Neue Mobilität "Konkurrenzloser Hingucker": CDU schwebt Seilbahn für Leipzig vor
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16. Juli 2022, 13:00 Uhr
Der Leipziger Nahverkehr könnte künftig mit einem ganz neuen Element ausgestattet werden: einer Seilbahn. CDU-Stadträtin Sabine Heymann setzt sich dafür ein und hat auch schon eine Strecke als Besuchermagneten im Sinn.
"Natürlich ist es ein Hingucker, aber sie sorgt eben auch nicht für Konkurrenz": CDU-Stadträtin Sabine Heymann hat in Leipzig die urbane Seilbahn in den Fokus der Politik gebracht.
Auf seiner Sitzung am Mittwoch nahm der Stadtrat mit großer Mehrheit ihren Antrag an, sich im kommenden Jahr mit einem Leitfaden des Bundesverkehrsministeriums über urbane Seilbahnen zu beschäftigen. Im 70-köpfigen Stadtrat gab es eine Gegenstimme und zwei Enthaltungen.
Seilbahnen als Bestandteil des öffentlichen Nahverkehrs
Der Leitfaden soll bis Ende dieses Jahres veröffentlicht werden. Darin geht es um die Einbindung von Seilbahnen in den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Die Stadt Leipzig will sich anschließend über "die Ergebnisse, Potenziale und möglichen nächsten Schritten informieren", wie es im Beschluss heißt.
Vom Bahnhof über den Zoo in die Arenen
Im Gespräch mit MDR SACHSEN berichtet CDU-Stadträtin Sabine Heymann von ihren Ideen. Sie denkt an eine Verbindung vom Hauptbahnhof über den Zoo bis zur Halle "Quarterback-Immobilien-Arena" und dem Fußballstadion "Red-Bull-Arena". Damit könne man die "Verkehrsdichte im Zentrum Nord entflechten". Eine Seilbahn bilde "keine ebenerdige Konkurrenz im Nahverkehr" und lasse sich "elektrisch, somit gut für die Umwelt, betreiben". Ihr Wunsch ist es, dass die Stadt Pläne entwickelt, um beim vom Bund geförderten Pilotprojekten sofort agieren zu können.
Seilbahnen gibt es in Deutschland unter anderem in den Alpen, über große Flüsse wie in Koblenz oder Köln oder in Thale im Harz. Dresden besitzt eine Schwebebahn und eine Standseilbahn.
Erste Fachmesse für urbane Seilbahnen im Juni
Am 21. und 22. Juni gab es in Essen die laut Veranstalter erste Fachmesse für urbane Seilbahnen. Auf der "Cable Car World" zeigten rund 30 Aussteller, wie Seilbahnen Teil der Mobilitätsmischung sein können.
Quelle: MDR(cke)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 15. Juli 2022 | 15:00 Uhr
Bernd_wb am 17.07.2022
Vor ein paar Wochen war ich am Cossi baden. Auf dem Rückweg fragte mich ein Paar (tippe es waren Japaner), wie sie denn zurück in die InnenstADT KOMMEN KÖNNTEN: sI
Sharis am 17.07.2022
Als touristische Atrraktion an bestimmten Orten sicher sinnvoll, als Beitrag für den Alltags-ÖPNV in Leipzig aber überflüssig wie ein Kropf!
Die Transporkapazitäten pro Gondel sind begrenzt, der Platzbedarf für die Stütztürme & Haltestellen jedoch groß.
Das würde sich dann auch in den Preisen für die Benutzung niederschlagen bzw. den Leipziger ÖPNV insgesamt teurer machen, wenn "quersubventioniert" wird.
Bernd1951 am 17.07.2022
Die Idee mit der Seilbahn hat für mich die gleiche Bedeutung wie die Bezeichnung des Wilhelm-Leuschner-Platzes als "Platz der friedlichen Revolution".
Am "besten" gefällt mir der Satz: "Ihr Wunsch ist es, dass die Stadt Pläne entwickelt, um beim vom Bund geförderten Pilotprojekten sofort agieren zu können." Vielleicht sollte man das Geld lieber in den vorhandenen ÖPNV stecken ?