Für Imbiss und Kultur Dresdner Gastronomen sanieren alten Industriekran an der Elbe
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02. Juli 2024, 09:30 Uhr
Als Veranstalter nennen sie sich die "Hafenmeister". Kai Roscher und Tino Fleischer könnten sich auch als die "Kran-Retter" bezeichnen. Sie sanieren an der Elbe in Dresden einen Industriekran aus dem 20. Jahrhundert als neuen Besuchermagneten. Er ist fast fertig, aber die Hobby-Handwerker kämpfen mit den Kosten. MDR SACHSEN-Reporter Mario Unger-Reißmann hat die Baustelle besucht.
- Auf der Kranbaustelle am Dresdner Elbufer laufen die letzten Arbeiten.
- Für die Nutzung des sanierten Kranes haben die Macher genaue Pläne.
- Wegen der angestiegenen Sanierungskosten für das Industriedenkmal läuft eine Spendenaktion.
Bald wird er wieder aussehen wie einst, der etwa 110 Jahre alte Industriekran am Neustädter Hafen in Dresden. Seit mehr als einem Jahr sanieren Kai Roscher und Tino Fleischer das Industriedenkmal vor ihrem Veranstaltungslokal "Die Hafenmeister". Dafür packen sie in ihrer Freizeit selbst mit an, wollen "nichts von der Stange". Ein neuer Besuchermagnet an der Elbe soll es werden, mit Imbiss und Kultur, erzählt Roscher.
Kampf mit der Bürokratie
Aktuell werden neue Fenster im alten Führerstand eingesetzt. In Handarbeit wurden die Scheiben zugeschnitten. Das Aufziehen der Dichtungsgummis vor Ort ist aufwändig und anstrengend. Hinzu kamen amtliche Anforderungen. Mehrfach sei der Farbanstrich getestet worden, bis er dem Originalton entsprach, berichtet Roscher. Und eine Schutzabdeckung um das Gerüst sollte verhindern, dass Farbpartikel beim Sandstrahlen in die Umwelt gelangen.
Nun ist die Sanierung fast abgeschlossen, das Gerüst wurde Ende Juni entfernt. Die spätere Nutzung des Krans ist als Imbiss "To go" samt Sitzflächen am Elbufer geplant. Gastronomischer Partner ist der Gebäck- und Eisanbieter "Baumstriezel-Manufaktur Dresden", verrät Tino Fleischer.
Durch das Projekt wird der Ort belebt, bespielt und ein Anlaufpunkt für die Dresdner.
Zudem soll die frühere Kranbrücke nach den Plänen für Kunst- und Kulturveranstaltungen genutzt werden. Laut Roscher wurden dazu erste Gespräche beispielsweise mit Comedian Olaf Schubert geführt. "Damit wird der Ort belebt, bespielt und ein Anlaufpunkt für die Dresdner", ist Fleischer sicher. Kai Roscher sieht es ähnlich: "Mit unserem Hafenkran, mit der Eventlocation, erschaffen wir einen Ort der Entspannung, zum Ausruhen, zum Verweilen."
Spendenkampagne läuft im Internet
Doch den Machern sind die Kosten davongelaufen. Von geplanten 160.000 Euro sind sie laut Roscher auf etwa 180.000 Euro angestiegen. Deshalb suchen die Bauherren über eine bis Ende Juli laufende Crowdfunding-Kampagne weitere Unterstützung. Rund 12.000 Euro sind dabei schon zusammengekommen. Stimmen die Ämter zu, könnte noch in diesem Sommer die Eröffnung sein.
MDR (mur/wim)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 01. Juli 2024 | 19:00 Uhr