Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
SachsenSachsen-AnhaltThüringenDeutschlandWeltLeben

KriminalitätBis Juni fast 4.400 Strafanzeigen wegen Graffiti in Sachsen

12. August 2022, 06:00 Uhr

Illegale Graffiti sind vor allem in Sachsens Großstädten ein Problem. Allerdings werden nur wenige dieser Straftaten aufgeklärt. Nachdem die Zahl der Anzeigen wegen dieser Form der Sachbeschädigung vor Corona rückläufig war, gab es in den ersten beiden Pandemiejahren einen kurzfristigen Aufwärtstrend.

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hat es in Sachsen 4.378 Stafanzeigen wegen Graffiti gegeben. Die meisten Anzeigen gab es demnach mit 1.768 Anzeigen in Leipzig, gefolgt von Dresden mit 1.081. Die Zahlen gehen aus der am Donnerstag veröffentlichten Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion hervor. Nur rund 14 Prozent oder 615 Taten wurden demnach aufgeklärt. Dabei hatte die Dresdner Polizei (16,7 Prozent oder 181 Fälle) die höchste Quote. In Leipzig sind es 11,9 Prozent und 210 Fälle.

Mehr als die Hälfe der Verfahren wird eingestellt

2.943 der Verfahren und damit mehr als die Hälfte der Verfahren wurden eingestellt, weil die Täter nicht ermittelt werden konnten. In 34 Fällen verhängten Staatsanwaltschaften Erziehungsmaßnahmen nach dem Jugendgerichtsgesetz. Weitere wurden gegen Geldbetrag und gemeinnützige Leistungen, andere wegen Geringfügigkeit, Schuldunfähigkeit eingestellt oder weil der Aufenthaltsort der Beschuldigten unbekannt war. Drei Verfahren endeten bei Gericht mit einer Einstellung, weil bereits Maßnahmen erfolgten oder angeordnet wurden.

Strafanzeigen nehmen in Corona-Zeit zu

Die Zahl der Strafanzeigen im Zusammenhang mit Graffiti hat in den beiden ersten Corona-Jahren wieder zugenommen, nachdem sie 2019 auf 8.010 gesunken war - von fast 10.000 drei Jahre zuvor. 2020 wurden 9.712 Anzeigen registriert, 2021 insgesamt 8.566. Die Bilanz für das erste Halbjahr bedeutet einen Rückgang im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2021. Dafür weist die Statistik 4.850 Strafanzeigen aus. Die Aufklärungsquote hat seit 2015 von 19,9 Prozent auf 16,2 Prozent 2021 abgenommen.

Mehr zum Thema:

MDR (sth)/dpa