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ErdsenkungNach Schachteinbruch in Freital: Erdreich weiter in Bewegung

23. Juni 2022, 18:16 Uhr

Als sich am Sonnabend unter einer Kleingartenanlage in Freital die Erde öffnet und mehrere Gärten verschluckt, schockiert das die gesamte Region. Und noch immer ist das Erdreich an der Einbruchstelle nicht zur Ruhe gekommen. Das teilte das Oberbergamt jetzt MDR SACHSEN mit.

Wenige Tage nachdem in der Kleingartensparte "Rotkopf Görg" in Freital die Erde wegsackte und Kleingärten verschluckte, ist das Erdreich noch immer nicht zur Ruhe gekommen. "Selbst am Mittwoch war das Bruchgeschehen noch nicht gänzlich abgeklungen", sagte Prof. Bernhard Cramer vom Sächsischen Oberbergamt in Freiberg auf Anfrage von MDR SACHSEN. Zu sehen sei dies an größer werdenden "Abrissspalten und weiteren Setzungen und Senkungen im Bruchbereich", beschrieb der Leiter der Behörde die aktuelle Lage.

Keine Gefahr für Rotkopf-Görg-Straße

Gleichzeitig stellte Cramer klar: "Weitere Einbrüche waren nicht erkennbar." Auch für die nahegelegene Rotkopf-Görg-Straße gibt Cramer Entwarnung. Die Straße ist derzeit zwischen Kindergarten und Leßkestraße gesperrt. "Eine Einbruchgefahr für die Rotkopf-Görg-Straße besteht nicht." Die teilweise Freigabe für den Verkehr könne jedoch erst erfolgen, wenn die Beräumung beendet und eine Baustelle für die Sanierung eingerichtet ist, sagte der Oberberghauptmann.

Sanierungsfirma setzt an Bruchstelle Langarmbagger ein

Doch obwohl es keine weiteren Einbrüche gab, wollen die Verantwortlichen bei den Sicherungsarbeiten kein Risiko eingehen. Laut Oberbergamt setzt die Sanierungsfirma aus Arbeitsschutzgründen seit Dienstag einen sogenannten Langarmbagger ein. Der Tagbruch werde zunächst im oberen Hang gesichert.

Damit soll ein Rutschen des oberhalb der Bruchstelle liegenden Hanges und eine Vergrößerung des Bruchtrichters vermieden werden. "Das soll durch eine mit langen Ankern und Baustahlmatten bewehrte Spritzbetonwand realisiert werden. Danach werden die verbleibenden Begrenzungen des Bruchs in ähnlicher Weise gesichert", erklärte Bernhard Cramer.

Auch nicht betroffene Gärten müssen planiert werden

Um mit den Maschinen und Baggern an die Stellen zu kommen, mussten auch Kleingärten, die bisher nicht betroffen waren, genutzt werden. "Das bedeutet, dass Gartenbeete einplaniert wurden", so Cramer. Das Oberbergamt geht davon aus, dass die Arbeiten mindestens bis Ende 2023 dauern werden.

Unklar, wer für Schaden zahlt

Noch ist unklar, wer für den entstandenen Schaden aufkommt. Zu den Schäden und eventuellen Entschädigungen könne man im Augenblick keine Aussage treffen, hieß es vom Oberbergamt. Die Fläche mit den Gartenparzellen ist den Angaben zufolge Eigentum des Freistaates Sachsen. Der Gartenverein ist Pächter dieser Flächen.

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MDR (sth/ma)

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 23. Juni 2022 | 19:00 Uhr

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