Natur- und Hochwasserschutz Rückbau von Kirnitzsch-Stauwehr bei Bad Schandau startet
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22. Juli 2024, 15:50 Uhr
Im Fluss Kirnitzsch in der Sächsischen Schweiz wird seit Montag gebaut. Nach Angaben der Landestalsperrenverwaltung wird zunächst das Wehr unterhalb des Straßenbahndepots bei Bad Schandau abgerissen. Um einen 80 Zentimeter großen Höhenunterschied auszugleichen, werde die Sohle des Gewässers auf einer Länge von 55 Metern an das natürlich vorherrschende Gefälle angepasst.
Ziel ist es den Angaben zufolge, den Fluss für Fische und andere Wasserbewohner durchlässig zu machen. Außerdem sollen Gewässersohle und Böschungen hochwasserfest gemacht werden. Die Kosten von rund 500.000 Euro übernimmt die Landesregierung.
Wasserqualität in Flüssen verbessern
Der Rückbau ist laut Landestalsperrenverwaltung Bestandteil des Maßnahmenprogramms zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie in Sachsen. Ziel dieser Richtlinie sei es, die europäischen Gewässer in einen guten ökologischen und chemischen Zustand zu versetzen. Wasserqualität und Ökologie der Flüsse sollen verbessert werden.
MDR (phb)/epd
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 22. Juli 2024 | 12:30 Uhr
Rentner und Naturfreund vor 38 Wochen
Wehre existieren seit mehr als 500 Jahren. Der Rückstau der Wehre ist ein Teil des Biotops des Flusses, wo in einer ruhigen Zone zum Beispiel Friedfische leben. In schnelleren Flussabschnitten leben dann z.B. Forellen. Bei niedrigem Wasserstand ist im Rückstau des Wehres eine Überlebenszone. Wird ein Wehr abgerissen wird der Fluss schneller und das Biotop wird negativ verändert. Es gibt auch schon sehr lange Überschwemmungszonen für Hochwasser die nicht bebaut werden durften.
Aber die sind heute für erlesenes Klientel begehrte Grundstücke am Fluß und werden bebaut. Aber man sollte auch mal registrieren, dass die Natur sich das was ihr genommen wird zurückholt.
Der Pegauer vor 38 Wochen
Genau das - also Wehre und Staustufen zurückbauen - hat eine gewisse Frau Spiegel als Umweltministerin an der Ahr vorangetrieben und umgesetzt. Die Erklärtafeln waren ein Jahr vor der Flutkatastrophe im Kurpark von Bad Neuenahr noch zu besichtigen. Und man war dem Vernehmen nach richtig stolz drauf. So als ob sich unsere Vorfahren keine Gedanken gemacht hätten, warum man Wehre und Staustufen in einem Gebirgsfluss seinerzeit angelegt hat. Nun wird das Wasser der Kirnitzsch bei Starkregen ungebremst nach Bad Schandau plätschern. Nun, wenn das Leben und Wohlbefinden der Fische wichtiger sind als Menschenleben und Sachwerte - bitte, das sagt alles über den grünen Zeitgeist aus.
Graf von Henneberg vor 38 Wochen
Dann müssen aber auch die obere Schleuse und die Niederschleuse weggerissen werden. Wenn schon Maßnahmen, dann aber richtig machen.