Kampfmittelbeseitigung Bombe in Leipzig erfolgreich entschärft

21. September 2022, 12:43 Uhr

Nach dem Fund einer Weltkriegsbombe im Stadtzentrum von Leipzig ist der Blindgänger erfolgreich entschärft worden. Zuvor waren Gebäude in einem Sperrkreis von 600 Metern evakuiert worden. Tausende Menschen waren betroffen.

Nach dem Fund einer Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg in der Leipziger Innenstadt ist der Blindgänger erfolgreich entschärft worden. Das teilte die Feuerwehr am frühen Mittwochmorgen gegen 2 Uhr via Twitter mit. Der Sperrbereich um den Fundort ist damit aufgehoben. Anwohner und Hotelgäste können umgehend in ihre Wohnungen beziehungsweise Unterkünfte zurückkehren. Alle mobilitätseingeschränkten Menschen werden unterdessen von Feuerwehr und Rettungskräften nach Hause gebracht. Dies könne noch einige Zeit in Anspruch nehmen, hieß es.

Umfangreiche Evakuierungen in Leipziger Innenstadt

Nach dem Bombenfund waren am Dienstag sowie in der Nacht zum Mittwoch umfangreiche Evakuierungen umgesetzt worden. Wie die Stadt Leipzig mitteilte, war rund um den Fundort ein Sperrkreis von 600 Metern errichtet worden. Die Polizei fuhr durch das Gebiet und forderte die Leute per Lautsprecher auf, ihre Häuser zu verlassen und wichtige Dokumente mitzunehmen. Notunterkünfte wurden auf dem Campus der Pablo-Neruda-Grundschule und des Reclamgymnasiums eingerichtet. Für die Fahrten zu den Notunterkünften wurden Busse bereitgestellt.

Laut der Stadt Leipzig wurden im Sperrkreis auch zwei Pflegeheime evakuiert. Insgesamt mussten rund 400 pflegebedürftige Personen, unter anderem durch den Rettungsdienst, in die Notunterkünfte transportiert werden. Weitere bettlägerige Menschen mussten aus den Häusern gebracht werden. Für sie wurden freie Plätze in Krankenhäusern organisiert, was den Einsatz erheblich verzögerte.

Fundort im Zentrum von Leipzig

Die Bombe war in der Nähe der Polizeidirektion im Leipziger Stadtzentrum entdeckt worden. Der Sperrkreis um den Fundort streckte sich im Norden bis zum Markt, nach Westen bis zur Gottschedstraße, im Süden bis zur Schletterstraße und endete im Osten am Bayerischen Bahnhof.

Betroffen waren demnach unter anderem das Rathaus, die Polizei (Dimitroffstraße), das Landgericht und das Bundesverwaltungsgericht sowie zahlreiche Geschäfte und Gebäude der Universität, beispielsweise die Bibliothek Albertina. Der Sperrkreis ist im Bild anhand der dünnen blauen Linien zu erkennen.

Nach korrigierten Angaben der Feuerwehr Leipzig waren etwa 7.300 Menschen, die im Sperrkreis wohnen und arbeiten, betroffen.

Behinderungen im Straßenverkehr

Auch Verkehrsverbindungen wurden unterbrochen. Betroffen waren Straßenbahnen und der Autoverkehr. Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) teilten auf ihrer Internetseite mit, dass mehrere Linien umgeleitet wurden.

Bombe schwerer als angenommen

Laut der Stadt handelte es sich nicht wie ursprünglich angenommen um eine 75-Kilogramm-, sondern um eine 100-Kilogramm-Weltkriegsbombe mit einer "mechanischen Aufschlagzündung". Sie wurde demnach am Dienstagmorgen bei Baggerarbeiten auf der Baustelle zwischen Propsteikirche und Polizeidirektion gefunden.

Großes Aufgebot an Einsatzkräften vor Ort

Über 470 Einsatzkräfte der Feuerwehr, der Polizei, des Rettungsdienstes, des Ordnungsamtes und des Katastrophenschutzes waren im Einsatz. Auch 32 Mitarbeiterinnen und Mitarbeit der LVB hatten sich den Evakuierungen beteiligt, teilte die Feuerwehr an Mittwochmorgen mit.

Am frühen Dienstagnachmittag hatte die Polizei auf Twitter von dem Fund eines Sprengkörpers berichtet und darauf hingewiesen, dass der Notruf uneingeschränkt erreichbar sei.

MDR (bbr,ls,ben,dkn,lam)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 20. September 2022 | 13:00 Uhr

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