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WasserschutzWasserschutzpolizei kooperiert enger mit tschechischen Kollegen

21. Juni 2022, 12:45 Uhr

Die sächsische Wasserschutzpolizei will enger mit ihren tschechischen Kollegen zusammenarbeiten. In Schmilka unterschrieben die Polizeichefs aus beiden Ländern eine neue Vereinbarung. Neben der Jagd auf Straftäter, Umweltsünder und mangelhaft ausgerüstete Schiffe geraten auch riskante Wassersportarten in den Fokus gemeinsamer Streifen entlang der Elbe und anderer Grenzgewässer.

Rund 120 Kilometer Wasserstraße ziehen sich von der sächsischen Landeshauptstadt Dresden bis in zur tschechischen Stadt Usti nad Labem. Dort patrouillieren künftig verstärkt sächsische und tschechische Wasserschutzpolizisten. In Schmilka haben Polizeichefs aus beiden Ländern eine Vereinbarung für die nächsten Jahre unterschrieben.

Kooperation mit tschechischen Kollegen seit 2007

Die Kooperation besteht seit 2007. In den vergangenen 15 Jahren sind Wasserschutzpolizisten aus Tschechien und Sachsen rund 400 gemeinsame Streifen gefahren und nahmen an Übungen teil. Damit sie sich verständigen können, büffeln die sächsischen Kollegen und Kolleginnen seit 2007 die tschechische Sprache in Kursen.

Für die Bürgerinnen und Bürger am und auf dem Wasser sind wir dadurch in beiden Sprachen (...) auf beiden Seiten der Grenze vollumfänglich auskunfts- und handlungsfähig.

Dirk Lichtenberger | Polizeipräsident und Leiter der Bereitschaftspolizei in Sachsen

Trendsport auf dem Wasser verstärkt im Fokus

Die bestehende Vereinbarung musste erneuert werden, weil sich die Zuständigkeitsbereiche der Wasserschutzpolizei in beiden Ländern geändert haben. Laut Innenministerium geht es darum, für Sicherheit und Ordnung entlang der Elbe und bei der Binnenschifffahrt zu sorgen.

Neben der Gefahrenabwehr für die Binnenschifffahrt und die Öffentlichkeit sowie Verfolgung von Straftaten an und in den Gewässern, werden durch die Wasserschutzpolizei zunehmend Menschen abgemahnt, die nach Sicht des Sächsischen Verkehrsministeriums gefährliche Wassertrendsportarten ausüben.

Wie gefährlich sind Foil-Boards & Co.?

Die Kooperationsnovelle schafft nun rechtliche Grundlagen, um die tägliche Arbeit der Wasserschutzpolizei zu erleichtern und um Gefahren künftig besser abzuwehren. Problematisch seien besonders die auf der Elbe seit Mai verbotenen Foil-Boards, eine Art Windsurfgerät mit verkürztem Brett und gelenkigem Segel.

Diese Trendsportgeräte können nach Aussage der Wasserschutzpolizei sehr hohe Geschwindigkeiten von bis zu 50 Stundenkilometern erreichen und dabei vor allem für Ungeübte schwer manövrierbar werden. Auf sächsischen Seen sei zudem eine maximale Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde zulässig", so Daniel Adner vom Präsidium der Bereitschaftspolizei.

Wassersportfans kritisieren diese Einschätzung scharf und versuchen, mit einer Petition das Verbot von Foilboards auf sächsischen Gewässern wieder rückgängig zu machen. Ihr Argumente: Die erreichten Geschwindigkeiten seien beim Foilboarden nicht höher, als bei anderen Wassersportgeräten und es sei noch zu keinen Unfällen damit gekommen.

Was ist eigentlich Foil-Boarding?Foil-Boarding ist ein neuer Wassersporttrend. Das sogenannte
Foil, eine Konstruktion mit je einem gewölbten Front- und Heckflügel, wird unter dem Surfboard angebracht und befindet sich unter der Wasseroberfläche. Das Surfboard ragt dadurch aus dem Wasser. Durch die geringe Auflagefläche können sehr hohe Geschwindigkeiten erreicht werden.

Gemeinsame Streifen in Häfen und Uferbereichen geplant

Haupteinsatzgebiet ist die Elbe, doch auch auf weiteren Gewässern, in Häfen und in Uferbereichen der Grenzregion kooperieren die Wasserschutzpolizeien aus Sachsen und Tschechien – zum Beispiel auf dem Egerstausee bei Cheb und auf dem Macha-Stausee bei Doksy.

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | NACHRICHTEN | 17. Juni 2022 | 13:00 Uhr

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