Literatur-Auszeichnung Chamisso-Preis 2023: Schriftstellerin Iris Wolff wird in Dresden ausgezeichnet
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27. Oktober 2023, 11:43 Uhr
Der aus Rumänien stammende Schriftstellerin Iris Wolff wird am Freitag der Chamisso-Preis 2023 verliehen. Er wird jährlich von einem Bündnis Dresdner Kulturakteure, Vereine und Unternehmen vergeben. Ausgezeichnet werden Autorinnen und Autoren, die literarische Antworten auf die Herausforderungen einer globalisierten Welt, eines Sprach- oder Kulturwechsels formulieren. Seit diesem Jahr ist der Preis mit einer Poetikdozentur der Sächsischen Akademie der Künste verbunden.
- Iris Wolff behandelt in ihren Büchern "Glück, die Wechselfälle und dunklen Schatten der Geschichte".
- Geboren wurde Iris Wolff in Hermannstadt (Rumänien), 1985 kam sie nach Deutschland.
- Der Preis möchte auch ein Zeichen setzen, wie bereichernd das Sprechen über migrantische Erfahrungen sein kann.
Die Schriftstellerin Iris Wolff erhält den diesjährigen Chamisso-Preis Dresden. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert. Sie ist seit diesem Jahr mit der Chamisso-Poetikdozentur der Sächsischen Akademie der Künste verbunden, für welche die Autorin weitere 4.000 Euro erhält. Seit 2018 wird die Auszeichnung an Schriftstellerinnen und Schriftsteller verliehen, die ihre individuellen migrantischen Erfahrungen im Bereich des Sprach- und Kulturwechsels in die deutschsprachige Gegenwartsliteratur einfließen lassen.
Iris Wolf beschäftigt sich mit dem Zusammenbruch des Ostblocks und Migration
Zur Begründung hieß es: Iris Wolff erkunde in ihren Romanen immer wieder auch die Welt ihrer Kindheit im Banat – das Glück, die Wechselfälle und dunklen Schatten der Geschichte, Krieg, kommunistische Diktatur, Zusammenbruch des "Ostblocks" und Migration. Florian Schmitz ist im Vorstand des Vereins Bildung und Gesellschaft Dresden, einem der Träger des Preises. Er lobte im Gepräch mit MDR KULTUR die Romane von Iris Wolf: "Das ist ein sehr unaufgeregter, ein sehr vorsichtiger und auch sein sehr tastender Zugang in diese Welt." Als Autorin könne sie schon auf ein umfangreiches Werk zurückblicken. Man dürfe aber auch hoffen, dass da noch mehr komme, so Schmitz.
Ein tastender Zugang zur Welt
Bekannt durch den Roman "Die Unschärfe der Welt"
Wolff wurde 1977 in Hermannstadt (Rumänien) geboren und wuchs im Banat und in Siebenbürgen auf. 1985 kam sie dann nach Deutschland und lebt heute in Freiburg im Breisgau. Hier arbeitet sie als freie Schriftstellerin. Sie ist auch als Dozentin für Literatur- und Kulturvermittlung tätig. Ihr Roman "Die Unschärfe der Welt" wurde 2020 veröffentlicht und stand auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Im Januar 2024 soll ihr neuer Roman "Lichtungen" erscheinen, kündigt der Klett-Cotta-Verlag an.
Chamisso-Preis will Austausch über das Thema Migration anregen
Der Chamisso-Preis wird von Institutionen der Zivilgesellschaft gefördert. Er wird von dem gemeinnützigen Verein Bildung und Gesellschaft Dresden gemeinsam mit der Sächsischen Akademie der Künste verliehen, in Zusammenarbeit mit dem Forum Tiberius in Dresden und der Internationalen Chamisso-Gesellschaft Berlin. Florian Schmitz vom Verein Bildung und Gesellschaft betont, der Preis wolle ein Zeichen setzen, wie produktiv und bereichernd das Denken und Sprechen über migrantische Erfahrungen sei. Die Preisverleihungen der vergangenen Jahren, sagt er, hätten einen regen Publikumszulauf gehabt.
Quelle: Sächsischen Akademie der Künste, Verein Bildung und Gesellschaft Dresden
Redaktionelle Bearbeitung: tmk, as, td
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 27. Oktober 2023 | 06:30 Uhr