Benzin und Diesel Spritpreise an Tankstellen in Sachsen ziehen an

01. September 2022, 17:17 Uhr

Weil seit diesem Donnerstag der Tankrabatt nicht mehr gilt, gab es am Mittwoch einen Ansturm auf Sachsens Zapfsäulen.

Schnell noch tanken - das war am Mittwoch die Devise. An Sachsens Zapfsäulen reihten sich vor dem Auslaufen des Tankrabatts zum 1. September die Autos. Nach Mitternacht wurden an vielen Tankstellen die Kraftstoffpreise deutlich erhöht. So liegt Donnerstagmittag in Dresden der Literpreis für Super E10 laut dem Vergleichsportal "clever-tanken.de" bei durchschnittlich 2,15 Euro. In Leipzig kommt man mit 2,00 Euro im Schnitt wesentlich besser weg. Allerdings schwanken die Preise im Tagesverlauf stark.

Durchschnittlicher Literpreis in Sachsens Großstädten
  Super E10 Diesel
Dresden 2,14 2,24
Leipzig 2,00 2,19
Chemnitz 2,03 2,24
    Quelle: clever-tanken.de; Stand: 13 Uhr

Neuauflage ausgeschlossen

Vor der Einführung des Rabatts lag der Benzinpreis pro Liter bei 2,21 Euro. Er sank mit dem Tankrabatt und lag zuletzt bei durchschnittlich 1,83 Euro. Der Dieselpreis lag Ende Mai bei 2,04 Euro und trotz Tankrabatt inzwischen sogar bei 2,07 Euro. Laut Wirtschaftsforschern seien hohe Transportkosten ein Grund, dass der Tankrabatt beim Diesel verpuffte.

Bis zum Schluss blieben Zweifel, ob die Mineralölkonzerne den Steuerrabatt vollständig an die Kunden weitergegeben haben. Auch deshalb gilt eine spätere Neuauflage des Tankrabatts als ausgeschlossen. Der Rabatt war auf drei Monate befristet und Teil der Entlastungsmaßnahmen aufgrund gestiegener Lebenshaltungskosten.

ADAC: Besser abends tanken

Der ADAC geht nicht davon aus, dass die Spritpreise zum 1. September im vollen Umfang der Steueranpassung angestiegen sind. Die Tankstellen hätten sich im eigenen Interesse im August noch mit niedrig versteuertem Kraftstoff eingedeckt. "Damit können sie sich auch über den 1. September hinaus auf dem Markt mit niedrigen Spritpreisen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen oder aber ihre Margen erhöhen", so der Automobilclub.


Nach Empfehlung des ADAC sollten Autofahrer sich vor der Fahrt zur Tankstelle über die aktuellen Preise im näheren Umkreis informieren. Wer abends tankt, kann gegenüber den Morgenstunden sparen. Wer in Grenzgebieten wohnt, für den lohnt sich die Tankfahrt in die Nachbarländer Tschechien und Polen. So kostet das Benzin an der Tankstelle in Ostrov – zehn Kilometer von Oberwiesenthal entfernt – 1,55 Euro, der Diesel 1,79 Euro.

MDR (ama)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 01. September 2022 | 07:00 Uhr

4 Kommentare

Schenkendorf am 02.09.2022

Ich hatte gestern die Möglichkeit, auf der polnischen Seite von Görlitz, für 1,41 € E5 zu tanken. Das waren 62 Cent pro Liter weniger, als zum gleichen Zeitpunkt an der Tanke in meinem Wohnort. Was für ein Irrsinn und was für eine Ausplünderung der Autofahrer. An polnischen Tankstellen ändern sich auch nicht, wie in Deutschland, ein Dutzend Mal am Tag die Preise. "Danke" dafür rückwirkend an den ehemaligen Wirtschaftsminister Rößler von der FDP, der dieses tägliche Chaos von Auf und Ab eingeführt hat. Als der Tankrabatt startete, dauerte es merkwürdigerweise, bis er die Kunden erreichte. Umgekehrt funktionierte es dagegen für die Konzerne prima. Protest von Herrn Lindner- Fehlanzeige. Der Staat verdient ja auch prächtig über die Mineral- und Märchensteuer! Am "billigsten" ist es lt. App meistens zwischen 21:00 Uhr und 22:00 Uhr. Wer hat da aber Lust, nochmal ins Auto zu steigen?

Rick am 01.09.2022

Ach Anni22
Wenn die Kfz Steuer für Diesel gesenkt werden sollen, muss im Umkehrschluss der Steuerrabatt bei diesem wegfallen! Denn Benzin wird höher besteuert.

Anni22 am 01.09.2022

Hallo ADAC, so als Vertreter der Autofahrer könntet IHR auch mal mehr tun, als uns zu erzählen,wir sollen abends tanken.... Die Preise sind nicht angemessen, die Abgaben zu hoch. Wird die KfZ-Steuer für Dieselfahrer gesenkt, da Diesel mittlerweile teurer als Benzin ist?
Oder sollen wir zuerst mal den Mitgliedsbeitrag beim ADAC einsparen?!

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