Wohnmobilistin auf einem Campingplatz
Während eines Campingurlaubs lassen die Menschen gerne sorglos die Seele baumeln. Doch die sächsische Polizei registrierte 2022 eine starke Zunahme von Straftaten auf Campingplätzen, insbesondere Diebstähle. Bildrechte: Colourbox.de

Campingurlaub Mehr Straftaten auf Campingplätzen: Sicherheitstipps der Polizei Sachsen

28. Mai 2023, 12:00 Uhr

In wenigen Wochen starten die Sommerferien. Viele Sachsen planen einen Urlaub im Wohnmobil oder auf dem Campingplatz. Doch angesichts der Zahlen aus der sächsischen Kriminalstatistik fährt die Angst mit. Laut Polizei gab es im Jahr 2022 gleich 25 Prozent mehr Delikte auf Campingplätzen als im Vorjahr. Die meisten davon waren Diebstähle. Für eine sichere Campingsaison 2023 hat die Polizei wichtige Sicherheitstipps für Camper zusammengestellt.

Für die sächsische Polizei gibt es auch einen "Tatort Campingplatz". Wie die Behörde mitteilte, gab es auf sächsischen Campingplätzen im Jahr 2022 insgesamt 254 registrierte Straftaten - ein Anstieg um 25 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Knapp Dreiviertel der Straftaten waren demnach Diebstähle mit einem Gesamtschaden von 332.541 Euro. Das waren etwa 90.000 Euro mehr als im Jahr davor.

Leider interessieren sich auch Einbrecher und Langfinger für moderne Campingfahrzeuge, teure Fahrräder oder andere hochwertige Gegenstände aus Wohnwagen und Zelten.

Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes

Teure Fahrräder und Pedelecs bei Langfingern im Trend

Grund für die Zunahme des Stehlschadens sind laut Polizei hochwertige Wohnmobile und Fahrräder, die bei Campern und Langfingern gleichermaßen im Trend liegen. Am häufigsten seien Fahrräder und Pedelecs gestohlen worden. Nur 29 Diebstahlsdelikte (etwa 15 Prozent) konnten aufgeklärt und dazu 25 Tatverdächtige, teils Wiederholungstäter, ermittelt werden, hieß es. Dazu ermittelte die sächsische Polizei bei Sachbeschädigungen und Körperverletzungen. Deren Anteil an den Straftaten lag bei 7,5 und 6,7 Prozent.

Campingplatz Auensee beim Oldie Camping Club-Treffen
Zu einem wohnlichen Campingurlaub wie hier beim Oldtimercamping in Leipzig gehören viele Ausstattungsgegenstände. Besonders hochwertige Gegenstände können auch Diebe anlocken. (Archivbild) Bildrechte: MDR/Lily Meyer

"Leider interessieren sich auch Einbrecher und Langfinger für moderne Campingfahrzeuge, teure Fahrräder oder andere hochwertige Gegenstände aus Wohnwagen und Zelten", warnte die Zentrale Geschäftsstelle der Polizeilichen Kriminalprävention von Bund und Ländern vor der Sommersaison 2023. Deshalb seien Reisende im Wohnwagen oder Wohnmobil nicht selten "Ziel von Betrügern oder Einbrechern". Es reiche bereits eine kurze Abwesenheit.

Das rät die Polizei für einen sicheren Campingurlaub

Wichtige Sicherheitstipps für Reisen im Wohnmobil oder für Urlaube im Zelt hat die Polizei vor der Sommersaison 2023 ins Internet gestellt.

MDR SACHSEN listet sechs wichtige Ratschläge auf: • Wohnmobil mit einer Alarmanlage sichern und einen Tresor einbauen.
• Nach dem Ausstieg Zündschlüssel ziehen, Fenster, Türen, Kofferraumklappe, Schiebedach und Tankdeckel verschließen.
• Mutmaßliche Zeltdiebe mit einem Handtaschenalarm verschrecken. Er gibt einen Warnton, wenn man an der Leine zieht.
• Nur auf offiziellen Campingplätzen Station machen, kein "wildes Campen".
• Zweiräder auf Fahrradträgern zusätzlich mit einem Schloss sichern.
• Kopien von Ausweisen und Fahrzeugpapieren getrennt ins Reisegepäck packen und Geldkarten-Sperr-Notruf 116116 notieren.

Besitzerinnen und Besitzer hochwertiger Wohnmobile sollten ein Ortungssystem besitzen. Mit dessen Hilfe hat die Polizei im Vorjahr einen 44.000 Euro teuren Fiat Ducato wiedergefunden. Das Gefährt war der Polizei zufolge in Dresden-Hellerau gestohlen worden. Dank Ortung wurde es später in Tschechien von der dortigen Polizei sichergestellt.

MDR (wim)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 17. Mai 2023 | 13:00 Uhr

2 Kommentare

Matthi vor 46 Wochen

Die Zeiten wo man sein Zelt einfach zugemacht hat sind wohl vorbei, davon abgesehen wenn ich sehe wieviel Leute sorglos auf Campingplätzen agieren ist ja Urlaub ist es ein Wunder das nicht mehr passiert. Aber warum soll es anders auf Campingplätzen sein als in anderen Bereichen wo mittlerweile Diebstahl Körperverletzung und Sexualdelikte zum Alltag gehören.

goffman vor 46 Wochen

"Laut Polizei gab es im Jahr 2022 gleich 25 Prozent mehr Delikte auf Campingplätzen als im Vorjahr."

Statista: Anzahl der Übernachtungen von Gästen auf deutschen Campingplätzen
2021: 32,94 Mio.
2022: 40,18 Mio.

Grund für die "Zunahme": Ende der Pandemie. Punkt.

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