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EnergiekriseKurzarbeit und geringere Produktion in Papierfabrik in Trebsen

28. Oktober 2022, 17:46 Uhr

Die Papierherstellung ist eine energieintensive Industrie. Die Papierfabrik in Trebsen gibt es seit mehr als 125 Jahren. Aufgrund gestiegener Gaspreise muss der Traditionsbetrieb seine Produktion derzeit wieder herunterfahren.

  • Die Papierfabrik "Julius Schulte Trebsen" fährt derzeit wieder ihre Produktion auf ein Minimalmaß herunter. Grund sind die gestiegenen Gaspreise. Mitarbeiter gehen in Kurzarbeit.
  • Bereits im Juli hatte das Unternehmen einige Tage Sparbetrieb. Laut Werkleiter wolle man nicht auf Vorrat produzieren.
  • Trotz Energiekrise und Unsicherheit meldete das Statistische Bundesamt am Freitag ein Wirtschaftswachstum für Deutschland.

Die Energiekrise hat auch Auswirkungen auf die Papierfabrik in Trebsen im Landkreis Leipzig. Laut einem Bericht der "Leipziger Volkszeitung" gilt in dieser Woche Kurzarbeit. Der Werkleiter Maik Nürnberger erklärte, die verarbeitende Industrie fahre gerade herunter, um Gas zu sparen. Das betreffe auch Kundinnen und Kunden, die Wellpappen aus der Papierfabrik bezögen, unter anderem Autohersteller. Laut Nürnberger will man aufgrund der Preise nicht auf Vorrat produzieren.

Bereits im Sommer mehrere Tage Arbeitsruhe

Die Papierfabrik "Julius Schulte Trebsen" beschäftigt rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bereits im Sommer musste die Produktion für acht Tage ruhen. Da waren Mitarbeitende angehalten, restlichen Urlaub zu nehmen. Andere gingen in Kurzarbeit. Die Produktion sank nach eigenen Angaben um 30 bis 40 Prozent. Gerade im Bereich der Papierherstellung kämpfen deutsche Unternehmen gegen Konkurrenz in Ostasien, vor allem in China.

Ostdeutsche Unternehmen trotzdem optimistisch

Trotz Energiekrise und Unsicherheit ist die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal jedoch überraschend gewachsen. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, wurde diese Entwicklung vor allem von den privaten Konsumausgaben getragen. Ökonomen hatten eigentlich mit einem Rückgang gerechnet. Die Statistiker erklärten, trotz anhaltender Corona-Pandemie, gestörter Lieferketten und steigender Preise habe sich die Wirtschaft behauptet.

Das Ifo-Institut teilte außerdem mit, dass sich die Stimmung ostdeutscher Unternehmen im Oktober leicht verbessert habe. Vor allem das verarbeitende Gewerbe blicke wieder optimistischer in die Zukunft, beispielsweise Nahrungs- und Genussmittelhersteller, sowie der Handel.

MDR (sme)

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Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 28. Oktober 2022 | 07:30 Uhr