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TickerWaldbrand in Tschechien und Sachsen: Ministerpräsident Kretschmer will Brandschutz mit Hilfe von Bund verstärken

30. Juli 2022, 21:30 Uhr

Seit Tagen brennt es in der Böhmischen Schweiz in Tschechien und im Nationalpark Sächsische Schweiz. Trotz leichten Regens ist bei den Waldbränden im Nationalpark Sächsische Schweiz weiter keine Entspannung in Sicht. Wir halten Sie mit unserem News-Ticker über alle Entwicklungen auf dem Laufenden!

21:30 Uhr | Brandenburger Feuerwehr fordert Verstärkung an

Im Waldbrandgebiet im Süden Brandenburgs haben die Einsatzkräfte Verstärkung angefordert. Der Landkreis Elbe-Elster begründete dies damit, dass Sommertemperaturen ohne nennenswerten Niederschlag vorhersagt seien. Eine solche Situation berge das Risiko aufflammender Feuer.

Am Abend waren demnach noch 160 Helfer in dem Gebiet im Einsatz. Die Arbeit soll auch in der Nacht fortgesetzt werden.

21:00 Uhr | Umstürzender Baum trifft Feuerwehrmann

Wie die tschechische Feuerwehr mitteilte, ist ein Feuerwehrmann am Nachmittag in der Nähe des Prebischtors in der Böhmischen Schweiz von einem umstürzenden Baum erfasst und schwer verletzt worden. Er sei mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht worden. Ein weiterer Mann habe eine ernste allergische Reaktion nach Bienen- und Wespenstichen erlitten, ein anderer habe sich schwer am Bein verletzt.

19:30 Uhr | Waldbrände haben sich flächenmäßig nicht ausgeweitet

Am Abend sprach ein Sprecher des Landkreises Sächsische Schweiz im Gespräch mit MDR SACHSEN weiter von einer "dynamischen Situation". Die von den Waldbränden betroffene Fläche läge aber stabil bei einer Größe zwischen 140 und 150 Hektar. Bei Bedarf würde die Zahl der Einsatzkräfte noch weiter aufgestockt.

19:00 Uhr | Waldbrände bringen den Tourismus in Schwierigkeiten

Der Tourismus in der Sächsischen Schweiz leidet unter den andauernden Waldbränden. Die Basteibaude sei inzwischen geschlossen wegen eines Waldbetretungsverbotes, erfuhren MDR Sachsen-Reporter. Dagegen sind die Felsenbühen Rathen und die Festung Königstein weiter geöffnet. Manche Urlauber weichen auf Wandergebiete wie die Tyssaer Wände aus, berichteten sie MDR SACHSEN. Der Landkreis hat darum gebeten, das Gebiet der hinteren Sächsischen Schweiz möglichst zu umfahren.

18:30 Uhr | Polizei sperrt wichtige Zufahrten in die Katastrophengebiete

Autofahrer müssen die Verkehrslage im Blick behalten: Die Bundesstraße B172 ab Bad Schandau ist wegen des Waldbrandes beidseitig in Richtung tschechischer Grenze ist gesperrt ebenso ist die Kirnitzschtalstraße zwischen Bad Schandau und dem Abzweig nach Ottendorf voll gesperrt. Das teilte die sächsische Polizei auf ihrer Internetseite für Verkehrswarnmeldungen mit.

17:40 Uhr | Ministerpräsident hofft trotz Feuers auf Touristen in Sachsen

Ministerpräsident Michael Kretschmer hat bei einem Besuch in der Gemeinde Arzberg im Landkreis Nordsachen am Nachmittag die Lage als "sehr ernst" eingeschätzt. Er bezeichnete gegenüber MDR SACHSEN weitere Investitionen in den Brandschutz als "nationale Aufgabe, die gemeinsam mit dem Bund" passieren müsse. Die Brandbekämpfung verursache in Summe laut Kretschmer "viele Millionen Euro an Kosten". In Richtung Touristen sagte der Regierungschef, er hoffe, dass Menschen trotzdem in Sachsen ihren Urlaub antreten würden, damit würden sie das Land unterstützen. Die Brände beträfen nur ein kleines Gebiet.

Kretschmer sagte vor Medienvertretern bei seinem Besuch in Nordsachsen auch, bei ihm seien die Bilder aus dem Hochwasser von 2002 wieder präsent, als er selbst als Katastrophenhelfer bei den Maltesern mitgewirkt habe. Er spüre jetzt auf einmal wieder diese Erschöpfung und Hoffnungslosigkeit, aber auch die Kraft, die es damals gab.

17:15 Uhr | Sportvereine helfen in der Sächsischen Schweiz

Eine Gruppe von Sportlern hat die Einsatzkräfte in der Sächsischen Schweiz unterstützt. Darunter sind Mitglieder des Sportvereins BSV 68 Sebnitz. Einige Fußballer und ein Tennisspieler halfen bei der Freiwilligen Feuerwehr, andere trugen Sachspenden wie Getränke für die Helfer und Helferinnen zusammen, sagte Vorstandsmitglied Alexander Strempel MDR SACHSEN.

17:00 Uhr | Zahl der Helfer steigt auf über 500 Personen an

Bis zum Nachmittag stieg die Zahl der Einsatzkräfte, die in der Sächsischen Schweiz die Waldbrände bekämpften, auf 560 Personen, teilte der Landkreis mit. Diese Zahl solle voraussichtlich das ganze Wochenende gehalten werden.

16:00 Uhr | Waldbrand-Lage in Brandenburg hat sich entspannt

Die Lage im Waldbrandgebiet im Elbe-Elster-Kreis hat sich trotz des dort ausbleibenden Regens entspannt. Die 250 Einsatzkräfte kämpften mit Hilfe von zwei Pionierpanzern gegen einzelne Glutnester auf einer Fläche von 500 Hektar, wie der Verwaltungsstab des Landkreises sagte. Der Waldbrand im Süden unweit der sächsischen Grenze war am Montag ausgebrochen und hatte sich auf rund 800 Hektar ausgebreitet.

15:45 Uhr | Bisher keine Evakuierungen nötig in Sachsen

Die Waldbrände in der Sächsischen Schweiz betreffen weiterhin nur unbewohntes Gebiet, sagte der Landkreis Osterzgebirge-Sächsische Schweiz MDR SACHSEN. Weitere Brände seien im nördlichen Grenzbereich und am Großen Zschand mit starker Rauchentwicklung festgestellt worden. Bisher mussten keine Bewohner ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Landkreis-Sprecher Thomas Kunz betonte, dass eine Evakuierung "nicht immer mit dem Katastrophenalarm verbunden" sei.

15:30 Uhr | Regen bringt kaum Entlastung für Waldbrandgebiet

Bei den Waldbränden im Nationalpark Sächsische Schweiz war bis Sonnabendmittag weiter keine Entspannung in Sicht. Der Regen, der am frühen Morgen einsetzte, sei noch zu wenig gewesen, sagte Landkreis-Sprecher Thomas Kunz MDR SACHSEN. Rund 350 Einsatzkräfte waren laut Kunz am Samstagmorgen zur Bekämpfung der Brände unterwegs. Im Laufe des Tages würden drei weitere Hubschrauber zum Löschen erwartet, so dass dann insgesamt 14 Maschinen im Einsatz seien. Zusätzlich flogen zwei Aufklärungs-Helis von der Bundeswehr und der Polizei über die Waldbrände.

13:45 Uhr | Tschechien verhängt ein Betretungsverbot für Teile der Wälder

Die tschechischen Behörden haben ein Betretungsverbot für einen Teil der Wälder im Nationalpark Böhmische Schweiz verhängt. Das hat Radio Prague International auf seiner deutschsprachigen Internetseite mitgeteilt. Das Verbot gelte ab Sonnabend und beträfe die Wälder in den Gemeinden Hřensko, Mezná, Janov, Růžová, Kamenická Stráň, Srbská Kamenice, Jetřichovice, Rynartice, Všemily und Vysoká Lípa.

13:00 Uhr | Unbekannte zünden fahrlässig Reisighaufen an

Trotz der vielen Medienberichte über die Waldbrände in Sachsen und der Warnungen von Feuerwehr und Behörden haben Unbekannte an einem Bahndamm in Kirschau bei Bautzen einen Reisighaufen angebrannt. Wie die Polizeidirektion Görlitz am Sonnabend bekanntgab, griffen am Freitagnachmittag die Flammen schnell auf ein angrenzendes Waldstück über. 71 Kameraden der örtlichen Feuerwehren konnten den Brand löschen, die Bahnstrecke musste für eine halbe Stunde gesperrt werden. Die Schadenshöhe konnte die Polizei noch nicht benennen.

11:37 Uhr | Löschflugzeuge in Böhmischer Schweiz können nicht starten

Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen konnten Flugzeuge nicht starten, um beim Löschen des Feuers im Nationalpark Böhmische Schweiz zu helfen. Wann sie abheben können, ist unklar. Das berichtet die tschechische Tageszeitung DNES.

10:48 Uhr | Tschechien will Waldbrand härter bekämpfen

Bei der Bekämpfung des verheerenden Waldbrands im Nationalpark Böhmische Schweiz verstärkt die tschechische Feuerwehr nun ihren Einsatz. "Wir werden aktiv in die Glutnester gehen, sie mit Wasser übergießen und den Boden aufhacken", sagte Feuerwehrsprecher Lukáš Marvan im tschechischen Fernsehen. Die problematischsten Orte sind den Angaben nach die Orte Větrovec, Malá Pravčická brány und Hlubokého dol, wo in der Nacht immer wieder Brände ausbrachen.

Während es im 90 Kilometer entfernten Prag heftige Regenschauer gab, wurde in der Böhmischen Schweiz nur mit leichten Niederschlägen gerechnet. Unterstützt werden die Löscharbeiten von acht Hubschraubern und fünf Löschflugzeugen. Der Zutritt zu großen Teilen des Nationalparks wurde inzwischen verboten, um Schaulustige fernzuhalten.

10:03 Uhr | Vier verletzte Feuerwehrleute seit Beginn der Löscharbeiten in der Sächsischen Schweiz

Seit Beginn der Löscharbeiten in der Sächsischen Schweiz am Montag sind vier Feuerwehrleute verletzt worden. Das sagte der Sprecher des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz, im Gespräch mit MDR SACHSEN. Zwei der Verletzten mussten demnach stationär behandelt werden. Verletzte unter der Bevölkerung im Zusammenhang mit dem Waldbrand gebe es zum aktuellen Zeitpunkt keine.

09:36 Uhr | Ruhige Lage im Landkreis Elbe-Elster

Im Waldbrandgebiet bei Falkenberg in Elbe-Elster ist es in der Nacht zu Samstag relativ ruhig geblieben. Die Lage habe sich zum Positiven gewendet, sagte die Leitstelle Lausitz dem RBB am frühen Samstagmorgen. Auf einer Fläche von 500 Hektar gebe es noch einzelne Glutnester, die gelöscht werden müssten. Diese seien durch die Schneisen, die geschlagen wurden, gut zu kontrollieren. Am Freitagabend waren nach Angaben des Landkreises noch 250 Einsatzkräfte damit beschäftigt, kleinere Feuer vom Boden aus zu bekämpfen.

09:23 Uhr | Tourismus von großer Bedeutung für Böhmische Schweiz

Der Direktor der Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz, Pavel Benda, betonte im tschechischen Fernsehen, dass der Besuch von Touristen für die Region von entscheidender Bedeutung sei. Wenn das Feuer gelöscht ist, will die Verwaltung beginnen, die Touristenstraßen und -pfade zu durchsuchen, ihre Schäden zu notieren und mit der Reparatur zu beginnen.

09:02 Uhr | Leichtsinn und Dummheit erschweren Feuerwehrarbeit

Viele Waldbrände werden ausgelöst durch Fahrlässigkeit oder sogar vorsätzliche Brandstiftung. Feuerwehrmann Jörg Färber ärgert sich über Leichtsinn und berichtet im Gastbeitrag von Verantwortung und Feuerwehrarbeit.

08:39 Uhr | 700 Feuerwehrleute in der Böhmischen Schweiz im Einsatz

700 Feuerwehrleute bekämpfen aktuell den Brand im Nationalpark Böhmische Schweiz. Am Samstag wurden sie um etwa 240 neue Einsatzkräfte verstärkt. Fünf Flugzeuge und acht Hubschrauber werden das Feuer bekämpfen, kündigte Lukáš Marvan, Sprecher der Bezirksfeuerwehr Ústí, beim TV-Sender ČT an. Ziel des Eingriffs vom Samstag sei es, den Brandbereich zu verkleinern, also von der Feuerabwehr zum Angriff überzugehen. Bislang konnte das Feuer auf eine Fläche von etwa fünf mal zwei Kilometern eingedämmt werden.

08:26 Uhr | Keine Entspannung in der Sächsischen Schweiz

Trotz leichten Regens ist bei den Waldbränden im Nationalpark Sächsische Schweiz weiter keine Entspannung in Sicht. "Es ist zu wenig", sagte der Sprecher des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz, am Samstagmorgen. Am Freitagabend seien im Gebiet der sogenannten Partschenhörner an der tschechischen Grenze neue Brände entdeckt und bekämpft worden.

Erkundungsflüge sollen am Samstagmorgen klären, ob der Einsatz erfolgreich war. Rund 350 Einsatzkräfte waren laut Kunz am Samstagmorgen zur Bekämpfung der Brände unterwegs. Im Laufe des Tages würden zwei weitere Hubschrauber zum Löschen erwartet, so dass dann dreizehn Maschinen im Einsatz seien. Außerdem seien Quads angekommen, mit denen die Versorgung der Einsatzkräfte in den vordersten Bereichen einfacher und schneller erfolgen kann.

08:13 Uhr | Betretungsverbot für Wälder in Teilen von Nordsachsen

Wegen der hohen Waldbrandgefahr hat der Landkreis Nordsachsen ein Betretungsverbot für einen Teil der Wälder in seinem Gebiet verhängt. Das Verbot solle weitere Brände verhindern und damit die Feuerwehrkräfte entlasten, teilte die Landkreisverwaltung mit.

Jeder vermiedene Waldbrand entlastet die Feuerwehren und trägt dazu bei, ihre Einsatzbereitschaft zu erhalten.

Eckhard Rexroth | Erster Beigeordneter des Landkreises Nordsachsen

Betroffen sind alle Flächen des Landkreises auf ostelbischer Seite, das heißt für Gebiete der Gemeinden Arzberg und Beilrode, der Stadt Torgau mit dem Ortsteil Graditz, außerdem für die Stadt Belgern-Schildau sowie die Gemeinden Dreiheide, Elsnig, Trossin, Laußig und die Stadt Dommitzsch jeweils auf dem gesamten Gebiet. Östlich der Mulde beziehungsweise nördlich der B87 erstreckt sich das Verbot zudem auf die Städte Bad Düben, Eilenburg und Torgau sowie die Gemeinden Doberschütz und Mockrehna.

Bei Missachtung des Verbots droht eine Geldbuße von bis zu 2.500 Euro. Ausgenommen vom Betretungsverbot sind Waldbesitzer, Grundstücksbesitzer, Jäger sowie Personen bei der Ausführung behördlich angeordneter oder genehmigter Arbeiten.

08:02 Uhr | Die Feuerwehr im Waldbrand: Wenn das Ehrenamt gefährlich wird

Seit Tagen kämpfen Hunderte Feuerwehrleute in der Sächsischen Schweiz gegen mehrere Waldbrände. Viele der Helfer sind ehrenamtlich bei Freiwilligen Feuerwehren engagiert. MDR SACHSEN hat mit einem von ihnen gesprochen.

07:48 Uhr | Ministerpräsident Kretschmer will Arzberg besuchen

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) will am Samstag das Waldbrandgebiet in Nordsachsen an der Grenze zu Brandenburg besuchen. Gemeinsam mit Innenminister Armin Schuster (CDU) wolle er sich am Nachmittag in Arzberg ein Bild von der Lage vor Ort verschaffen, teilte die Staatskanzlei am Freitag mit. Am Freitagabend hat Kretschmer bereits das Waldbrandgebiet in der Sächsischen Schweiz besucht. Wegen der Waldbrände hatte der Regierungschef seinen Urlaub abgebrochen. Feuerwehr und Katastrophenschützer werden seit Tagen im Elbsandsteingebirge von einem verheerenden Brand in Atem gehalten. Ein zweiter wütet an der sächsisch-brandenburgischen Landesgrenze.

Rückblick auf die Brandlage in dieser Woche:

MDR (al)/dpa/AFP

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Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 30. Juli 2022 | 19:00 Uhr