Wissenschaft Leipziger Long-Covid-Studie erhält mehr Geld vom Freistaat

05. Juli 2022, 19:52 Uhr

Eine überstandene Corona-Infektion kann bei Betroffenen zu Langzeitfolgen führen. Wie diese aussehen, welche Außmaße sie haben und wie sie behandelt werden können, ist noch nicht genau erforscht. Seit 2021 arbeiten Forschende in Leipzig an einer Long-Covid-Studie. Der Freistaat hat jetzt die Förderdauer des Projektes verlängert und die Fördersumme erhöht.

Sachsen verlängert die Förderung einer Leipziger Studie zu Long-Covid bis Ende 2025. Wie das Wissenschaftsministerium mitteilte, sollen rund 2,5 Millionen Euro in die Forschung investiert werden. Der Freistaat Sachsen hatte für das Projekt zunächst gut eine halbe Million Euro bis zum Jahresende 2021 vorgesehen.

Im Rahmen der Studie werden seit dem vergangenen Jahr Gesundheitsdaten von Menschen, die eine Corona-Infektion durchgemacht haben, mit denen von Menschen verglichen, die nicht mit Covid-19 infiziert waren. Dadurch erhoffen sich die Forschenden genauere Einsichten zu Erkrankungsrisiken und Verlaufsprognosen.

Zusammenarbeit mehrerer Forschungs-Institutionen

Die Long-Covid-Studie untersuche vor allem kognitive und psychische Langzeitfolgen einer Infektion, um Betroffene künftig besser therapieren und Komplikationen im besten Fall vorbeugen zu können, so das Ministerium. Die neu eingerichtete Post-Covid-Hochschulambulanz des Universitätsklinikums Leipzig arbeitet für die Studie eng mit dem Leipziger Forschungszentrum für Zivilisationserkrankungen zusammen. Auch eine Zusammenarbeit mit dem Netzwerk der Allgemeinärztlichen Lehrpraxen der Universitätsmedizin sei Teil des Projektes, um Patientinnen und Patienten besser einbeziehen zu können.

Erforschung von Long-Covid noch am Anfang

Die Erforschung der Long-Covid-Erkrankung stehe noch ganz am Anfang, erklärte der Forschungsleiter Markus Löffler. Die Krankheit betreffe vor allem Personen im berufsfähigen Alter und komme oft unabhängig von der Schwere des Krankheitsverlaufs vor. "Der Vergleich mit nicht erkrankten infizierten und nicht-infizierten Personen ermöglicht ein tieferes Verständnis. Mit diesem Forschungsansatz haben wir in Deutschland eine Sonderstellung", betonte Löffler.

Langzeitfolgen als Problem

Sachsen ist von der Covid-19-Pandemie in besonderem Maße betroffen. Laut Ministeriumsangaben ist einer von 250 Bürgerinnen und Bürger Sachsen an oder mit der Corona-Infektion verstorben. Trotz der Impfstoffe und weiterentwickelter Behandlungsmethoden, seien für viele Betroffene die Langzeitfolgen der Erkrankung ein Problem.

Milliarden für Forscher in den USA - Millionen für Forschung in Deutschland

Weltweit wird an der Erforschung von Covid-19 gearbeitet. In den USA wurde dafür beispielsweise im Jahr 2021 der "American Rescue Plan Act of 2021" unter Präsident Joe Biden verabschiedet. Demnach sollen allein 1,75 Milliarden US-Dollar für die Erforschung, Sequenzierung und Verfolgung von Virusvarianten verwendet werden - zusätzlich zu den bereits Ende 2020 bewilligten 200 Millionen US-Dollar für dieses Vorhaben.

In Deutschland werden laut Bundesministerium für Forschung und Bildung in Summe von 2020 bis 2020 bis zu 45 Millionen Euro für die Erforschung von Covid-19 im Zuge des Ausbruchs des Sars-CoV-2-Virus' ausgegeben.

MDR (mar, sw)/epd

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 05. Juli 2022 | 17:00 Uhr

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