Waldbrände Keine offenen Flammen mehr im Waldbrandgebiet der Sächsischen Schweiz

09. August 2022, 16:25 Uhr

Noch immer kämpfen hunderte Feuerwehrleute gegen die Waldbrände im Elbsandsteingebirge auf sächsischer und böhmischer Seite. Allmählich zeigt ihr unermüdlicher Einsatz nachhaltig Wirkung, die Lage entspannt sich leicht. Regen, der helfen würde, ist aber weiterhin nicht in Sicht.

In der Sächsischen Schweiz hat sich rund zwei Wochen nach Ausbruch des Waldbrandes die Lage zum ersten Mal leicht entspannt. Dennoch bleiben zunächst rund 800 Feuerwehrleute dort aktiv. Auch das Betretungsverbot für das direkte Einsatzgebiet in der Hinteren Sächsischen Schweiz gilt weiterhin. "Es gibt eine Verbesserung der Situation. In der Nacht zum Dienstag waren erstmals seit langer Zeit keine offenen Flammen mehr entdeckt worden", fasst Thomas Kunz vom Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge die Lage zusammen. Auch beim Aufklärungsflug eines Hubschraubers der Landespolizei mit Wärmebildkamera wurden am späten Montag weniger Glutnester lokalisiert.

Entspannung auch in Böhmischer Schweiz

Auch in der Böhmischen Schweiz bekommen die Einsatzkräfte den Waldbrand immer besser unter Kontrolle. Derzeit laufe der Einsatz noch auf 80 Hektar, berichten tschechische Medien. Das ist weniger als ein Zehntel der ursprünglichen Brand-Fläche. 850 Feuerwehrleute sind den Angaben zufolge im Nachbarland noch vor Ort und werden von sechs Hubschraubern aus der Luft unterstützt.

In Sachsen helfen Feuerwehren aus Bayern und Niedersachsen

Die Feuerwehrkräfte in der Sächsischen Schweiz kommen nach Angaben des Landratsamtes aus allen Kreisen Sachsens und aus Niedersachsen sowie Bayern. Sie sind weiterhin auf einer Fläche von rund 150 Hektar im Einsatz. Dies entspricht der Größe von rund 210 Fußballfeldern. Unterstützt werden sie von zwölf Löschhubschraubern und drei Aufklärungshubschraubern. "Es ist noch nicht absehbar, wann die Zahl der Einsatzkräfte reduziert werden kann", sagte Kreissprecher Kunz. Schwerpunkt sei nach wie vor die Bekämpfung der Glutnester in teils schwer zugänglichen Regionen. Zudem werde in harter körperlicher Arbeit der Boden aufgegraben, um ihn anschließend zu bewässern.

Das Deutsche Rote Kreuz teilte mit, dass insgesamt 1.000 DRK-Helfer im Waldbrandgebiet im Einsatz waren. Besonders die Ortskenntnis und Ausstattung der Bergwacht sei gefragt. Zwischenzeitich unterstützten Bergretter aus Bayern und Thüringen die sächsischen DRK-Einsatzkräfte, hieß es.

Katastrophenalarm für Sebnitz aufgehoben

Entspannung gibt es im Bereich von Sebnitz. Nachdem Brandherde nahe der Kunstblumenstadt gelöscht wurden, konnte der Katastrophenalarm aufgehoben worden. Es bestehe auf dem Sebnitzer Gebiet keine akute Gefährdung, teilte das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit.

Hilfe von der Natur können die Einsatzkräfte nicht erwarten. Laut Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes wird für die kommenden Tage weiterhin kein Regen erwartet und die Temperaturen erreichen Tageshöchstwerte von um die 30 Grad Celsius. Wasser von oben bringen aber weiterhin die Löschhubschrauber ins Brandgebiet.

3.500 Löschwasser-Flüge in Deutschland

Piloten der Bundeswehr und Bundespolizei haben in diesem Jahr bisher rund 3.500 Mal Löschwasser in Waldbrandregionen abgeworfen. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland auf der Grundlage einer Umfrage bei Bundeswehr, Bundespolizei und den betroffenen Bundesländern. Demnach gab es den Großteil der Löscheinsätze im Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg und im Landkreis Sächsische Schweiz in Sachsen.

In der Sächsischen Schweiz laufen die Feuerwehreinsätze seit rund drei Wochen. Bundespolizei und Bundeswehr helfen bei den Löscharbeiten aus der Luft mit Hubschraubern.

MDR (ama/lam)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 09. August 2022 | 06:00 Uhr

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