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InnovationBMW investiert Millionenbetrag in Leipziger Werk

20. Oktober 2022, 19:32 Uhr

Spätestens seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine ist Erdgas sehr teuer. Außerdem ist es nicht gerade klimafreundlich. Das BMW-Werk in Leipzig reagiert auf die Entwicklung und will mit einer neuen Technologie in seiner Lackiererei Kohlendioxid einsparen. Der Konzern investiert zudem fast eine Milliarde Euro in die Fertigungsanlagen von Komponenten für Elektroautos.

Mit einer neuen Brennertechnologie will das BMW-Werk in Leipzig in seiner Lackiererei Erdgas zugunsten von Wasserstoff reduzieren. Auf diese Weise soll CO₂ eingespart werden. Wie das Unternehmen mitteilte, wird der Lacktrockner am Donnerstag in Betrieb genommen. Der neue Brenner soll den Angaben zufolge zunächst ausschließlich im Pilotbetrieb auf einer von insgesamt 68 Lackierstrecken des Werks getestet werden.

Umstellung der Brennstoffe in Lackiererei im laufenden Betrieb

"Dieser technologische Durchbruch unterstreicht unsere Innovationskraft und unseren Willen, die Nachhaltigkeit unserer Produktion kontinuierlich zu verbessern", sagte Produktionsvorstand Milan Nedeljković. Nach Informationen von BMW kann die Umstellung der Brennstoffe im laufenden Betrieb erfolgen, da der Brenner Wasserstoff und Erdgas sowohl allein als auch im Gemisch verbrennen kann. Die Technologie sei in Kooperation mit der Firma Saacke aus Bremen entwickelt worden. Das Werk plane, für die Lackiererei ein in der Region entstehendes Wasserstoffnetzwerk zu nutzen, teilte der Autohersteller mit.

Investition von 800 Millionen Euro

Neben der neuen Brennertechnologie will BMW in Leipzig außerdem die Fertigung von Komponenten für Elektroautos ausbauen. Insgesamt soll es den Angaben zufolge bis 2024 acht derartige Produktionslinien geben. Bisher sind es zwei. Im Jahr 2024 sollen zudem zwei neue Hochvoltbatteriemontagelinien in Betrieb genommen werden. BMW investiert laut eigenen Angaben mehr als 800 Millionen Euro in den Aufbau der E-Komponentenfertigung am Standort. Sie wird künftig eine Fläche von rund 150.000 Quadratmetern auf dem Leipziger Werksgelände einnehmen.

Die Leipziger Hochvoltbatterien werden unter anderem in der vollelektrischen Version des Modells MINI Countryman eingesetzt, der künftig am Standort Leipzig gefertigt wird. Als Geburtsstätte des BMW i3 habe der Standort Leipzig dabei eine besondere Bedeutung, unterstrich Vorstand Nedeljković.

300 neue Mitarbeiter in Batteriefertigung

Von 2013 bis zum Sommer 2022 wurden in Leipzig mehr als 250.000 vollelektrische BMW i3 und mehr als 20.000 des Plug-in-Hybrid-Sportwagens BMW i8 gebaut. Die frei gewordenen Flächen sowie die Erfahrung der Mitarbeitenden sollen nun für die Fertigung von E-Komponenten genutzt werden, so das Unternehmen. Bereits heute sind mehr als 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Batteriekomponentenfertigung am Standort Leipzig tätig, bis 2024 werden es mehr als 1.000 sein, teilte BMW mit.

MDR (sth)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Leipzig | 20. Oktober 2022 | 14:30 Uhr