Jubiläum Verkehrsmuseum Dresden wird 70: Sonderschau zur eigenen Geschichte

Wo einst Pferde und Kutschen des sächsischen Hofs untergebracht waren, sind heute Loks, Straßenbahnen, Autos, Motorräder und ganz neue Formen der Mobilität zu entdecken. Im Johanneum mitten in der Dresdner Altstadt lädt das Verkehrsmuseum zu spannenden Entdeckungen ein - seit fast 70 Jahren. Aus diesem Anlass widmet das Museum eine Ausstellung seiner eigenen Geschichte.

Autocorso 25 Jahre VMD 1977
Im Jahr 1977 wurde am Johanneum ein Autokorso mit edlen Oldtimern organisiert. Mit solchen Aktionen werden auch Menschen erreicht, die zuvor wenig Interesse für das Verkehrsmusem zeigten. Bildrechte: Fotosammlung Verkehrsmuseum Dresden

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Am Dienstag ist im Verkehrsmuseum Dresden eine Sonderausstellung eröffnet worden, die sich der Geschichte des eigenen Hauses widmet. Bis zum 8. Januar entführen historische Fotos in die sächsische Verkehrsgeschichte und in die Historie des Verkehrsmuseums, das am 1. Mai 1952 gegründet wurde. Angeordnet war das von ganz oben - vom Ministerium für Verkehr in der DDR. Wie das Museum mitteilte, gehört zum heutigen Bestand auch eine große Fotosammlung. Viele der Motive schlummern eigentlich im Archiv - genauso, wie die meisten der historischen Fahrzeuge im Depot stehen und keinen Platz im Johanneum in der Innenstadt finden.

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Di 25.05.2021 12:38Uhr 01:04 min

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Von der Kutschenhalle zum modernen Museum

Das Johanneum selbst ist ein Zeugnis Dresdner Verkehrsgeschichte. In dem markanten Gebäude am Neumarkt hatte der sächsische Hof einst seine Kutschen geparkt und die Pferde untergebracht.

Ankunft Modell Dampflok Sachsenstolz 1956
Hier wird ein Modell der Dampflok-Reihe 19 "Sachsenstolz" ins Museum gebracht. Diese Maschinen zogen schwere Züge unter anderem auf der bergigen und kurvigen Hauptbahn von Dresden über Freiberg, Chemnitz, Zwickau und Plauen in Richtung Hof. Bildrechte: Fotosammlung Verkehrsmuseum Dresden

Mit Gründung der damaligen Hochschule für Verkehrswesen, deren Forschung inzwischen in einer eigenen Fakultät der TU Dresden aufgegangen ist, wurde 1952 die Einrichtung eines angegliederten Museums beschlossen. Den Grundstock bildeten seinerzeit die Überreste des historischen Bestands des ehemaligen Sächsischen Eisenbahnmuseums, das von 1877 bis 1945 existierte.

Johanneum 1956
Viel Arbeit war nötig, damit aus dem ausgebombten Johanneum ein Museum werden konnte. Bildrechte: Fotosammlung Verkehrsmuseum Dresden

Deutsche Reichsbahn unterstützt Aufbau des Museums

Das Johanneum war, wie die meisten Gebäude in der Dresdner Altstadt, schwer von Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs gezeichnet. Viele Studentinnen und Studenten legten seinerzeit Hand an, um Schutt zu beräumen und zunächst die Osthalle für eine Fahrzeugschau herzurichten. Die Reichsbahndirektion Dresden unterstützte damals die Arbeiten. Es sollte vier Jahre dauern, bis das Museum tatsächlich öffnen und am 3. Juni 1956 erstmals Besucher empfangen konnte.

Wiederaufbau Johanneum 1957
Studentinnen und Studenten legten Hand an und sorgten dafür, dass bald erste Eisenbahnexponate ins Verkehrsmuseum einziehen konnten. Bildrechte: Fotosammlung Verkehrsmuseum Dresden

Luftfahrtausstellung vervollständigt 1970 die Dauerschauen

Nach und nach wurde das Museum ausgebaut. Ein nächster Meilenstein war die Eröffnung der Luftfahrtausstellung 1970 - neun Jahre nach Einstellung des Flugzeugbau-Programms rund um den Passagierjet Baade 152. Damit waren alle Verkehrszweige im Museum vertreten.

Passagierstrahlflugzeug 152 anlässlich des Erstfluges auf dem Flughafen in Dresden
Auch die kurze Episode der Flugzeugbaus in der DDR kann im Museum erkundet werden. Ein Rumpfsegment des Jets 152 ist im Flughafenterminal eingelagert und wird bei Führungen gezeigt. (Symboldbild von der Präsentation) Bildrechte: imago/Ulrich Hässler

Das Verkehrsmuseum Dresden in Zahlen und Fakten

  • Seit 1956 hat das Verkehrsmuseum Dresden mehr als 300 Ausstellungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten gezeigt.
  • Mehr als 15 Millionen Menschen aus dem In- und Ausland haben das Museum bislang besucht.
  • Mehr als 415.000 Exponate von der Briefmarke bis zum Flugzeug gehören zum Bestand des Verkehrsmuseums Dresden. Sie stammen von Privatpersonen, Unternehmen und Verkehrsdienstleistern. Nur ein Bruchteil der "Schätze" kann in der Dauerausstellung und bei Sonderschauen gezeigt werden.
  • Die Bandbreite der Ausstellungen reicht vom globalen Verkehr in der Steinzeit über Persönlichkeiten wie Eisenbahnarchitekt und Brückenbauer Andreas Schubert, Lokbauer Richard Hartmann, das für seine vielen Fahrzeuge bekannte Sandmännchen bis hin zum Simson-Kult im Osten und der Mobilität der Zukunft.

MDR (lam)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 08. November 2022 | 19:00 Uhr

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