Ein Feuerwehrmann in Uniform steht auf einem niedergebrannten Waldstück.
Die Brände in der Böhmischen und Sächsischen Schweiz hatten die Rettungskräfte wochenlang in Atem gehalten. Bildrechte: picture alliance/dpa/CTK | Hájek Vojtìch

Kritik am Krisenmanagement Nach Bränden in der Böhmischen Schweiz - Direktor des Nationalparks abberufen

26. September 2022, 13:31 Uhr

Zwei Monate nach einem verheerenden Waldbrand ist der Direktor des tschechischen Nationalparks Böhmische Schweiz, Pavel Benda, abberufen worden. Das entschied Umweltministerin Anna Hubackova nach Angaben der Agentur CTK am Montag in Prag. Die Gründe dafür seien unzureichende Kommunikation mit den Gemeinden im Nationalpark und mangelhaftes Krisenmanagement, hieß es. Benda muss den Posten bis Ende September räumen. Die Stelle soll anschließend öffentlich ausgeschrieben werden.

Tschechien diskutiert Rolle von Totholz und Borkenkäfer

Tausende Feuerwehrleute hatten knapp drei Wochen lang gegen die Flammen gekämpft, die auch auf den benachbarten Nationalpark Sächsische Schweiz übergriffen. Der Brand sorgt bis heute für massive Einnahmeausfälle in der Tourismusbranche der Region. Viele Wanderwege sind noch nicht begehbar. Auf tschechischer Seite werden die Verluste der Unternehmer auf umgerechnet mehr als 20 Millionen Euro geschätzt.

Kontrovers wird in Tschechien diskutiert, ob vom Borkenkäfer verursachtes Totholz dem Feuer zusätzliche Nahrung gab. Die Nationalparkverwaltung und das Umweltministerium bestreiten dies. Manche Forstexperten erwarten, dass sich der Wald von selbst regeneriert und langfristig ein naturnaher Mischwald die bisherige Monokultur ersetzen wird.

Lage auch für Tourismus in Sächsischer Schweiz schwierig

Auch auf sächsischer Seite gibt es Unstimmigkeiten zwischen Nationalpark und Tourismusbetrieben und eine mangelnde Kommunikation beklagt.

Die sächsische Landesregierung will unterdessen den Tourismusbetrieben mit zwei Millionen Euro helfen, die Verluste durch die Stornierungen wieder auszugleichen. Die Folgen der mehrwöchigen Brände bekommen die Hotels und Gaststätten nach wie vor zu spüren. Viele Auftragsbücher bleiben leer, Touristen aus, obwohl die Wanderwege inzwischen wieder freigegeben sind. Die Tourismusbetriebe setzen nun auf Kurzentschlossene, zum Beispiel in den Herbstferien.

MDR/dpa (dkö)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 26. September 2022 | 13:30 Uhr

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