauenkirche
In der Frauenkirche findet zur Stunde ein Stilles Gedenken statt. Am späten Nachmittag soll mit der traditionellen Menschenkette ein Zeichen für Frieden und Versöhnung gesetzt werden.
13:46 Uhr | Bundestagspräsidentin gegen Instrumentalisierung des 13. Februar
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) hat dazu aufgerufen, den Jahrestag der Bombardierung Dresdens im Zweiten Weltkrieg als Tag für Versöhnung zu begehen. "Besinnen wir uns darauf, dass wir in der Vergangenheit immer wieder Trennendes überwunden haben", sagte Bas heute bei der Eröffnung der Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten in Berlin.
Bas wandte sich gegen eine in den vergangenen Jahren oftmals versuchte Instrumentalisierung des Tages vor allem durch Rechtsextreme. "Mit diesen Toten, mit dem verheerenden Bombardement, mit dem Leid der Davongekommenen wurde immer wieder Politik gemacht", sagte sie. Dies habe auch mit dem Fall des Eisernen Vorhangs nicht geendet. "Weiter wurde versucht, die Millionen Opfer des verheerenden Weltkrieges, der von Deutschland ausgegangen war, gegeneinander aufzurechnen, revisionistische Gedanken zu verbreiten, deutsche Schuld kleinzureden, sogar im Verhältnis zu den Millionen Opfern der Schoah", sagte die Parlamentspräsidentin.
13:41 Uhr | Staatsanwaltschaft prüft rechtes Transparent
Die Staatsanwaltschaft hat im rechten Demonstrationszug ein Transparent mit dem Schlagwort "Bombenholocaust" geprüft. Wie Polizeisprecher Thomas Geithner MDR SACHSEN sagte, sei dieser Begriff nicht strafrechtlich relevant. Das Transparent werde dementsprechend nicht konfisziert.
Wir haben das Plakat durch die zuständige Staatsanwaltschaft prüfen lassen. Eine strafrechtliche Relevanz besteht nicht.
Auf dem Transparent wird außerdem eine weit überzogene Zahl von Bombenopfern präsentiert. Eine Historikerkommission hat etwa 20.000 Tote namentlich ermittelt und gehen von maximal 25.000 Opfern durch die Luftangriffe auf Dresden aus.
13:30 Uhr | "Kriege brechen nicht aus. Sie werden gemacht."
Auf dem Nordfriedhof hat es am Vormittag verschiedene Redebeiträge zum Gedenken an die Kriegsopfer gegeben. Es sprach unter anderem Detlef Fritzsch vom Volksbund Kriegsgräberfürsorge, auch mit Blick auf aktuelle Schauplätze: "Kriege werden nicht ausbrechen, sie werden gemacht. Und vor dieser Verantwortung darf man sich nicht in irgendeiner Weise drücken", mahnte Fritzsch.
13:17 Uhr | Ostra-Allee in Kürze wieder frei
In Kürze werden alle Sperrungen an der Ostra-Allee aufgehoben, twittert die Polizei.
13:00 Uhr | Lauter Gegenprotest auf dem Postplatz
Auf dem Postplatz gibt es lauten Protest gegen den rechten Aufzug. Dieser biegt Richtung Freiberger Straße ab. Es gibt immer wieder lautstarken Gegenprotest entlang des rechtsextremen Aufzuges.
12:43 Uhr | Rechte Demo setzt sich in Bewegung
Mehrere Hundert rechte Demonstranten haben den Platz am Bahnhof-Mitte verlassen und marschieren über die Ostra-Allee in Richtung Postplatz. Es laufen unter anderem die Jungen Nationalisten auf, der rechtsradikale Dritte Weg und die sogenannte Neue Stärke - eine neu gegründete Neonazipartei.
12:36 Uhr | Frauenkirchenpfarrer: Solides Wissen über Vergangenheit wichtig
Beim Gottesdienst heute in der Frauenkirche hat sich Frauenkirchenpfarrer Markus Engelhardt für ein würdiges Erinnern gegen das Vergessen ausgesprochen. Auch betonte er in seiner Predigt die Bedeutung von Bildung.
Was wir brauchen, ist mehr denn je solides Wissen über die Vergangenheit.
Dringend nötig sei "Wissen, das Fragen nicht glatt beantwortet und abräumt, sondern überhaupt erst weckt und wach hält". Nach Ansicht von Engelhardt sind "bei vielen Leuten trotz gut informierender Schulbücher elementare Fakten aus unserer Vergangenheit kaum bekannt". Das sei jedoch wichtig, um einem Missbrauch von Geschichte sowie Ausländerfeindlichkeit entgegenzutreten.
12:17 Uhr | Hohe Polizeipräsenz
Die Polizei ist mit verschiedenen Einheiten in der Stadt präsent. Unterwegs sind auch Polizisten zu Pferde und Diensthundeführer. An den Bahnhöfen wird kontrolliert. Linke und rechte Lager der Demonstrierenden sollen möglichst getrennt bleiben. Ein Protest in Hör- und Sichtweite werde gewährleistet, teilte die Polizei mit. In der Maxstraße gibt es eine erste Sitzblockade der Linken.
Der Sonntag wird ein langer Einsatztag mit unterschiedlichen Einsatztaktiken.
11:27 Uhr | Demogeschehen am Bahnhof-Mitte
Etwa 300 Menschen haben sich für eine rechte Demonstration am Bahnhof-Mitte versammelt. Trotz steigender Corona-Infektionen trägt hier kaum einer der Teilnehmenden Mund-Nasen-Schutz, sie halten auch keine Mindestabstände ein. Vom Kongresszentrum aus sind rund 500 linke Gegendemonstrierende an der rechten Kundgebung zum Wettiner Platz weiter gezogen.
10:51 Uhr | Gedenken auf dem Nordfriedhof
Etwa hundert Menschen gedenken der Opfer der Luftangriffe vor 77 Jahren auf dem Dresdner Nordfriedhof. Anwesend ist auch Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). Es werden Kränze niedergelegt.
Wir dürfen mit Blick auf die Zerstörung von Dresden nicht nur auf 1945 schauen, sondern müssen unsere Perspektive auf die Zeit zwischen 1933 und 1945 erweitern.
10:12 Uhr | Spontandemo durch die Neustadt
Gestern gab es eine kleine, spontane Demonstration der Linken durch die Dresdner Neustadt.
09:30 Uhr | Gedenken auf Dresdner Friedhöfen
In wenigen Minuten beginnt das offizielle Erinnern auf Dresdens Friedhöfen. Es gibt 33 Friedhöfe in der Stadt, auf denen Tote des 13. Februar bestattet worden sind. Dazu gehört auch der Heidefriedhof, Moritzburger Landstraße, wo um 10 Uhr das Gedenken am Aschegrab auf dem Ehrenhain für die Luftkriegstoten beginnt.
Unter Leitung des Vereins "Denk Mal Fort! e.V. – Die Erinnerungswerkstatt Dresden" findet auch in diesem Jahr eine Rundfahrt zu verschiedenen Friedhöfen und Grabanlagen statt. Der Verein hat neben dem Heidefriedhof drei weitere Anlagen herausgesucht, die exemplarisch für alle stehen:
- 12:00 bis 12:45 Uhr: Äußerer Matthäusfriedhof, Bremer Straße 18, Stele für die Luftkriegstoten
- 13:30 bis 14:15 Uhr: Alter Annenfriedhof, Chemnitzer Straße 32, Gedenkanlage Luftkriegstote
- 15:00 bis 15:45 Uhr: Johannisfriedhof, Wehlener Straße 13, Ehrenhain für die Luftkriegstoten
09:25 Uhr | Bundespolizei an Bahnhöfen
Die Bundespolizei rechnet mit mehr Bahnnutzenden am Sonntag, die zu Veranstaltungen und Versammlungen anreisen. Beamte werden daher An- und Abreise kontrollieren und die öffentliche Sicherheit und Ordnung für alle Reisenden gewährleisten, kündigte die Bundespolizei an.
09:20 Uhr | Verkehrseinschränkungen in der Stadt
Ab Vormittag bis in den Abend hinein müssen Autofahrer und Nutzer von Bussen und Straßenbahnen mit Verkehrseinschränkungen in der gesamten Innenstadt rechnen - vor allem im Umfeld des Dresdner Hauptbahnhofes und rings um den Altmarkt.
- Unter anderem wird die Wilsdruffer Straße während der Bildung der Menschenkette von etwa 17:45 Uhr bis 18:30 Uhr in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt sein, informierte die Stadtverwaltung.
- Der innerstädtische Bereich solle nach Möglichkeit weiträumig zu umfahren werden. Auch im Nahverkehr sei mit Behinderungen zu rechnen.
- Die Parkplätze an der Schießgasse, am Pirnaischen Platz und unterhalb der Carolabrücke sind am Sonntag gesperrt, teilte die Polizei mit.
09:05 Uhr | Mehr als zwei Dutzend Versammlungen - Polizeigroßeinsatz
Der Stadt Dresden liegen für den Sonntag insgesamt 25 Anmeldungen für Mahnwachen, Demonstrationen und Kundgebungen vor (Stand: 11. Februar). Die Polizei bereitet sich auf einen Großeinsatz vor. Sie wird von der sächsischen Bereitschaftspolizei und Beamten aus Bremen, Sachsen-Anhalt und Thüringen unterstützt.
Ein Schwerpunkt wird ein rechter Aufzug sein. "Wir rechnen mit mehreren Hundert Personen, die am rechten Aufzug teilnehmen werden. Eine Anreise aus dem Ausland wird nur in Einzelfällen erwartet. Wir werden den Aufzug mit starken Kräften begleiten", sagte der Dresdner Polizeipräsident Jörg Kubiessa.
08:41 Uhr | Virtuelle Menschenkette mit bis zu 3.000 Teilnehmenden
Aufgrund der Corona-Pandemie können viele Gedenkveranstaltungen nicht wie in den vergangenen Jahren stattfinden. Die traditionelle Menschenkette wird daher dieses Mal zweigeteilt beginnen: auf dem Neumarkt und auf dem Altmarkt. Dazu werden Sicherheitsbänder ausgeteilt, um den Mindestabstand zwischen den Teilnehmenden zu wahren.
08:30 Uhr | Bombardierung Dresdens am 13. Februar 1945
Heute vor 77 Jahren ist Dresden durch britische und US-amerikanische Bomber zu großen Teilen zerstört worden. Daran wird auch in diesem Jahr erinnert.
Quellen: MDR (kk,ma,bj,dk,kh)/dpa/epd
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 13. Februar 2022 | 19:00 Uhr