Innovative ArchitekturStaatspreis für Baukultur geht an Hochwasserschutzprojekt in Grimma
Die Hochwasserschutzanlage für die Stadt Grimma an der Mulde hat den Sächsischen Staatspreis für Baukultur 2022 erhalten. An der Planung war die Landestalsperrenverwaltung und die Arbeitsgruppe Hochwasserschutz der TU Dresden beteiligt. Zusätzlich wurden Anerkennungspreise verliehen; für eine Skateanlage, eine Kirche und ein Wohnprojekt.
Die Projektleiter der Hochwasserschutzanlage in Grimma sind mit dem sächsischen Staatspreis für Baukultur ausgezeichnet worden. Sachsens Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt übergab die Auszeichnung am Dienstagabend bei einem Festakt in Dresden. Je zehntausend Euro gehen an die Landestalsperrenverwaltung Sachsen als Bauherrin und an die Planer der Anlage von der Technischen Universität Dresden.
Jury lobt "behutsame Planung"
Die Anlage zeigt nach Angaben der Jury beispielhaft, wie eine Stadt in einem engen Tal mit Hilfe behutsamer Planung durch Ingenieurbauwerke den zerstörerischen Kräften des Wassers widerstehen könne. Schmidt erklärte, die Landestalsperrenverwaltung als Bauherr und die Arbeitsgruppe Hochwasserschutz der TU Dresden hätten "Grandioses auf die Beine gestellt". Zusätzlich zum Hochwasserschutz schaffe die Anlage vielfältige öffentlicher Freiräume. Die innovativen Schutzbauwerke setzten neue Maßstäbe.
Hier wurde ein Stück Zukunft gebaut.
Thomas Schmidt | Regionalentwicklungsminister Sachsen
Grimma war im August 2002 in den Fluten der Mulde versunken. Bis zu dreieinhalb Meter hoch stand das Wasser in der Altstadt - der höchste je gemessene Pegelstand. Mehr als 700 Häuser wurden beschädigt oder zerstört - die Schadensbilanz lag bei 250 Millionen Euro.
Als Reaktion wurde das neue Hochwasserschutz-Konzept für Grimma erstellt. Von 2007 an wurde elf Jahre lang an der neuen Anlage gebaut, die die Stadt vor einem statistisch alle 100 Jahre auftretenden Hochwasser schützen soll.
Weitere Preise vergeben
Außerdem wurden vier Anerkennungspreise verliehen --- unter anderem für an die Skateanlage Parkallee in Leipzig-Grünau, die Kirche Canitz im Oschatzer Land sowie das kooperative Wohnprojekt „Ourhaus“ in Leipzig. Die Preise sind mit 2.500 Euro dotiert.
Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre von Freistaat, Architekten- sowie Ingenieurkammer Sachsen ausgelobt. Er würdigt sowohl die Werke als auch ihre Urheber. Insgesamt wurden nach Ministeriumsangaben 73 Beiträge dazu eingereicht.
MDR (dpa)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 13. August 2017 | 15:20 Uhr