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Das Landratsamt warnt davor, im Raum Meißen nicht abgekochtes Wasser aus der Leitung zu nutzen. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / photothek

Nach HavarieWasser im Kreis Meißen muss weiter abgekocht werden

14. Februar 2023, 09:34 Uhr

In der Nacht vom 8. zum 9. Februar war eine Trinkwasserleitung bei Coswig gebrochen. Rund 50.000 Menschen saßen auf dem Trockenen. Inzwischen sind alle betroffenen Haushalte wieder versorgt, aber das Wasser aus der Leitung hat noch nicht wieder Trinkwasserqualität, wie das Landratsamt Meißen warnt.

Mikrobiologische Verunreinigungen entdeckt

Knapp eine Woche nach der Havarie einer Trinkwasserleitung im Landkreis Meißen muss das Wasser in den betroffenen Haushalten weiter abgekocht werden. Wie das Landratsamt mitteilte, ist die Versorgung im Gebiet des Zweckverbandes Brockwitz-Rödern zwar wieder komplett hergestellt, allerdings sind die gesetzlichen Qualitätsvorgaben für das Wasser noch nicht wieder erreicht.

Das Gesundheitsamt und der Wasserverband Brockwitz-Rödern haben nach der Havarie an rund 60 Prüfstellen Wasserproben entnommen. Bei der Analyse entsprachen dem Landratsamt Meißen zufolge vier Proben nicht den mikrobiologischen Anforderungen der Trinkwasserverordnung.

Noch kein Wasser aus der Leitung trinken

Deshalb gilt zunächst weiter das vergangenen Donnerstag erlassene Abkochgebot. Demnach sollen die betroffenen Haushalte ihr Wasser aus der Leitung abkochen, bevor sie es beispielsweise zum Gesichtwaschen, Zähneputzen und Mundspülen, sowie zum Abspülen von Lebensmitteln und Geschirr benutzen. Bei Geschirrspülern wird das Programm mit der höchsten Temperatur empfohlen. Getrunken werden sollte auch das abgekochte Leitungswasser nicht, um eine Gesundheitsgefährdung auszuschließen, vor allem bei Kleinkindern sowie alten und immunschwachen Menschen.

Erst wenn zwei aufeinanderfolgende Wasserproben mikrobiologisch einwandfrei sind, entfällt das Abkochgebot wieder. Laut Landratsamt werden die Ergebnisse des zweiten Probendurchgangs am heutigen Dienstag und am Mittwoch erwartet. Dazu zählen auch Trinkwasserproben, die das Meißner Gesundheitsamt in Alten- und Pflegeheimen entnommen hat.

Versorgung wieder gesichert

Insgesamt waren rund 50.000 Menschen in der Stadt Meißen, der Gemeinde Niederau sowie Teilen der Gemeinden Diera-Zehren und Klipphausen von der Havarie betroffen. Dabei war in der Nacht vom 8. zum 9. Februar zwischen Sörnewitz und Brockwitz eine Hauptwasserleitung geplatzt. Kitas und Schulen ohne Wasser blieben zunächst geschlossen, andere sensible Einrichtungen wie Alten- und Pflegeheime wurden durch Tanklastwagen versorgt. Seit Montag herrscht laut Landratsamt aber überall wieder Normalbetrieb.

Warum die Hauptleitung platzte, ist bisher unklar. Die zuständige Wasserversorgung Brockwitz-Rödern GmbH legte zunächst eine sogenannte Bypass-Leitung, mit der die Havariestelle umgangen wurde. Die vollständige Reparatur könnte im schlimmsten Fall einige Wochen dauern.

MDR (stt)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 14. Februar 2023 | 06:30 Uhr