Problemviertel Sicherheitsdienst soll in Torgauer Plattenbausiedlung auf Streife gehen
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28. September 2023, 14:56 Uhr
Im Konflikt um die Torgauer Plattenbausiedlung Nordwest hat Oberbürgermeister Henrik Simon dem Stadtrat einen ersten Lösungsvorschlag unterbreitet. Wie Simon MDR SACHSEN sagte, soll zunächst ein Sicherheitsdienst in dem Viertel auf Streife gehen und für Ruhe und Ordnung sorgen. In Zukunft sollen dann weitere Schritte folgen, dafür stünden Fördermittel in Höhe von 2,5 Millionen Euro bereit, hieß es.
Wie die konkreten Vorhaben aussehen, werde noch in kleiner Runde mit ausgewählten Stadträten und Amtsträgern diskutiert, so der Oberbürgermeister. In einem ersten Schritt hatte die Stadt Pflanzenkübel aufgestellt, um nächtliche Straßenrennen im Wohngebiet zu verhindern.
Beschwerden bei Bürgerdialog
Die Bewohner im Plattenbauviertel beklagen schon seit längerer Zeit Lärm, Schmutz und eine Zunahme von Kriminalität. Bei einem Bürgerdialog Anfang September hatten Bewohnerinnen und Bewohner ihrem Ärger Luft gemacht. Dabei ging es vor allem um die "Blauen Blöcke", zwei blau-weiße Häuserblocks an der Zinnaer Straße, am Rande des Viertels. Dort sollen vornehmlich Arbeitsmigranten leben.
Hier türme sich Müll und Unrat, berichteten die Anwohner bei der Bürgerversammlung, es sei regelmäßig "ohrenbetäubend laut". Am helllichten Nachmittag würden zudem Leute auf Balkone klettern und Möbel klauen, so eine Anwohnerin. Polizei und Ordnungsamt würden nicht auf die Beschwerden der Anwohner reagieren, lautete damals der Vorwurf. Oberbürgermeister Simon kündigte daraufhin an, innerhalb von zwei Wochen konkrete Lösungsvorschläge zu erarbeiten.
MDR (ben/schaefer)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 28. September 2023 | 08:30 Uhr