Wirtschaft Porzellan-Manufaktur Meissen schreibt schwarze Zahlen

28. Februar 2023, 06:14 Uhr

Ein Geschäftsumbau scheiterte und seit Jahren schreibt die Porzellan-Manufaktur Meissen rote Zahlen. Nun scheint sich das Unternehmen des Freistaates Sachsen aus der Verlustzone zu bewegen.

Die Porzellan-Manufaktur Meissen kämpft sich nach jahrelangen roten Zahlen aus der Verlustzone heraus. 2022 hat das Staatsunternehmen nach eigenen Angaben erstmals seit vielen Jahren wieder ein ausgeglichenes operatives Ergebnis erzielt. Auch das Gesamtergebnis nach Zinsen sei voraussichtlich ausgeglichen, teilte das Unternehmen mit dem Markenzeichen der gekreuzten blauen Schwerter mit. Im Jahr zuvor stand noch ein Verlust von 1,4 Millionen Euro zu Buche. Der Umsatz sei 2022 um knapp 10 Prozent auf 32,5 Millionen Euro gestiegen. Man sei besser als erwartet durch das "schwierige Jahr 2022" gekommen, hieß es.

Leicht gestiegener Verkauf

"Das Fachhandels- und Exportgeschäft war zwar erheblich durch die Zero-Covid-Politik in China und den Wegfall von Russlandgeschäften beeinträchtigt, konnte aber insgesamt leicht gesteigert werden", gab das Unternehmen weiter bekannt. Eine Prognose für das Geschäftsjahr 2023 sei wegen der ungewissen wirtschaftlichen und politischen Lage nur schwer möglich. Eine hohe Inflation, deutlich steigende Energiekosten und starke Lohnsteigerungen könnten nicht ohne Weiteres über höhere Preise weitergereicht werden. Für die Geschäftsaussichten werde die Entwicklung des Tourismus - vor allem von zahlungskräftigen Kunden aus Asien und den USA - wesentlich sein.

Wir schauen vorsichtig optimistisch in die Zukunft.

Tillmann Blaschke Geschäftsführer

"Obwohl die aktuelle Lage mit Risiken und Herausforderungen verbunden ist, schauen wir vorsichtig optimistisch in die Zukunft", sagt der Geschäftsführer Tillmann Blaschke. Er vertraue dabei auf Produktneuheiten, gute Ideen und eine engagierte Belegschaft.

Umbau zum Luxuskonzern scheiterte

Meissen hatte unter Ex-Geschäftsführer Christian Kurtzke 2009 einen Kurswechsel vollzogen. Er wollte die Manufaktur zu einem Luxuskonzern umbauen und ließ auch Schmuck, Kleidung sowie Accessoires herstellen. Das Konzept misslang gründlich. 2014 stand ein Verlust von 19,2 Millionen Euro zu Buche. Auch später musste das Unternehmen bei ambitionierten Zielen Abstriche machen. In dem 2017 unter dem damaligen CDU-Finanzminister Georg Unland verabschiedeten Zukunftsplan waren Umsätze von rund 50 Millionen Euro in den kommenden Jahren angepeilt worden. Im Jahr 2018 waren es rund 38 Millionen Euro.

MDR dpa/(ama)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 28. Februar 2023 | 06:00 Uhr

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