Spanisches Modell Neue Fußfessel zum Schutz vor häuslicher Gewalt in Sachsen im Einsatz

08. Januar 2025, 06:00 Uhr

In Sachsen wird bundesweit erstmals eine Fußfessel nach spanischem Modell angewandt, um eine Frau vor häuslicher Gewalt zu schützen. Gegen ihren vorbestraften Ex-Mann sei ein Kontakt- und Annäherungsverbot verhängt worden, das mit Hilfe der Fußfessel kontrolliert werde. Das teilten die sächsische Justizministerin Constanze Geiert und ihr hessischer Amtskollege Christian Heinz (beide CDU).

Ein Mann entfernt zu Demonstrationszwecken eine elektronische Aufenthaltsüberwachung, bekannt als elektronische Fußfessel, bei einm Probanden.
Die Fußfessel nach spanischem Vorbild wird auch von der Opferhilfe "Weißer Ring" gefordert. Die Erfolgsquote bei den geschützten Frauen liege bei 100 Prozent. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Arne Dedert

Spanisches Modell schützt Frauen besser vor Femiziden

Beim spanischen Modell werden nach Angaben der Ministerien keine festen Verbotszonen überwacht. Der Täter trägt eine Fußfessel, die mit einer GPS-Einheit kommuniziert, die das Opfer bei sich trägt. Damit werden den Angaben zufolge Betroffene auch außerhalb ihrer Wohnung vor Zufallsbegegnungen mit dem Täter im Alltag gewarnt.

Begegnen sich Opfer und Täter, werde ein Alarm ausgelöst. Der Täter wird gewarnt oder die Polizei kommt zu Hilfe. Unter den fast 13.000 überwachten Fällen gab es in Spanien in den vergangenen 13 Jahren keine Femizide mehr.

Länderkammer: Bundesweit ins Gewaltschutzgesetz

Überwacht werden Fußfesselträger in der Gemeinsamen elektronischen Überwachungsstelle der Länder (GÜL) in Hessen. Das Bundesland hatte auch eine Bundesratsinitiative gestartet, im Dezember hat die Länderkammer zugestimmt.

Dazu soll unter anderem das spanische Modell der elektronischen Fußfessel bundesweit im Gewaltschutzgesetz verankert werden.

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MDR (kbe)/dpa/kna

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 07. Januar 2025 | 19:00 Uhr

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