Energiekrise Gegen Inflation und Gaskrise: Mehr als tausend Menschen protestieren in Leipzig

15. Oktober 2022, 20:35 Uhr

Die steigenden Preise für Gas, Strom und Lebensmittel haben am Sonnabend in Leipzig mehr als 1.000 Menschen bei einer Demo kritisiert. Das waren weniger als die 10.000 angemeldeten Teilnehmer. Die Demonstration stand unter dem Motto "Jetzt reicht's: wir frieren nicht für Profite". Zu der Demo hatte ein linkes Bündnis aus 40 Gruppen wie Gewerkschaften, Klimaschützern und der Partei Die Linke aufgerufen.

In Leipzig haben am Sonnabend Hunderte Menschen gegen die aktuelle Energiepolitik der Bundesregierung demonstriert. Die Polizei gab die Zahl der Teilnehmer und Teilnehmerinnen zu Beginn der Demo mit 1.000 an. Die Organisatoren sprachen auf Anfrage von MDR SACHSEN zum Abschluss von bis zu 4.000 Teilnehmern. Erwartet wurden im Vorfeld bis zu 10.000 Menschen. Zu der Protestaktion aufgerufen hat ein Aktionsbündnis aus Gewerkschaften, Initiativen und Umweltschutzorganisationen, wie die Leipziger Versammlungsbehörde mitteilte.

Bündnis fordert solidarische Energiepolitik

Das Bündnis setzt sich nach eigenen Angaben für eine solidarische Energiepolitik für Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen ein. Zudem fordert es bezahlbare Wohnungen und einen Inflationsausgleich, der die breite Masse entlastet.

"Während sich einige Unternehmen in der Krise bereichern, ist der soziale Frieden akut gefährdet", kritisierte die Geschäftsführerin des Deutschen Gewerkschaftsbundes der Region Leipzig-Nordsachsen, Manuela Grimm. Die Entlastungsmaßnahmen der Bundesregierung seien für die unteren und mittleren Einkommen nicht ausreichend.

Die Leipziger Polizei hatte sich auf einen Großeinsatz vorbereitet. Der Fokus lag den Angaben zufolge auf verkehrspolizeilichen Maßnahmen. Wie ein MDR-Reporter berichtete, wurde im Demonstrationszug vereinzelt Pyrotechnik gezündet. Laut Polizei wurden einzelne vermummte Teilnehmer angesprochen. Ihnen wurde ein Platzverweis angedroht.

Ministerpräsident will weiter Gespräche mit Bürgern suchen

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sieht in der geplanten Gaspreisbremse die Chance, die Proteststimmung in Teilen der Bevölkerung zu entspannen. Der CDU-Politiker sagte am Sonnabend in einem ZDF-Interview, man müsse mit den Menschen im Gespräch bleiben.

MDR (ama,wim),dpa,epd

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Nachrichten | 15. Oktober 2022 | 13:00 Uhr

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