RadiologieDresden: Neues MRT-Gerät speziell für Untersuchung von Kindern
Wenn Patientinnen und Patienten in eine MRT-Röhre geschoben werden, sind Mediziner auf der Suche nach versteckten Veränderungen im Gewebe. Diese können auf lebensbedrohliche Erkrankungen hinweisen oder Folge von Unfällen sein. Nicht wenige Patientinnen und Patienten verspüren Unwohlsein oder gar Angst vor der Enge der Röhre und den ungewohnten Geräuschen des Geräts. Für Kinder und Jugendliche soll ein neuer MRT in Dresden solche radiologische Untersuchungen nun angenehmer und kürzer machen.
- Besonders häufig werden Tumore mit dem MRT untersucht.
- Erster Patient war ein von Krebs geheilter Zwölfjähriger zur Kontrolluntersuchung.
- Neues Gerät ermöglicht schnellere und detailliertere Aufnahmen.
In der Kinderradiologie am Universitätsklinikum "Carl Gustav Carus" Dresden ist am Donnerstag ein neuer Magnetresonanztomograph (MRT) in Betrieb genommen worden. Das neue Gerät ersetzt nach Angaben der Klinik einen 17 Jahre alten MRT. Es liefere bessere Bilder und verkürze gleichzeitig die Untersuchungszeit für die Kinder und Jugendlichen.
Untersuchung von Frühchen bis 18-Jährige
Mit dem MRT werden vor allem Patientinnen und Patienten im Alter von wenigen Tagen bis zu 18 Jahren untersucht, so die Klinik. Hauptsächlich gehe es dabei um die Diagnosen von Tumoren und Entwicklungsstörungen wie Fehlbildungen am Schädel oder der Wirbelsäule. Untersucht würden zudem Auffälligkeiten am zentralen Nervensystem sowie Notfälle aus Kinderklinik und Kinderchirurgie.
Das Team der Kinderradiologie untersucht mit dem MRT täglich Kinder und Jugendliche: Frühgeborene im Alter von wenigen Tagen und einem Gewicht um die 500 Gramm werden hier genauso gecheckt, wie übergewichtige Jugendliche im Alter bis zu 18 Jahren.
Uni-Klinik Dresden
Junge wird nach Krebserkrankung engmaschig untersucht
Einer der ersten Patienten im neuen MRT war Til. Der Zwölfjährige war vor drei Jahren an einem Hirntumor erkrankt, der durch eine Operation erfolgreich entfernt wurde. Inzwischen gilt der Junge laut Medizinern als geheilt, muss allerdings noch alle drei Monate zur Nachkontrolle in den MRT. Bislang dauerte diese Untersuchung von Kopf und Rücken gut eine Stunde, so die Klinik. "Im neuen MRT können die Aufnahmen nun schneller gemacht werden." Die engmaschige Kontrolle im MRT beruhigt mich", sagt Tils Mutter Elisa Krause.
Was ist ein MRT?Mithilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) können krankhafte Veränderungen im Körper aufgespürt werden – etwa Entzündungen, Verschleißerscheinungen oder Tumoren. Unter Einsatz von Magnetfeldern wird das Körperinnere Schicht für Schicht sichtbar gemacht.
MRT-Bilder werden mit einem Magnetresonanztomographen erzeugt. Das ist ein röhrenförmiges Gerät, in das der Patient auf einer Liege hineingeschoben wird. In der Röhrenwand liegen elektrische Spulen, die ein pulsierendes Magnetfeld und Radiowellen erzeugen.
Bestimmte Atomkerne im Körper reagieren auf dieses Magnetfeld. Diese Reaktion nennt man auch Resonanz. Dabei entstehen Signale, die sich je nach Zusammensetzung des Gewebes unterscheiden. Ein Computer rechnet die unterschiedlichen Signale dann in Schwarz-Weiß-Bilder um.Stiftung Gesundheitswissen
Die Uni-Klinik betonte: "Um vor allem den jüngeren Kindern die Untersuchung so angenehm wie möglich zu machen und die Angst davor zu nehmen, wurden das neue MRT, der Untersuchungsraum sowie der Wartebereich mit kindgerechten Bildern und Elementen gestaltet."
Freistaat finanziert neuen MRT
Der Freistaat Sachsen hat die Kosten in Höhe von 1,9 Millionen Euro für das Hightech-Gerät übernommen.
Die Krankenhausgesellschaft Sachsen hat nach eigenen Angaben keinen genauen Überblick, welche MRT-Geräte in welchen Kliniken im Einsatz sind. Eine Sprecherin empfiehlt im Bedarfsfall im Krankenhausregister unter dem Suchwort "Kinderradiologie" nach Standorten zu suchen.
MDR (lam)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalreport aus dem Studio Dresden | 01. Juni 2023 | 16:30 Uhr