Im Fußballspiel der Dritten Liga gegen Erzgebirge Aue zündeten Anhänger von Dynamo Dresden im Harbig-Stadion Nebeltöpfe an. Später tauchten im K-Block der Dresdner wüste Banner auf. Bildrechte: IMAGO / Picture Point

Stadion-Krawalle Fußball-Fans aus Aue randalieren, Dynamo-Anhänger schocken mit Bannern

06. März 2023, 19:35 Uhr

Der Drittligist Dynamo Dresden hat nach der Partie vom Sonnabend gegen den FC Erzgebirge Aue mit Vorgängen am Rande des Spiels zu kämpfen. Nachdem Auer Anhänger im Sanitärbereich des Harbig-Stadions erheblichen Sachschaden angerichtet haben, lösten menschenfeindliche Banner im K-Block der Dresdner große Kritik aus. Am Montag hat die Vereinsführung dazu Stellung genommen.

von MDR SACHSEN

• Auer Anhänger zerstören Sanitäranlage im Harbig-Stadion.
• Dynamo Dresden muss als Stadionmieter hohen Sachschaden begleichen.
• Geschäftsführung von Dynamo verurteilte am Montag jede Form der Diskriminierung.

Die Drittliga-Partie zwischen Dynamo Dresden und dem FC Erzgebirge Aue hinterlässt auch zwei Tage nach dem 1:0 Sieg der Dresdner Fassungslosigkeit. Auer Anhänger ließen ihrem Frust nach der Niederlage freien Lauf und demolierten eine Sanitäranlage im Harbig-Stadion.

Sachschaden im fünfstelligen Bereich

Wie Dynamo-Pressesprecher Marcel Devantier MDR SACHSEN bestätigte, hatten Anhänger aus Aue die WC-Anlage im Gästeblock fast vollständig zerstört. Zuerst hatte die Sächsische Zeitung berichtet. "Es ist von der Anlage nichts mehr an der Wand. Wir machen jetzt eine Schadensaufnahme, um zu sehen, wie groß das Ausmaß ist", so Devantier.

Es ist von der Anlage nichts mehr an der Wand.

Marcel Devantier Pressesprecher Dynamo Dresden

Laut Medienberichten muss Dynamo als Stadionmieter einen fünfstelligen Betrag zum Wiederaufbau der Sanitäranlage zahlen. Auf die Frage, warum der Sanitärtrakt nicht bewacht wurde, sagte der Vereinssprecher, man werde jetzt dazu über Konsequenzen beraten. Der Verein hat so ein Verhalten nicht zum ersten Mal erlebt: Im August 2022 hatten Fans von Dynamo Dresden im Stadion von Erzgebirge Aue randaliert und dabei auch eine Toilette zerstört.

Am Sonnabend tauchten im K-Block des Dynamo-Stadions behindertenfeindliche und homopobe Banner auf. Bildrechte: IMAGO / Picture Point

Fan-Kritik im Internet wegen beleidigender Banner

Am Montag kritisierten Fans im Internet die beleidigenden Banner im K-Block des Dynamo-Stadions. "Kommt mal im 21. Jahrhundert an, ihr Neandertaler. Danke", sagte ein User eines Dynamo-Fan-Portals. Ein anderer schrieb, dass er seine homosexuellen Arbeitskollegen nicht mehr mit ins Stadion nehmen könne. Einige der Spruchbänder hatten sich laut Usern abfällig über Minderheiten geäußert.

So provozierte ein Banner, das ein Nutzer bei Twitter an Dynamo Dresden postete, mit dem Spruch "Stoppt LGBTQ Propaganda! Im Gästeblock sieht man das Ergebnis!"

Was ist der K-Bock von Dynamo Dresden Der K-Block ist die Stehkurve im Rudolf-Harbig-Sation in Dresden. Dort finden bis zu 10.000 Fans Platz. Seit 1983 dient der K-Block als Fankurve der SG Dynamo Dresden unter denen insbesondere die Fanvereinigung der "Ultras Dynamo" auch optisch auffallen. Der Abschnitt gilt als eine der größten und lautesten Kurven im deutschen Fußball.

Quelle: www.nullsechs.de

Dynamo-Geschäftsführer verurteilt Diskriminierung

Dynamo stehe gemeinsam gegen jede Form der Diskriminierung und prüfe, inwiefern der Verein gegen beteiligte Zuschauer vorgehen könne, sagte Dynamo-Geschäftsführer Jürgen Wehlend am Montagnachmittag in einer Stellungnahme. "Dynamo ist offen für alle Menschen", betonte er. Wehlends Worten zufolge unterstützt der Verein die Aufklärungsarbeit des Fanprojektes unter anderem in Sachen Homophobie sowie sexualisierter Gewalt in und außerhalb von Fußballstadien ohne Wenn und Aber. 

MDR (wim)