Prozess Lina E. auch wegen Angriff auf Prokuristin in Leipzig tatverdächtig
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Die Prokuristin einer Immobilienfirma aus Leipzig ist 2019 in ihrer Wohnung überfallen und verletzt worden. Die Generalstaatsanwaltschaft hat jetzt auch die mutmaßliche Linksextremistin Lina E. im Verdacht. Welche Rolle sie bei dem Überfall gespielt haben soll, ist unklar.

Nach dem Angriff auf die Prokuristin einer Immobilienfirma 2019 in Leipzig führt offenbar eine Spur zur mutmaßlichen Linksextremistin Lina E. Wie die Generalstaatsanwaltschaft mitteilte, wird in diesem Fall wegen gefährlicher Körperverletzung gegen sie ermittelt. Zudem werde gegen eine ehemalige Mitarbeiterin einer Klinik in Magdeburg wegen Beihilfe dazu ermittelt. Die Frau werde verdächtigt, die Meldeadresse des Opfers unerlaubt abgefragt zu haben.
Dem Bericht zufolge soll die frühere Klinik-Mitarbeiterin zudem in mehr als 300 Fällen rechtswidrig Personendaten über die Sächsische Anstalt für kommunale Datenverarbeitung abgefragt haben. Dabei sei es gezielt um Daten wie Privatadressen von Rechtsradikalen gegangen. Die Daten soll die Beschuldigte an Mitglieder der linksradikalen Szene weitergegeben haben.
Überfall auf Prokuristin im November 2019
Vermummte hatten die Prokuristin im November 2019 in ihrer Wohnung in Leipzig überfallen und mit Faustschlägen verletzt. In einem im Internet veröffentlichten Schreiben wurde der Angriff als Reaktion auf einen Neubau im Leipziger Stadtteil Connewitz dargestellt, für den die Firma der Frau verantwortlich ist. Nach Informationen des MDR haben Ermittler laut Anklageschrift bei einer Durchsuchung der Wohnung von Lina E. einen USB-Stick mit einem Entwurf des Bekennerschreibens gefunden.
Lina E. in Dresden vor Gericht
Lina E. muss sich seit Anfang September zusammen mit drei Männern vor dem Oberlandesgericht Dresden unter anderem wegen Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und schweren Landfriedensbruchs verantworten. Laut Anklage ist sie Anführerin einer militanten Gruppe, deren Ziel es war, tatsächliche und mutmaßliche Angehörige der rechten Szene anzugreifen und zu verletzen. Sie soll bei mindestens zwei von sechs Anschlägen in Leipzig, Wurzen und Eisenach (Thüringen) das federführend beteiligt gewesen sein.
Quelle: MDR/mar/dpa