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WinterschlafArzberger Tierheim gibt Igeln ein warmes Winterquartier

08. Januar 2023, 07:30 Uhr

Auch wenn es derzeit draußen nicht nach Winter aussieht, haben einige Tierarten mit der kalten Jahreszeit zu kämpfen. Auch für Igel gibt es im Winter oft nicht genug Futter. Viele Tiere stranden in Auffangstationen oder werden privat betreut - auch im Arzberger Tierheim.

Dutzende pflegebedürftige Igel verbringen den Winter derzeit im Tierheim Arzberg bei Torgau. Hier kümmern sich Helferinnen und Helfer des spendenfinanzierten Tierschutzvereins um die gestrandeten Tiere. Etwa 30 Igel habe man in dieser Wintersaison aufgenommen, erzählt die Vereinsvorsitzende Vera Besler.

Nicht jeder Igel muss ins Tierheim

"Der Stichtag für die Aufnahme ist der 1. November", so Besler. Alle Tiere, die zu diesem Zeitpunkt unter 600 Gramm wiegen, würden aufgenommen. Nicht jeder gestrandete Igel müsse allerdings ins Tierheim gebracht werden. "Manche Menschen füttern auch in ihrem Garten zu. Wenn der Igel einen geschützten Schlafplatz hat, merkt er sich die Futterstelle und kommt dann auch ohne Tierheim gut durch den Winter", sagt Besler.

Igel im Winter richtig füttern- Als Futter sollten Igel am besten Katzenfutter bekommen. Auch ungewürztes Rührei, gekochtes Geflügelklein oder gegartes Rinderhackfleisch sind möglich. Auf keinen Fall sollten Speisereste gefüttert werden.
- Auch Milch und Milchprodukte sind tabu, denn Igel vertragen keine Laktose.
- Auch pflanzliche Nahrung, wie Obst oder Gemüse sind für die Tiere schwer verträglich.Christine Primas, Igelstation Güsten bei Bernburg

Igel schlafen nicht den kompletten Winter durch. Laut Tierschutzverein "Pro Igel e.V." verbringen die Tiere nur etwa 80 Prozent der Winterschlafzeit wirklich schlafend. Sie wachen immer wieder für einige Stunden oder Tage auf, bleiben dabei aber meist im Nest. Biologen vermuten, dass das gelegentliche Aufwachen eine Art "Testlauf" für die Körperfunktionen ist.

Auswilderung im Frühjahr

Im Frühjahr sollen die Igel dann wieder ausgewildert werden - sobald es genügend Insekten als Nahrung gibt. Im Idealfall geschieht das am selben Ort, an dem man sie gefunden hat, so Besler. Das gehe aber nicht in allen Fällen: "Wir haben schon einen Igel vom Leipziger Hauptbahnhof bekommen. Den kann ich nicht wieder dahin zurücksetzen. Wir versuchen dann, wenigstens in der Nähe auszuwildern."

MDR (Ulrike Köhler/ben)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 06. Januar 2023 | 16:30 Uhr