Sozialhilfe Zahl der Wohngeldanträge in Dresden fast verdoppelt
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22. Mai 2023, 17:17 Uhr
Zu Beginn des Jahres 2023 hat die Bundesregierung das Wohngeld reformiert. Seitdem sind deutlich mehr Haushalte antragsberechtigt. Nach Angaben der Bundesregierung können rund zwei Millionen Haushalte in Deutschland Wohngeld erhalten. Das hat Folgen: Die Zahl der Anträge ist beispielsweise in Dresden rasant gestiegen.
Die Zahl der Wohngeldanträge in Dresden hat sich im ersten Quartal dieses Jahres fast verdoppelt. Wie die Stadt am Montag mitteilte, sind von Januar bis März insgesamt 11.650 Anträge eingegangen. In den ersten drei Monaten 2022 seien es lediglich 5.931 gewesen. Der Anstieg sei aber als Folge der Wohngeld-Reform zu Beginn des Jahres erwartet worden, hieß es. Der Kreis der Berechtigten habe sich dadurch deutlich vergrößert.
Zahlreiche Anträge unvollständig
Laut Stadtverwaltung bezogen mit Stand März 2023 rund 8.500 Haushalte in Dresden Wohngeld. Über etliche Anträge habe noch nicht entschieden werden können, weil sie unvollständig eingereicht worden seien, hieß es. Sozialdezernentin Kristin Klaudia Kaufmann sagte, die Bürgerinnen und Bürger sollten überlegen, einen Antrag zu stellen. Das sei ihr gutes Recht. "Niemand muss sich wegen eines Wohngeldantrags schämen", so Kaufmann.
Knapp 300 Euro im Durchschnitt
Das Wohngeld ist für Haushalte gedacht, die zwar keine Sozialleistungen beziehen, aber wenig Geld haben. Sowohl Mieter als auch Eigentümer von Wohnungen und Häusern, die ihr Eigenheim selbst nutzen, können einen Antrag stellen. Durchschnittlich wurden in Dresden im vergangenen Jahr 286 Euro Wohngeld pro Haushalt gezahlt, so die Stadt.
MDR (ben)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 22. Mai 2023 | 13:30 Uhr