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"Die Saat des heiligen Feigenbaums"Leipzig: Gilde-Filmpreis an iranischen Regisseur verliehen

20. September 2024, 11:30 Uhr

Zum Abschluss der Filmkunstmesse in Leipzig sind am Donnerstagabend die Gilde-Preise verliehen worden. Ausgezeichnet wurde Regisseur Mohammad Rasoulof für seinen Film "Die Saat des heiligen Feigenbaums". Darin rechnet er mit dem Regime im Iran ab. Mit dem Politthriller geht Deutschland auch ins Rennen um die Oscars. Ausgezeichnet wurden in Leipzig außerdem Andreas Dresens Filmbiografie über Hilde Coppi und der Dokfilm "Riefenstahl" von Andres Veiel und Sandra Maischberger.

Auf der Filmkunstmesse in Leipzig sind am Donnerstagabend die Gilde-Filmpreise der Programmkinos verliehen worden. Ausgezeichnet wurde in der Kategorie internationaler Film der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof für "Die Saat des heiligen Feigenbaums". Das teilte die AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater zum Abschluss des Treffens in Sachsen mit.

Gilde-Preis für iranischen Regisseur Mohammad Rasoulof

In dem Polithriller rechnet Rasoulof mit dem Regime im Iran ab. Er erzählt anhand einer Familiengeschichte und verwoben mit authentischen Bildern der Proteste vom Herbst 2022 nach dem Tod von Mahsa Amini im Gewahrsam der Teheraner Religionspolizei. In seiner Dankesrede zeigte sich Rasoulof bewegt, wieviel Zuspruch sein Film in der ganzen Welt erfahre. Er hatte beispielsweise Sonderpreis der Jury in Cannes erhalten, den der Filmemacher nach seiner plötzlichen Flucht aus dem Iran persönlich entgegennehmen konnte. Zuletzt auch wurde der Film als Deutscher Beitrag für die Oscars vorgeschlagen. Der Iraner war vor einigen Monaten nach Deutschland geflohen.

In dem Film "Die Saat des heiligen Feigenbaums" begehren die Töchter eines Untersuchungsrichters am Revolutionsgericht in Teheran auf. Der Film von Mohammad Rasoulof soll für Deutschland ins Rennen um die Oscars gehen. Der Regisseur fand hier inzwischen Exil. Bildrechte: picture alliance/dpa/Films Boutique/Alamode Film/German Films

Dresen, Veiel und Maischberger mit Programmkinopreis geehrt

Als bester deutscher Film machte "In Liebe, Eure Hilde" von Andreas Dresen das Rennen. Für seine Filmbiografie über Hilde Coppi, die mit ihrem Ehemann Hans der Widerstandsgruppe Rote Kapelle angehörte, erhielt Dresen bereits seinen dritten Gilde-Filmpreis. In den Hauptrollen sind Liv Lisa Fries und Johannes Hegemann zu sehen.

Als bester Dokumentarfilm wurde "Riefenstahl" gewürdigt. Dafür werteten Andres Veiel und Sandra Maischberger den Nachlass von Hitlers Lieblingsregisseurin aus.

Preis der deutschen Filmkunsttheater

Mit dem Preis bedanken sich die deutschen Programmkino-Macher seit 1977 bei den Filmschaffenden und Verleihern, die mit "außergewöhnlichen Produktionen und packenden Geschichten" ihr Publikum begeisterten, wie es hieß.

Auf der Filmkunstmesse in Leipzig wurde auch darüber diskutiert, wie sich die Arthouse-Programmkinos für die Zukunft fit machen können und warum sie für den Filmmarkt von Bedeutung sind.

Quelle: dpa, AG Kino, redaktionelle Bearbeitung: ks

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Dieses Thema im Programm:MDR KULTUR - Das Radio | 20. September 2024 | 06:30 Uhr