Energiekrise Erneut Proteste gegen Bundespolitik in Sachsen, Demo und Gegendemo in Leipzig

15. November 2022, 08:10 Uhr

Seit einigen Wochen gehen jeden Montag in Sachsen Tausende gegen die Sozial- und Energiepolitik der Bundesregierung auf die Straße. Nach Angaben der Polizeidirektionen sind die Teilnehmerzahlen zurückgegangen.

von MDR SACHSEN

Bei einer Demonstration unter anderem gegen steigende Energiepreise am Montag in Leipzig haben Gegendemonstranten wieder eine Sitzblockade errichtet. Insgesamt seien rund tausend Menschen sowohl aus dem Lager der Demonstranten als auch der Gegendemonstranten auf der Straße gewesen, teilte ein Sprecher der Polizei am Montagabend mit. Der Demoaufzug sei an der Sitzblockade vorbeigeleitet worden.

Ein Dutzend Strafverfahren in Leipzig eingeleitet

Darüber hinaus habe es in der Leipziger Innenstadt mehrere kleinere Sitzblockaden gegeben, die sich entweder nach Ansprache durch die Polizei auflösten, aber teilweise auch durch Eingreifen der Einsatzkräfte aufgelöst werden mussten. Vereinzelt hätten Gegendemonstranten Widerstand gegen die Beamten geleistet, hieß es. Insgesamt seien rund ein Dutzend Strafverfahren eingeleitet worden.

Gesprächsrunde im Deutsch-Sorbischen Theater

In der Zwickauer Region und dem Vogtland demonstrierten nach Polizeiangaben knapp 1.900 Leute bei zwölf Veranstaltungen. Im Erzgebirge, in Chemnitz und Mittelsachsen sind laut Polizei etwas mehr als 5.900 Menschen unterwegs gewesen. Sie protestierten mit Fahnen, Plakaten und leuchtenden Schwibbögen. Auch in Dresden waren mehrere hundert Menschen auf der Straße. In Bautzen nahmen zeitgleich zu den Protesten etwa 40 Bürgerinnen und Bürger im Deutsch-Sorbischen Volkstheater an einer öffentlichen Gesprächsrunde teil. Stadträte verschiedener Fraktionen hatten die Veranstaltung organisiert.

Bei den regelmäßig am Montag stattfindenden Demonstrationen, wo immer wieder auch Anhänger rechter Gruppen dabei sind, werden unter anderem ein Politikwechsel gefordert, Friedensverhandlungen mit Russland angemahnt und das Auslaufen der Corona-Impfpflicht befürwortet.

MDR (ama)/dpa

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