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In einigen Bereichen ist die Schwarze Elster schon ausgetrocknet. Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

TrockenheitImmer weniger Wasser in Sachsens Flüssen

06. August 2022, 18:30 Uhr

Die Trockenheit der vergangenen Monate macht sich in den Flüssen in Sachsen bemerkbar. Sie haben immer weniger Wasser. Einige sind schon teilweise ausgetrocknet. Nur ein ausgiebiger Landregen über mehrere Tage könnte die Situation entspannen.

Die meisten Flüsse in Sachsen haben extremes Niedrigwasser. Eine Ausnahme ist nach Angaben des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) die Elbe. Aktuell befinden sich den Angaben zufolge die Durchflüsse an zahlreichen der ausgewerteten 149 Pegel im Niedrigwasserbereich. Bei weiteren 29 geht der Trend dorthin. Die Situation sei "sehr angespannt" und mit der im Juli 2018 vergleichbar, sagte Hydrologin Petra Walther.

Schwarze Elster und Prießnitz teilweise ausgetrocknet

Zum Teil seien schon Flussabschnitte trockengefallen, sagte Walther. Dazu zähle die Schwarze Elster nahe der Landesgrenze zu Brandenburg bei Hoyerswerda, wo es auch eine Notabfischung gab. In den kleinen Nebenflüssen und Oberläufen passiert das laut Walther bei dieser Witterung schnell. Die Prießnitz etwa habe weiter oben noch Wasser - im Gegensatz zur Mündung. "Da kommt nichts mehr an." In Standgewässern litten die Fische, weil sich Seen und Teiche aufheizten und der Sauerstoffgehalt sinke.

Es sind schon teilweise Flussabschnitte trockengefallen.

Petra Walther | Hydrologin beim Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Regelmäßiger Landregen wäre notwendig

Nach Angaben von Walther besteht absehbar auch keine Aussicht auf Entspannung. "Die nächsten 14 Tage bleibt es so heiß, und es ist kein Niederschlag in Sicht." Selbst wenn es punktuell mal regne, habe das keinen nachhaltigen Effekt. "Wenn mal 30 Liter in kurzer Zeit runterkommen, macht der Fluss mal Schluckauf, und dann fließt das Wasser ab", sagte sie. "Es müsste schon mal jeden Tag einen schönen Landregen geben."

Große Probleme auch beim Grundwasser

In niederschlagsarmer Zeit werden Flüsse auch vom Grundwasser gespeist, erklärte Walther. Dessen Stände aber seien derzeit zu tief, und auch dort sei das Defizit groß. Laut dem jüngsten LfULG-Bericht ist an 86 Prozent der ausgewerteten Messstellen der monatstypische Grundwasserstand um durchschnittlich 64 Zentimeter unterschritten.

Elbe noch gut gefüllt

Die Elbe ist indes noch gut gefüllt, auch weil es in deren Einzugsgebiet in Böhmen in den vergangenen Tagen kräftig geregnet hat und über die Moldau-Kaskaden oberhalb von Prag Wasser abgegeben wird, das dann in die Elbe gelangt. Die Schwankungen hingen mit der Steuerung dort zusammen, sagte Walther. "Wir profitieren auch von Bauarbeiten an der größten Talsperre Orlík." Die werde dazu abgelassen. "Das hatten wir 2018 nicht."

MDR (sth)/dpa

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 06. August 2022 | 16:00 Uhr